Burgstaller als Streichkandidat auf Schalke? "Bis dato gab es kein Gespräch"

Guido Burgstaller ist eine auf Schalke umstrittene Figur auf dem Platz
Guido Burgstaller ist eine auf Schalke umstrittene Figur auf dem Platz / TF-Images/Getty Images
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Nach der erfolglosen letzten Saison stellt sich auf Schalke auch die Frage, ob Guido Burgstaller noch eine Zukunft beim S04 hat. Während der Klub nach einem weiteren Offensiv-Neuzugang sucht, gibt der Österreicher die Ansage "Ich will bleiben!" heraus.

Fast anderthalb Jahre ist es mittlerweile her, dass der Vertrag von Guido Burgstaller beim FC Schalke 04 vorzeitig verlängert wurde. Inmitten der Rückrunde des Abstiegskampfes der Saison 2018/19, genauer gesagt Ende März 2019, verlängerte der neue Sportvorstand Jochen Schneider das Arbeitspapier des Stürmers bis 2022. Eine versöhnliche Geste für viele Fans, die zu diesem Zeitpunkt um den Klassenerhalt bangen mussten.

In der abgelaufenen Saison hat Burgstaller allerdings kein Zeichen setzen können, zumindest nicht in der Form von Toren. In 21 Liga-Spielen stand er auf dem Platz, in 13 davon sogar in der Startelf. Doch auch nach 1230 Minuten an Einsatzzeit schoss der Österreicher nicht ein einziges Tor. Das lag natürlich auch an der erneut stark schwächelnden Offensive und den viel zu wenig herausgespielten Torchancen - doch häufig genug auch an der eigenen Umsetzung. Zweifelsohne hätten es mindestens fünf, sechs oder auch sieben Tore sein müssen.

Burgstaller spricht von "mentaler Blockade" - Schalke muss Offensive neu anordnen

"So eine mentale Blockade hatte ich noch nie", erklärte er zuletzt gegenüber der Kronen-Zeitung. Von Trainer David Wagner wurde Burgstaller - vor allem während der Hinrunde - immer wieder gelobt und aufgebaut. Wirklich etwas gebracht hat es schlussendlich aber nichts.

Guido Burgstaller könnte Schalke vorzeitig verlassen
Guido Burgstaller könnte Schalke vorzeitig verlassen / ANP Sport/Getty Images

Nun, während der Sommerpause und dem offenen Transferfenster, stellt sich die Frage, ob der 31-Jährige noch eine Zukunft auf Schalke hat. Dass Königsblau nach einem neuen Stürmer sucht, ist ein offenes Geheimnis. Damit erhofft sich der Klub, die seit Jahren lahmende Offensive aufbessern zu können. Währenddessen kehrt Mark Uth zurück, Ahmed Kutucu, Benito Raman, Rabbi Matondo und auch Guido Burgstaller sind bereits Teil des Kaders, Steven Skrzybski soll noch eine Chance bekommen.

Mit mehr als fünf oder sechs (potenziellen) Stürmern in die Saison zu gehen, wäre nicht vorteilhaft - vor allem in einer Zeit, in der beim S04 auf jedes bisschen Gehalt geachtet werden muss. Selbst wenn Skrzybski noch gehen sollte, zählt er eher als Flügelspieler. Uth könnte eher hinter den Spitzen agieren. Selbst dann gäbe es mit einem erhofften Neuzugang noch fünf Sturm-Kandidaten. Wäre Burgstaller der Streichkandidat?

Gemeinsames Jubeln: Ahmed Kutucu und Guido Burgstaller
Gemeinsames Jubeln: Ahmed Kutucu und Guido Burgstaller / TF-Images/Getty Images

Während nicht nur die ausgebliebenen Tor-Erfolge, sondern auch die allgemeinen Leistungen gegen ihn sprechen mögen, scheint David Wagner große Stücke auf ihn zu halten. Immerhin bezeichnete er den ehemaligen Nationalspieler Österreichs im Laufe der letzten Saison als den "besten Pressingstürmer" beim S04 und als wahres "Mentalitätsmonster".

Bei Fragen, ob sich ein Verein von einem Spieler trennen wird, hat der Trainer logischerweise auch ein Mitspracherecht. Auch wenn Burgstaller sehr wahrscheinlich gutes Geld verdienen und - bei allem Respekt - in der nächsten Spielzeit 32 Jahre alt sein wird, scheint eine Trennung zum aktuellen Zeitpunkt nicht so denkbar oder wahrscheinlich zu sein, wie es vielleicht vermuten lässt.

Unions Andersson als Burgstaller-Ersatz?

Die Gerüchte um Sebastian Andersson von Union Berlin halten zwar an, werden derzeit aber auch nicht heißer. Der Schwede wäre wohl ein Angreifer-Typus, der am ehesten den gebürtigen Villacher ersetzen würde. Beide sind eher groß und als Strafraum-Stürmer gekennzeichnet, die vom Auflegen der Bälle in einer gewissen Art abhängig sind.

Sebastian Andersson wird mit einem S04-Wechsel in Verbindung gebracht
Sebastian Andersson wird mit einem S04-Wechsel in Verbindung gebracht / DeFodi Images/Getty Images

"Wenn der Klub sagt, es wird hart für mich, muss man reden. Bis dato gab es kein Gespräch", so Burgstaller in dem Interview weiter. Neben der Kampfansage "Ich will bleiben!" gehört der Realismus, dass der Verein womöglich auf ihn zukommen könnte, auch zur Wahrheit. Und genau an dieser Stelle liegt der Knackpunkt: Der Verein, in diesem Fall Trainer Wagner und Sportvorstand Schneider, muss abwägen, ob eine weiterführende Zusammenarbeit aus sportlicher wie finanzieller Sicht Sinn ergeben würde.

Kommen sie zu dem Entschluss, dass es sich lohnt, Burgstaller im Kader zu halten, wird er bleiben. Ansonsten werden die jeweiligen Positionen ausgelotet und das weitere Vorgehen besprochen. Wie gesagt: Nach dieser Option sieht es derzeit eher nicht aus. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass die Saisonvorbereitung inklusive der üblichen Testspiele zum Lackmustest wird. Kann er nicht vollends überzeugen, ist er für die Zukunft schlicht zu teuer für das angeschlagene Königsblau.