Bundesliga-Schlusslicht Potsdam trennt sich von Trainer-Duo
Es ist die erste Trainerentlassung der Frauen-Bundesliga in dieser Saison: Schlusslicht Turbine Potsdam beendet die Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer Marco Gebhardt und Teamchef Dirk Heinrichs. Der Verein vermeldet dies in einer Pressemitteilung am heutigen Sonntagnachmittag.
Die Entlassung kommt mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich überraschend. Die Aufsteigerinnen tun sich sichtlich schwer in Deutschlands höchster Spielklasse: Fünf Spiele und fünf Niederlagen zählt die aktuelle Bilanz der Turbine.
"Wenig Spielraum für andere Entscheidungen"
"Nach intensiven Gesprächen mit Teamchef Dirk Heinrichs und Cheftrainer Marco Gebhardt, hat das Präsidium beschlossen, einen Neustart im Bereich der ersten Mannschaft zu wagen", erklärt der Verein. Weiter heißt es: "Die Zusammenarbeit mit beiden Trainern wird einvernehmlich beendet". Die Turbine sei dankbar für den Beitrag der beiden Verantwortlichen im Hinblick auf die Entwicklung des Frauenfußballs bei Turbine Potsdam.
Dirk Heinrichs hat über 20 Jahre bei Turbine Potsdam gearbeitet, war etliche Jahre Co- und Torwarttrainer, bevor er im Oktober 2022 interimsweise das Amt des Cheftrainers übernahm. Da Dirk Heinrichs 2024 seine A-Lizenz nachholte, konnte er dann endlich dauerhaft als Cheftrainer fungieren und tat dies gemeinsam mit Marco Gebhardt. Gebhardt übernahm die Turbine im März 2023 und stieg zuerst in die zweite Liga ab, schaffte mit dem Frauenfußball-Riesen aber den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Die Entscheidung sei dem Präsidium nicht leicht gefallen: "Das Präsidium bedauert die aktuelle Entwicklung, ist sich jedoch seiner Verantwortung für den Verein bewusst. In diesem Rahmen bleibt wenig Spielraum für andere Entscheidungen". Tatsächlich muss sich Turbine Potsdam strecken, um die rote Laterne in Zukunft abgeben zu können.
Gemeinsam mit der SGS Essen ist Turbine Potsdam der letzte reine Frauenfußballverein in der Bundesliga und hat neben sportlichen Problemen auch mit der Finanzierung zu kämpfen. Es fehlen schlichtweg die Sponsoren. "Das Präsidium suchtunermüdlich nach Sponsoren und wird weiterhin alles daran setzen, starke Partner zu finden, die den Frauensport unterstützen", erklärt der Verein.
Zunächst aber wird der Hauptfokus weiterhin auf dem Sportlichen liegen. In der Bundesliga geht es erstmal gegen Essen, Hoffenheim und Mitaufsteiger Jena.