Bundesliga TOTW: Die Topelf vom 8. Spieltag
Von Simon Zimmermann
Der erste Spieltag nach der Länderspielpause hatte es in sich. Die Bayern haben sich souverän zurückgemeldet, der Tabellenführer verliert und bleibt trotzdem vorne. Und beim BVB gehen (mal wieder) die (Mentalitäts-)Alarmgocken an.
Vor allem in der Offensive war an diesem Wochenende die Auswahl groß. Das ist die Topelf des 8. Spieltags:
1. Tor & Abwehr
TW: Kevin Trapp (Eintracht) - "Kevin hat in den vergangenen Monaten herausragende Leistungen gebracht. Für mich ist er der beste deutsche Torwart", schwärmte SGE-Sportvorstand Markus Krösche nach dem Sieg gegen Tabellenführer Union Berlin. Trapp blieb da bescheidener: "Man muss sich nirgendwo reinreden. Ich versuche in erster Linie, der Mannschaft und dem Verein zu helfen." (via Sky) Fest steht, der 32-Jährige ist in Topform und zeigte das gegen die Eisernen - mal wieder - mit sehenswerten Paraden, mit denen er seinen Kasten sauber hielt.
RV: Mitchell Weiser (Werder) - Weiser hatte großen Anteil an der Werder-Gala gegen Gladbach. Per Kopf traf der rechte Flügelspieler zunächst nur Aluminium, später schloss er nach herrlicher Füllkrug-Vorlage gekonnt volley zum 5:1-Endstand ab.
IV: Matthijs de Ligt (FC Bayern) - Souveräner Auftritt des Niederländers. Beim klaren Bayern-Sieg gegen Leverkusen hatte de Ligt defensiv zusammen mit dem ebenfalls guten Upamecano alles im Griff. Immer wieder schaltete er sich auch gefährlich in die Offensive ein.
IV: Evan N'Dicka (Eintracht) - Der Franzose war gegen Union der Fels in der SGE-Defensive. Alle Zweikämpfe gingen an N'Dicka. Dazu bestach er mit einer Passquote von 92 Prozent.
LV: Marcel Halstenberg (RB Leipzig) - Halstenberg holte beim klaren 4:0-Sieg gegen Bochum einen Elfmeter heraus (den Nkunku verschoss) und legte das 1:0 durch Timo Werner auf. Insgesamt ein sehr solider Auftritt des RB-Linksverteidigers, der ihm einen Platz in der Topelf beschert.
2. Mittelfeld
ZM: Dejan Ljubicic (1. FC Köln) - Der Österreicher krönte seine starke Leistung beim 3:2-Sieg über den BVB mit dem letztlich entscheidenden 3:1-Treffer, als er den Ball herrlich ins lange Eck schlenzte. Ljubicic war Sinnbild für die couragierte Kölner Vorstellung: 12,62km spulte er insgesamt ab!
OM: Jamal Musiala (FC Bayern) - Dieser 19-Jährige ist einfach eine Augenweide! Gegen teils überfordert wirkende Leverkusener zeigte Musiala einmal mehr, warum er vielleicht das größte Talent im Weltfußball ist. Seine überragende Vorstellung krönte er mit einem Tor und zwei Vorlagen. Kapitän Neuer adelte Musiala im Anschluss als "Schlüsselspieler"!
OM: Jesper Lindström (Eintracht) - Ein Riesen-Talent ist auch der Däne. Gegen die Eisernen gelang Lindström ein sensationelles Solo-Tor - allein deshalb gehört er in diese Topelf!
Honorable mentions: Florian Kainz (1. FC Köln), Maxi Arnold (VfL Wolfsburg)
3. Sturm
ST: Niclas Füllkrug (Werder) - Die "Lücke" zum DFB-Team dürfte immer kleiner werden. Mit seiner Gala-Vorstellung beim 5:1-Kantersieg gegen Gladbach hat Füllkrug die Diskussionen um seine WM-Teilnahme sicher nicht verstummen lassen. Im Gegenteil: Mit zwei Toren und einem Assist war er nicht nur Werder-Matchwinner, sondern übernahm mit seinen Saisontoren sechs und sieben auch die Führung in der Torjägerliste.
ST: Michael Gregoritsch (SC Freiburg) - Gregoritsch und der Sport-Club, das passt wie Arsch auf Eimer. Der Österreicher ist der perfekte Stürmer für das SC-Spiel. Extrem kopfballstark, lauffreudig und in dieser Saison auch stark vor dem Tor. Mit einem Treffer und einer Vorlage war er Freiburgs Matchwinner beim am Ende glücklichen 2:1-Sieg über Mainz.
ST: Ermedin Demirovic (FC Augsburg) - A propos Matchwinner: Für den FCA war das auf Schalke Demirovic, der im Tausch mit Gregoritsch von Freiburg in die Fuggerstadt kam. Der bosnische Nationalstürmer erzielte beim 3:2-Auswärtssieg einen Doppelpack und bestach zudem mit einer Zweikampfquote von 71 Prozent - für einen Offensivspieler herausragend!
Honorable mentions: Timo Werner (RB Leipzig), Marvin Ducksch (Werder), Randal Kolo Muani (Eintracht)
Michael Schweika ist der leitende Physiotherapeut von Arminia Bielefeld. Janne hat mit dem 47-Jährigen über die tägliche Arbeit bei einem Profi-Klub gesprochen, wie das Verhältnis zum Trainer und den Spielern ist. Und warum er nicht ständig auf die Tabelle schaut.