RB Leipzig klagt als erster Bundesligist gegen Zuschauerbeschränkungen

So sah die Tribüne in Leipzig zuletzt öfter aus.
So sah die Tribüne in Leipzig zuletzt öfter aus. / Alex Grimm/GettyImages
facebooktwitterreddit

Nachdem bereits mehrfach Beschwerden über die Zuschauerbeschränkungen im Profifußball laut wurden, geht RB Leipzig nun den nächsten Schritt. Als erster Bundesligist strengt RB eine Klage gegen die wegen Corona eingeführten Begrenzungen an.


Einige Klubs haben bereits Andeutungen in dieselbe Richtung gemacht, RB macht nun ernst. Die Rasenballsportler wollen juristisch gegen die Corona-Schutzverordnung des Landes Sachsen vorgehen. Diese erlaubt es den Roten Bullen aktuell nur 1.000 Zuschauer ins Stadion zu lassen.

Dagegen haben die Verantwortlichen von RB nun beim Oberlandesgericht Bautzen Klage eingereicht. Sie wollen die Begrenzungen kippen, damit wieder mehr Zuschauer ins Stadion können. RB-Boss Mintzlaff hatte in einem Interview mit der Bild bereits Folgendes gesagt:

"Wir prüfen auch mit anderen Bundesligisten, wenn es hier nicht zu einer schnellen Lösung kommt, ob und wie wir da juristisch vorgehen. Denn das gehört zu unserer unternehmerischen Verantwortung. Wir wissen, dass die Pandemie viele im Land schwer getroffen hat. Wir haben trotz eines Minus von über 60 Mio. Euro in den vergangenen zwei Jahren viel Verständnis für Entscheidungen der Politik gehabt. Aber jetzt ist der Punkt, wo jeder Bundesbürger, jeder Unternehmer und auch jeder Bundesligaklub pragmatische, logische und nachvollziehbare Entscheidungen erwarten kann."

Oliver Mintzlaff

Das Pikante an der Geschichte ist, dass die Bundesländer die jeweiligen Regelungen unterschiedlich auslegen. So wurde für Bayern beispielsweise bereits beschlossen, dass bald wieder maximal 10.000 Zuschauer in die Arenan dürfen. In Sachsen-Anhalt sollen es gar 15.000 sein.

Dazu geht es Mintzlaff auch um Veranstaltungen, die in Hallen stattfinden und trotzdem mehr Zuschauer beheimaten dürfen, als die Leipziger Red Bull Arena.

"Es gibt immer mehr Indoor-Veranstaltungen, die eine teils deutlich höhere Auslastung haben dürfen als wir beispielsweise in unserer Arena mit 1.000 Zuschauern. Das ist völlig unverhältnismäßig."

Oliver Mintzlaff

Mintzlaff teilt damit die Kritik einiger anderer Bundesligisten, so hatte sich beispielsweise zu Beginn Dortmunds Hans-Joachim Watzke in ähnlicher Weise kritisch geäußert. Dass RB nun juristische Schritte einleitet, könnte zu einer Grundsatzentscheidung über die Zuschauerzahlen in der Pandemie führen.

Alle News zu RB Leipzig und der Bundesliga bei 90min:

Alle Bundesliga-News
Alle Leipzig-News