Bundesliga-Start verpatzt: Diese Akteure müssen am 3. Spieltag liefern
Von Dominik Hager
Der dritte Bundesliga-Spieltag steht an und einige Akteure stehen jetzt schon unter Druck. Viele Kicker sind an den ersten beiden Spieltagen unter den Erwartungen geblieben oder haben noch nicht das zeigen können, was man sich eigentlich erwarten würde. Diese neun Spieler sind dazu angehalten, am Wochenende voll abzuliefern.
1. Donyell Malen
Donyell Malen spielte schon in der vergangenen Saison nicht die Rolle, die sich beim BVB alle erhofft hätten. Hin und wieder deutete er immerhin sein Potenzial an und auch die Scorer ließen sich in der Rückrunde einigermaßen sehen. Eigentlich dachte man, dass Malen vom Haaland-Abschied profitiert und selbst mehr zu Strafraumaktionen kommt.
An den ersten beiden Spieltagen konnte der Holländer aber absolut keine Bäume ausreißen. Malen verzeichnete kaum Ballkontakte und verlor die wenigen Bälle, die er bekam, häufig. Gefahr konnte er weder selbst erzeugen, noch für andere kreieren. Adeyemi kommt langsam, aber sicher zurück und auch Brandt zeigte zuletzt als Joker gute Ansätze. Die Partie am Wochenende könnte die letzte Bewährungschance für Malen werden.
2. Kingsley Coman
Kingsley Coman hat sich mit seinem unnötigen Platzverweis in der Vorsaison selbst ins Hintertreffen gebracht. Der französische Flügelflitzer war an den ersten beiden Spieltagen gesperrt und musste mit ansehen, wie Musiala, Gnabry und Co. zahlreiche Pluspunkte sammelten. Aufgrund der Verletzung von Musiala und der Blessur von Gnabry wird der Außenstürmer nun aber definitiv beginnen.
Für ihn ist es die Chance, zu zeigen, dass er - wie er zuletzt selbst von sich gesagt hat - zu den besten Spielern auf seiner Position gehört. Coman ist ein Kicker, der in die erste Elf gehört und dennoch ist die Konkurrenz so stark, dass der Flügelflitzer Gas geben muss, um bestehen zu können.
3. Patrik Schick
Bayer 04 Leverkusen hat mit der Niederlage im Pokal und den beiden Pleiten in der Liga gegen Dortmund und gegen Augsburg einen echten Horror-Start hingelegt. Einen Anteil daran hatte sicherlich auch der im Vorjahr so sensationell starke Patrik Schick. Der Tscheche konnte gegen Elversberg zwar einen Treffer erzielen, vergab aber auch zahlreiche Chancen.
Gegen Borussia Dortmund hätte der Angreifer das Spiel im Alleingang drehen können, scheiterte aber an sich selbst und Gregor Kobel. Am vergangenen Wochenende gegen Augsburg fand der Top-Torjäger dann praktisch gar nicht mehr statt. Schick gilt als großer Favorit für die Torjäger-Kanone, muss aber seinen Killer-Instinkt wieder finden. Dies wäre nicht nur für ihn selbst, sondern auch für den ganzen Verein dringend notwendig.
4. Mario Götze
Mario Götze ist nach zwei Jahren in der Eredivisie zurück in der Bundesliga. Zunächst deutete alles darauf hin, dass der 30-Jährige bei der Eintracht sofort liefern kann. Götze spielte toll im Pokal und wirkte austrainiert, fit und agil wie lange nicht. Gegen die Bayern hatte der WM-Held aber schon ein ganz schweres Match zu absolvieren und auch am vergangenen Wochenende gegen die Hertha konnte der Mittelfeldspieler kaum Gefahr erzeugen.
Der Routinier braucht mehr zwingende Aktionen, um seinen Platz in der ersten Elf zu rechtfertigen. Die Konkurrenz mit Lindström, Kamada und Co. schläft nicht. Gegen Köln sollte für Götze und die Eintracht endlich wieder etwas Zählbares herausspringen.
5. Florian Neuhaus
Florian Neuhaus steht vor einer wegweisenden Saison. Der Mittelfeldspieler, der vor zwei Jahren noch mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht wurde, musste schon im Vorjahr um seinen Platz fighten. An den ersten beiden Spieltagen in der neuen Saison agierte Neuhaus auf einer etwas offensiveren Position vor der Doppel-Sechs. Im Spiel gegen Schalke bekam der frühere Münchner Löwe aber nicht viel auf die Kette und verlor alle seine Zweikämpfe.
Aufgrund der Tatsache, dass Stindl an diesem oder am nächsten Wochenende zurückkehrt, wird es für Neuhaus wieder eng. Man darf davon ausgehen, dass Stindl den Platz auf der Zehn früher oder später wieder übernehmen wird. Neuhaus muss also performen, um sich zumindest im zentral-defensiven Mittelfeld durchzusetzen. Koné dürfte gesetzt sein, demnach bliebe nur ein weiterer Platz. Um seine WM-Chancen aufrecht zu erhalten, muss der Akteur sowieso liefern.
6. Thomas Meunier
Thomas Meunier hat sich in der vergangenen Saison sportlich berappelt. Warum jedoch Teams wie der FC Barcelona oder Manchester United am Belgier interessiert sind, erschließt sich dennoch nicht so ganz. Am vergangenen Wochenende hat Meunier gegen den SC Freiburg eine ganz schwache Performance gezeigt. Joker Marius Wolf konnte hingegen glänzen und sogar einen Treffer erzielen. Sollte Meunier tatsächlich auch gegen Werder Bremen beginnen dürfen, wäre es wohl seine letzte Chance, den Stammplatz rechts hinten zu behalten. Eine klare Leistungssteigerung ist absolut Pflicht.
7. David Raum
Ein wenig überraschend hat RB Leipzig den Zuschlag für Linksverteidiger David Raum bekommen. Der deutsche Nationalspieler konnte allerdings in seinen ersten beiden Auftritten gegen den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln noch nicht überzeugen. Insbesondere seine stärkste Waffe - die Flanken - brachten bislang keinen Erfolg.
Gegen den VfB trat Raum neun Flanken in die Mitte, jedoch kam keine davon bei einem Mitspieler an. Gegen Köln konnte er ebenfalls nur eine von vier Hereingaben anbringen und verzeichnete eine schwache Zweikampfquote. Raum ist dazu angehalten, seine Startschwierigkeiten zu überwinden, ansonsten wird er irgendwann merken, dass der Konkurrenzkampf in Leipzig doch größer ist als jener in Hoffenheim.
8. André Silva
Nach seiner 28-Tore-Saison für die Eintracht, hätten sich in Leipzig alle mehr von André Silva erwartet. Der Portugiese erwischte eine schwache Saison und vergab enorm viele Großchancen. Demnach war er auch nicht durchgehend gesetzt. Zum Saison-Auftakt, im Supercup, musste Silva auf der Bank Platz nehmen, konnte aber immerhin als Joker aufzeigen. Gegen Stuttgart blieb er hingegen als Startspieler wirkungslos. Demnach musste er seinen Platz für Timo Werner räumen.
Die Werner-Verpflichtung allein zeigt schon, dass das Vertrauen in Silva nicht so groß ist. Der Portugiese muss zwingend knipsen, um nicht dauerhaft Ergänzungsspieler zu werden.
9. Leroy Sané
Zum Saisonstart war die Bayern-Offensive in Stein gemeißelt. Müller, Mané, Gnabry und Musiala spielten derart stark, dass für Sané einfach nichts zu machen war. Zwar zeigte er als Joker zum Teil tolle Aktionen und präsentierte sich durchaus gierig, jedoch waren auch einige Szenen der Unkonzentriertheit wahrzunehmen.
Aufgrund der Verletzungssituation in der Bayern-Offensive könnte Sané gegen Bochum erstmals in dieser Spielzeit beginnen. Ähnlich wie bei Coman gilt: Der Offensivspieler muss gegen den VfL Akzente setzen, ansonsten hat er keine Chance, an Gnabry wieder vorbeizuziehen. An Musiala ist wohl ohnehin schon kein Vorbeikommen mehr.