Bundesliga Prognose: Wer belegt die Plätze 16-18 und steigt ab?

Nach der Europameisterschaft ist vor der Bundesliga. Die Vorfreude auf die neue Saison steigt langsam aber sicher wieder, die Vereine beginnen mit der Vorbereitung und auch der Transfermarkt kommt langsam in Schwung.

Mit der Vorbereitung beginnen auch die Spekulationen über die kommende Saison. Nach der ersten titellosen Saison der Bayern seit mehr als einem Jahrzehnt will der Rekordmeister zurückschlagen, doch Konkurrent Leverkusen hat bislang kaum wichtige Leistungsträger verloren und dürfte ebenfalls wieder eine gewichtige Rolle im Titelrennen spielen.

Doch wo Sonne ist, muss auch Schatten sein. Deshalb werfen wir heute einen Blick auf den Abstiegskampf der Bundesliga. Welche Vereine müssen den Gang in die zweite Liga antreten? Und wer kann sich - womöglich über die Relegation - retten?

Die beiden Aufsteiger unter den Abstiegskandidaten

Holstein Kiel:

Holstein Kiel geht als klarer Außenseiter in die Bundesliga-Saison. Der Nordklub schaffte in der vergangenen Saison überraschend den Aufstieg und stieg gemeinsam mit St. Pauli auf. In der Bundesliga dürften es die Störche schwer haben, die Neuzugänge in diesem Sommer kamen bisher fast ausschließlich aus den unteren Ligen Deutschlands, nur für Magnus Knudsen zahlte Kiel eine Ablöse - der Norweger kommt vom FK Rostov aus Russland. Bei den Abgängen verliert der Aufsteiger mit Kapitän Philipp Sander (zu Borussia Mönchengladbach) und Tom Rothe (nach Leihe zurück zum BVB) zudem zwei wichtige Leistungsträger.

Für die Kieler könnte es also eng werden, vor der neuen Bundesligasaison scheint alles andere als der letzte Tabellenplatz bereits ein Erfolg zu sein - ähnliches sagten die meisten Prognosen allerdings auch dem 1. FC Heidenheim voraus, der am Ende sogar den Sprung nach Europa schaffte.

FC St. Pauli:

Auch der zweite Aufsteiger muss hier erwähnt werden. Der FC St. Pauli musste ebenfalls seinen Leistungsträger Marcel Hartel ziehen lassen, noch schmerzhafter dürfte jedoch der Abgang von Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler sein, der den Verein in Richtung Premier League verließ und nun Brighton & Hove Albion trainiert. Dem Vernehmen nach soll der Verein dafür zumindest ordentlich entschädigt worden sein, die Rede ist von mindestens 7,5 Millionen Euro Ablöse für den jüngsten Trainer der Premier League. Damit bricht Hürzeler nicht nur den Ablöserekord für einen Trainer aus der zweiten Liga, er ist auch der mit Abstand teuerste Abgang in der Vereinsgeschichte St. Paulis, kein Spieler oder ehemaliger Trainer konnte je mehr Geld einbringen. Dennoch dürfte es für den Verein schwer werden, diesen Abgang zu kompensieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich der neue Trainer Alexander Blessin in der Bundesliga schlägt.

Auch wenn beide Aufsteiger zu den Abstiegskandidaten gehören: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass ein Abstieg beider Aufsteiger eher selten ist. Die besseren Chancen auf den Klassenerhalt dürften am Ende die Hamburger haben. Und wer weiß: Vielleicht hat Pauli sogar das Potenzial zur Überraschungsmannschaft der Saison?!

Weiterer Kandidatenkreis

Wie in den vergangenen Jahren üblich, dürfte der Kreis der Kandidaten, die um den Abstieg zittern müssen, wieder bis zu den europäischen Plätzen reichen. Angefangen bei Relegationsteilnehmer VfL Bochum, der erneut vor einer schwierigen Saison stehen könnte, sticht ein Trio besonders hervor.

VfL Bochum:

In einem spektakulären Relegations-Rückspiel rettete der VfL nur knapp für ein weiteres Jahr die Bundesliga-Teilnahme. Auch in der kommenden Saison wird es für die Bochumer wohl wieder nur gegen den Abstieg gehen - eine Aufgabe, die die Blau-Weißen in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderes Team angenommen haben und sich trotz schlechter Aussichten immer wieder im deutschen Oberhaus halten konnten. Die vergangene Saison hat aber auch gezeigt, dass es eng ist und sich der VfL keine Nachlässigkeiten erlauben darf. Sonst droht auch in diesem Jahr der Abstieg.

Union Berlin:

Auch Union Berlin entkam dem Abstieg erst in letzter Sekunde. Mit dem Sieg in Freiburg beendeten die Köpenicker eine Saison zum Vergessen. Mit großen Hoffnungen und spektakulären Transfers von Spielern wie Leonardo Bonucci und Robin Gosens in die Saison gestartet, folgte der schnelle Absturz von der Champions League in den Abstiegskampf - am Ende kann sich Union auch bei der Konkurrenz bedanken, nicht in der zweiten Liga antreten zu müssen. Ob Union aus dem vergangenen Sommer gelernt hat, bleibt abzuwarten. Die finanziellen Mittel sind jedenfalls deutlich besser als bei großen Teilen der Konkurrenz - das könnte am Ende ausschlaggebend sein.

1. FC Heidenheim:

Dieser Name mag nach der vergangenen Saison überraschen. Doch dem Überraschungsteam der letzten Saison droht das verflixte zweite Jahr, die tolle letzte Saison könnte am Ende zum Fluch werden. Das Team von Frank Schmidt hat mit Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach), Eren Dinkci (SC Freiburg) und Niklas Beste (Benfica SL) bereits die drei größten Leistungsträger verloren, die zusätzliche Belastung durch die Conference League ist für den eher kleinen Verein ebenfalls neu. Heidenheim steht vor der großen Herausforderung, einerseits die Abgänge in der Spitze zu kompensieren und andererseits für mehr Tiefe im Kader zu sorgen - diese Herausforderung könnte sich am Ende als zu groß erweisen.

Wer muss runter? Die 90min-Prognose für die Abstiegsplätze der Bundesliga 23/24

Neben den genannten Vereinen sind natürlich noch weitere gefährdet. Der FC Augsburg, Mainz 05, Werder Bremen oder auch der SC Freiburg nach dem Abgang von Trainer Christian Streich können bei einem schlechten Saisonverlauf allesamt nach unten rutschen, dennoch sind die oben genannten Mannschaften die Vereine, die, die laut 90min am ehersten am Tabellenende zu befürchten sind. Wir erwarten erneut ein enges Abstiegsrennen, das die Hälfte der Liga betreffen dürfte und erst spät entschieden werden könnte. Gleichzeitig droht Holstein Kiel ein ähnlich deutliches Schicksal wie dem SV Darmstadt 98 in der vergangenen Saison. St. Pauli wiederum schafft in unser Prognose knapp den Klassenerhalt und bleibt Erstligist.