Bayern hat Konkurrenz im Nacken: Welcher Verfolger kann vorbeiziehen?
Von Dominik Hager
Der Siegeszug der Bayern konnte bereits vor der Länderspielpause von Eintracht Frankfurt beendet werden. Die Münchner befinden sich mit 16 Punkten zwar noch immer an der Tabellenspitze der Bundesliga wieder, haben jedoch nur aufgrund der Tordifferenz die Nase gegenüber Leverkusen vorn. Bis zur nächsten Länderspielpause wartet mit den Gegnern Leverkusen, Hoffenheim, Union Berlin und Freiburg ein ungemütliches Programm. Gelingt es einem Verfolger, die Münchner zumindest zwischenzeitlich vom Thron zu stürzen?
1. Bayer 04 Leverkusen (16 Punkte)
Auf dem Papier hat Bayer 04 Leverkusen die besten Chancen, am FC Bayern vorbeizuziehen. Die Werkself ist derzeit punktgleich mit den Münchnern und hat die Nagelsmann-Elf am Sonntag zu Gast.
Allerdings befand sich Leverkusen in den letzten Jahren nur zu oft in einer ähnlichen Situation und hat wieder und wieder den Kürzeren gezogen. Es ist fast schon Tradition, dass Bayer 04 immer dann versagt, wenn die Chance auf Big Points besteht. Demnach erscheint die Chance nicht gerade groß, am Sonntag den FC Bayern zu bezwingen. Allerdings beginnt jedes Spiel bei 0:0 und die Münchner können sich nicht aus den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen.
Im Falle einer Niederlage wäre die Chance, an den Münchnern vorbeizuziehen, erstmal dahin. Daran würden höchstwahrscheinlich auch die kommenden drei Spiele gegen Köln, Wolfsburg und Hertha nichts ändern, zumal die Bayern dann schon zweimal patzen müssten. Gelingt Bayer 04 zumindest ein Unentschieden, könnte der Sprung auf Platz eins möglicherweise gelingen.
Allerdings müssen Diaby, Schick und Co schon in Topform auflaufen, da die Bayern genau für solche Spiele brennen und nach der Niederlage gegen Frankfurt besonders angestachelt sind.
Chance auf die Tabellenführung: 15 Prozent
2. Borussia Dortmund (15 Punkte)
Der BVB könnte von einem Unentschieden zwischen Leverkusen und Bayern profitieren und sich an beiden Konkurrenten vorbeischleichen.
Die Form der Dortmunder ist aufsteigend und das Programm der nächsten Wochen mit Mainz, Bielefeld und Köln machbar. Allerdings ließen die Borussen in den letzten Jahren immer wieder gegen die kleineren Gegner viele Punkte liegen.
Unmittelbar vor der Länderspielpause wartet zudem RB Leipzig. Die Sachsen liegen den Dortmundern aber, wodurch ein Sieg in der aktuellen Verfassung durchaus wahrscheinlich ist.
Sollte der BVB seine Hausaufgaben machen und alle vier Spiele gewinnen, könnte nach Spieltag elf durchaus die Tabellenspitze herauskommen. Allerdings müssen die Bayern dazu nun einmal auch Punkte liegen lassen. Meistens geschieht dies genau dann, wenn es für die Konkurrenz besonders vorteilhaft wäre, nicht.
Chance auf die Tabellenführung: 15 Prozent
3. SC Freiburg (15 Punkte)
Wenn Drei sich streiten, freut sich vielleicht ja der Vierte. Dies wäre in dem Fall der SC Freiburg, der sich seit Wochen in brillanter Form befindet. Der SC ist als einziges Team noch ungeschlagen und konnte mit Borussia Dortmund auch schon einen großen Gegner bezwingen.
Damit es tatsächlich mit der Tabellenspitze klappt, müssten schon mehrere kleine Wunder her. Das Programm der nächsten Wochen ist schließlich alles andere als einfach. Mit RB Leipzig, dem VfL Wolfsburg, Greuther Fürth und dem FC Bayern warten drei Champions-League-Vertreter in den kommenden vier Partien.
Natürlich fühlt sich die Elf von Christian Streich in der Underdog-Rolle besonders wohl, jedoch sollte man eher darauf aus sein, die gute Tabellenposition zu halten. Die Tabellenspitze bleibt wahrscheinlich nur ein Traum, doch ausschließen darf man im Fußball natürlich nichts.
Chancen auf die Tabellenführung: 3 Prozent
4. VfL Wolfsburg (13 Punkte)
Nach einem Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt und den Niederlagen gegen Hoffenheim und Gladbach hat der VfL Wolfsburg den Platz an der Sonne verloren und drei Punkte Rückstand auf Bayern und Leverkusen.
Allein deswegen ist es unwahrscheinlich, dass der VfL in den nächsten vier Wochen auf Rang eins zurückkehrt. Jedenfalls ist nicht davon auszugehen, dass die Top-Teams oben allesamt Federn lassen.
Die Wölfe müssen sich dringend wieder stabilisieren, um an den Champions-League-Plätzen dran zu bleiben. Gegen den SC Freiburg und Bayer 04 Leverkusen gilt es, Zähne zu zeigen und die Duelle mit den Tabellennachbarn siegreich zu bestreiten. Gelingt dies trotz der zuletzt ungewohnt wackligen Abwehr, bestände sogar die Chance auf Rang eins. Hierzu müsste jedoch auch der FC Bayern und Borussia Dortmund patzen, was wie zuvor erwähnt ziemlich unwahrscheinlich ist.
Chancen auf die Tabellenführung: 2 Prozent