Bundesliga-Transfers: Heimische und preiswerte Kulinarik - Diese Importschlager könnten die Top-Clubs verstärken
Von Oscar Nolte
Bedingt durch die Corona-Pandemie steht dem Fußball ein komplizierter Transfer-Sommer bevor. Die ganz großen Summen können die meisten Vereine in diesem Jahr nicht auf den Tisch legen; das gilt auch für die Bundesliga. Daher lohnt sich ein Blick auf die heimische Küche.
1. Maximilian Eggestein
Der SV Werder Bremen kann sich am letzten Spieltag maximal noch in die Relegation retten. Beim Abstieg in die 2. Bundesliga droht der Massen-Ausverkauf. Einer, der den Verein so oder so verlassen könnte, ist Maximilian Eggestein.
Bereits im vergangenen Sommer war der 16-fache U21-Nationalspieler heiß begehrt, vor allem der BVB soll an seinen Diensten interessiert gewesen sein. Im Winter soll Eggestein zudem dem VfL Wolfsburg angeboten worden sein. Das Potenzial des Mittelfeldroutiniers zeigte sich in dieser Saison zwar zu selten, ist aber zweifelsfrei vorhanden. Sollte Werder am kommenden Woche absteigen, könnte Eggestein zum Super-Schnäppchen für die Alphatiere der Liga werden.
2. Mo Dahoud
Beim BVB wartet Mo Dahoud noch immer auf den Durchbruch. Zwar deutet er sein unendliches Potenzial auch in Dortmund immer wieder an, der Sprung zum Stammspieler gelang ihm bei den Schwarz-Gelben aber noch nicht.
Mit 24 Jahren muss Dahoud seine Karriere nun ankurbeln. Sieht er diese Perspektive beim BVB nicht mehr, könnte er einen der Verfolger-Clubs verstärken. Dahouds Vertrag in Dortmund läuft zwar noch bis 2022, für Ex-Club Gladbach, Leverkusen, Wolfsburg und Co. dürfte der Mittelfeldspieler trotzdem erschwinglich sein.
3. Jean-Philippe Mateta
Mateta wird den FSV Mainz 05 am Saisonende definitiv verlassen. An Angeboten dürfte es dem Franzosen aus dem In- und Ausland nicht mangeln. Der 22-Jährige ist bereit für den nächsten Schritt - nur wo?
Einen Torjäger mit Matetas herausragenden Qualitäten kann nahezu jeder Bundesliga-Club gebrauchen. Der FC Bayern beispielsweise sucht seit Jahren nach einem potenziellen Ersatz und künftigen Nachfolger von Robert Lewandowski. Der BVB ist mit Erling Haaland situativ gut aufgestellt, kann den Norweger langfristig wohl aber nicht halten. Und dass der FC Schalke einen Stürmer braucht, ist ein offenes Geheimnis. Mateta könnte auf der Liste sämtlicher nationaler Top-Clubs stehen - und das zurecht!
4. Nico Schulz
Der BVB hat in dieser Saison ein gutes Händchen auf dem Transfermarkt bewiesen. Ausgenommen Nico Schulz, der schon nach einem Jahr als Transfer-Flop in Dortmund ausgemustert werden könnte.
Der 10-fache deutsche Nationalspieler hat seine Klasse zuvor bei der TSG Hoffenheim allerdings eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der BVB dürfte Schulz bei einem passenden Angebot ziehen lassen - und das könnte durchaus von einem nationalen Top-Club kommen.
5. Mario Götze
Schon wieder der BVB! Mario Götze wird die Borussia im Sommer definitiv verlassen. Den Weltmeister von 2014 wird es aller Voraussicht nach ins Ausland ziehen, aber: rein sportlich könnte Götze für einige Bundesligisten interessant werden.
Beispielsweise in Gladbach, Leverkusen oder Leipzig. Dort könnte Götze als Anführer für die jeweils recht jungen Mannschaften fungieren und dem Verein zudem einen großen Namen liefern. Götze gibt es zum Nulltarif - die Gehaltsvorstellungen des Ballkünstlers dürften es allerdings in sich haben.
6. Arne Maier
Zweifellos einer der talentiertesten Mittelfeldspieler Deutschlands - und bei der Hertha trotzdem nicht gesetzt. Arne Maier äußerte im Wechsel seinen Wechselwunsch, blieb schließlich aber doch bei der Alten Dame. Verletzungen bremsten den 21-Jährigen in der Vergangenheit immer wieder aus - Zeit für einen Neuanfang?
Nach Maier dürfte sich die Beletage der Bundesliga durchaus die Finger lecken. Dessen Vertrag in Berlin läuft 2022 aus; für eine Ablösesumme zwischen zehn und 15, maximal 20 Millionen Euro dürfte er zu haben sein.
7. Marius Wolf
Ein weiterer BVB-Spieler, der im Sommer zum Schnäppchen werden könnte. Der flexible Rechtsaußen könnte per Kaufoption zur Hertha wechseln, die ist aber mit 20 Millionen Euro recht hoch angesetzt.
Coronabedingt könnte sich der BVB mit etwas weniger Geld für Wolf abfinden. Erster Ansprechpartner für die Borussia wäre die Alte Dame aus der Hauptstadt. Aber: Für Wolf könnte durchaus auch ein anderer Bundesligist seinen Hut in den Ring werfen. Immerhin dürften die freien Marktgesetze gelten, sofern die Hertha die ausgehandelte Kaufoption nicht ziehen will.
8. Robin Koch
Aller Voraussicht nach wird Robin Koch am Saisonende den nächsten Schritt wagen und den SC Freiburg verlassen. Im Winter hinterlegte bereits RB Leipzig sein Interesse, auch für den BVB, den FC Bayern, Gladbach und Leverkusen dürfte der Nationalspieler durchaus interessant werden.
Allein: auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus weckt Koch Begehrlichkeiten. Vor allem Benfica soll ein Auge auf den Innenverteidiger geworfen haben. Kostenpunkt: etwa 20 Millionen Euro - und damit für die meisten Bundesligisten finanzierbar.
9. Luca Waldschmidt
Ein weiterer Freiburger, der am Saisonende seinen Hut nehmen könnte. Waldschmidt ballerte sich im Sommer bei der U21-Europameisterschaft in den Fokus der Top-Clubs und brachte es in dieser Saison immerhin auf neun Torbeteiligungen für die Badener.
Waldschmidts Trumpf auf dem Transfermarkt ist seine Flexibilität: der 24-Jährige kann in der Offensive jede Position spielen und wird damit zu einer interessanten Personalie für die großen Clubs der Bundesliga. Bayer Leverkusen beispielsweise muss den Abgang von Kai Havertz auffangen...
10. Jiri Pavlenka
Steigt Bremen ab, dürfte Pavlenka an der Weser ausgedient haben. Der Tscheche liebäugelte immer wieder mit einem Wechsel zu einem besseren Club, ließ in dieser Saison aber auch die Sicherheit der Vorjahre vermissen.
Trotzdem: in Top-Form gehört Pavlenka zu den besten Schlussmännern der Liga. Sollte Bremen tatsächlich absteigen, dürfte er auch in der Bundesliga gefragt sein.
11. Kaan Ayhan
Im vergangenen Sommer blieb Kaan Ayhan durchaus überraschend der Fortuna treu. Den Gang in die Zweite Liga würde der Deutsch-Türke aber wohl nicht gehen.
Aktuell steht Düsseldorf noch auf dem Relegationsplatz, könnte am letzten Spieltag aber noch von Bremen überholt werden. Ayhan könnte einigen Top-Clubs der Bundesliga weiterhelfen - und zum absoluten Schnäppchen werden.
12. Marco Richter
Marco Richter spielte im vergangenen Sommer eine brutal starke U21-Europameisterschaft. Borussia Mönchengladbach soll anschließend mit einem Angebot für den Angreifer gescheitert sein.
In diesem Sommer könnten es die Fohlen erneut versuchen. Aber auch für andere Top-Clubs aus der Bundesliga könnte der 22-Jährige zum interessanten Corona-Schnäppchen werden. In dieser Saison sammelte Richter sieben Torbeteiligungen für den FC Augsburg.
13. Mark Uth
Mark Uth und Köln - das passt! Die Geißböcke können die ausgehandelte Kaufoption für den Stürmer aber vermutlich nicht aufbringen und Schalke ist auf das Geld angewiesen.
Uth, der seine Klasse beim 1. FC Köln erneut unter Beweis stellte, könnte damit durchaus interessant für ambitioniertere Vereine der Liga werden. Ob Wolfsburg, Gladbach, Leverkusen, Leipzig oder sogar der BVB oder der FC Bayern: Uth könnte eine preiswerte Verstärkung für jeden Top-Club der Liga darstellen.