BVB bestätigt Einstieg von Rüstungskonzern Rheinmetall als "Champion Partner"
- DAX-Unternehmen hat mit dem BVB einen Dreijahres-Deal unteschrieben
- Borussia Dortmund soll über 20 Millionen Euro erhalten
- Erstes Rüstungsunternehmen als Sponsor im deutschen Profifußball
Von Simon Zimmermann
Rüstungsunternehmen Rheinmetall wird neuer "Champion Partner" von Borussia Dortmund. Das gab der BVB am Mittwochvormittag offiziell bekannt. Der Sponsoren-Vertrag wurde für drei Jahre unterschrieben und umfasst laut Klub "die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion sowie auf dem Vereinsgelände".
Für die Bundesliga ist der Rheinmetall-Sponsorendeal ein Novum. Erstmals ist ein Unternehmen aus dem Rüstungsbereich Sponsor eines Bundesliga-Klubs. Wie die Bild berichtet, soll der BVB über 20 Millionen Euro erhalten.
Der DAX-Konzern hat 28.000 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von 7,17 Milliarden Euro. Im März erhielt Rheinmetall einen milliardenschweren Rüstungsauftrag der Bundesregierung.
Hans-Joachim Watzke erklärte zum Sponsoren-Deal: "Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen. Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss. Mit dieser neuen Normalität sollten wir uns auseinandersetzen. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs."
Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG, fügte hinzu: "Mit dem BVB und Rheinmetall haben sich zwei Partner gefunden, die mit ihren Ambitionen, ihrer Haltung und ihrer Herkunft gut zueinander passen. Der BVB ist ein Verein aus dem Herzen von Nordrhein-Westfalen und steht wie kaum ein anderer für das Streben nach Spitzenleistung und internationalem Erfolg. Rheinmetall ist in der Metropolregion Rhein-Ruhr tief verwurzelt und möchte seine Marke als führendes Systemhaus der Verteidigungsindustrie und als Treiber industrieller Innovationen in zivilen Märkten auch international noch bekannter machen."
Beim BVB hatte es vor dem Einstieg von Rheinmetall, das unter anderem Panzer, Artilleriegeschosse und anderes Kriegsgerät produziert, interne wie externe Diskussionen gegeben. Laut WAZ waren in diesen Prozess auch Fanvertreter mit einbezogen. Watzke gab am Ende Grünes Licht für den lukrativen Sponsoren-Deal.