Bundesliga: Das Power-Ranking zum Kampf um den Klassenerhalt

Betretene Mienen auf Schalke: Für die Knappen bleibt wohl nur der Wideraufbau in Liga zwei.
Betretene Mienen auf Schalke: Für die Knappen bleibt wohl nur der Wideraufbau in Liga zwei. / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nur noch acht Spiele sind zu absolvieren. Der Abstiegskampf spitzt sich von Woche zu Woche mehr zu. Während sich Schalke 04 schon fast aus dem Oberhaus verabschiedet hat, kämpfen Bielefeld, Mainz 05, der 1. FC Köln und Hertha BSC erbittert darum, am Ende Rang 15 oder zumindest die Relegation zu erreichen. Doch auch Werder Bremen, der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim könnten noch unten reinrutschen.

Wir analysieren die Ausgangssituation, Form und Restprogramm der Klubs im Abstiegskampf-Power-Ranking. Wo landen die Teams am Saisonende? Unsere Prognose:


1. TSG 1899 Hoffenheim

Ihlas Bebou, Kevin Vogt
Alex Grimm/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-N-S-U-S

So wirklich rund läuft es für die TSG unter Sebastian Hoeneß nicht. Das Team präsentiert sich oft wechselhaft und ist im Angriff zu sehr von Andrej Kramarić abhängig. Auf der Strecke bleibt die Effektivität, wodurch die Elf zuletzt gegen Stuttgart und Mainz verloren hat. In Hoffenheim muss man nun aufpassen, die letzten Spiele nicht zu locker zu nehmen, zumal die internationalen Plätze fast weg sind. So warten an den letzten drei Spieltagen Schalke, Bielefeld und Hertha. Teams, bei denen es wohl um alles geht und die gefährlicher sein könnten, als man das annehmen würde. Von der Qualität sind die Hoffenheimer jedoch stark genug, um vermutlich nicht mehr unten rein zu geraten.

Restprogramm:
(A) FC Augsburg
(H) Bayer Leverkusen
(A) RB Leipzig
(H) B. Mönchengladbach
(A) SC Freiburg
(H) Schalke 04
(A) Arminia Bielefeld
(H) Hertha BSC


2. Werder Bremen

Marco Friedl, Ludwig Augustinsson
Martin Rose/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-N-S-U-S

Nach der katastrophalen Vorsaison, die nur mit viel Glück nicht in der zweiten Liga endete, hat Trainer Florian Kohfeldt die Bremer wieder stabilisiert. Sie rutschten nie wirklich in den Tabellenkeller und blieben ohne längere Schwächeperiode. Meist ist das Spiel der Werderaner dem Tabellenplatz entsprechend solide und glanzlos. Kohfeldt kündigte bereits an, wieder einen aktiveren Fußball spielen lassen zu wollen. Bei der 1:2-Heimpleite gegen Wolfsburg waren Ansätze erkennbar - aber auch die Limitierungen der Werder-Elf.

Doch Achtung: In den nächsten Wochen geht es gegen Dortmund und Leipzig. Allerdings hat der Klub im Abstiegskampf genug Erfahrung, um auch bei einem schwindenden Polster nicht nervös zu werden.

Restprogramm:
(A) VfB Stuttgart
(H) RB Leipzig
(A) Borussia Dortmund
(H) FSV Mainz 05
(A) Union Berlin
(H) Bayer Leverkusen
(A) FC Augsburg
(H) B. Mönchengladbach


Die aktuelle Tabelle der Bundesliga nach dem 26. Spieltag:

Die aktuelle Tabellensituation im Keller
Die aktuelle Tabellensituation im Keller /

3. Hertha BSC

Matheus Cunha, Lucas Tousart
Boris Streubel/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: S-N-S-N-N

Mit dem Ziel Europa sind die Berliner ambitioniert in die Saison gestartet. Doch schon bald wurde klar: Daraus wird wohl nichts. Nun geht es nur noch darum, Schadensbegrenzung zu betreiben und den Klassenerhalt zu schaffen. Der 3:0-Erfolg gegen Leverkusen war da sicherlich ein wichtiger Schritt und gleicht einer Befreiung. Zwar beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur einen Punkt, dennoch könnten sich die Herthaner nun etwas freischwimmen. Die Qualität dafür hat das Team allemal. Der Blick auf das Restprogramm ist zudem vielversprechend. Auf die leichte Schulter wird in Berlin die Spiele jedoch niemand mehr nehmen.

Restprogramm:
(A) Union Berlin
(H) B. Mönchengladbach
(A) FSV Mainz 05
(H) SC Freiburg
(A) Schalke 04
(H) Arminia Bielefeld
(H) 1. FC Köln
(A) 1899 Hoffenheim


4. 1. FC Augsburg

Felix Uduokhai
Matthias Hangst/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-S-N-S-U

Der FC Augsburg erlebt in dieser Saison ein Auf und Ab, liegt jedoch letztlich genau dort, wo man meistens liegt. So ist das Team zwar irgendwie mit dabei im Abstiegskampf, aber eben nicht mittendrin. Trotz allem sind sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz eher eine Scheinsicherheit. Man weiß genau, dass Vereine, bei denen es um alles geht, plötzlich über sich hinauswachsen können. Immerhin haben die Augsburger die Chance, alle Fragen mit Siegen gegen Schalke und Bielefeld zu klären. Die Form passt jedenfalls einigermaßen, zumal das jüngste 0:2 gegen Freiburg auch besser war als das Ergebnis vermuten ließe. Am Ende wird für den FCA wohl wieder ohne größeres Zittern der Klassenerhalt stehen.

Restprogramm:
(H) 1899 Hoffenheim
(A) Schalke 04
(H) Arminia Bielefeld
(A) Eintracht Frankfurt
(H) 1. FC Köln
(A) VfB Stuttgart
(H) Werder Bremen
(A) Bayern München


5. Mainz 05

Robert Glatzel
Alex Grimm/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: S-S-U-N-S

Von all den Teams im Abstiegskampf ist Mainz 05 wohl am besten in Form. In der Rückrunde fast schon abgeschlagen, hat Bo Svensson das Team wieder in die Spur gebracht. Und auch der Abgang von Topstürmer Mateta erwies sich nicht als endgültiges Todesurteil. Großen Anteil am Höhenflug haben dagegen Transfers wie Kohr oder Da Costa. Die Mainzer scheinen fest entschlossen zu sein, das Ruder vollkommen rumzureißen. Das Potenzial dazu war ohnehin immer vorhanden. Demnach stehen die Chancen auf einen Ligaverbleib in der aktuellen Form gut. Es braucht allerdings noch die ein oder andere Mainzer Überraschung. Denn an den letzten vier Spieltagen warten Bayern, Frankfurt, BVB und Wolfsburg! Gut möglich, dass das Duell mit den Kölnern wegweisend sein wird!

Restprogramm:

(H) Arminia Bielefeld
(A) 1. FC Köln
(H) Hertha BSC
(A) Werder Bremen
(H) Bayern München
(A) Eintracht Frankfurt
(H) Borussia Dortmund
(A) VfL Wolfsburg


6. 1.FC Köln

Noah Katterbach, Ismail Jakobs
Pool/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: U-N-N-U-N

Der 1. FC Köln hat im Abstiegskampf mächtig zu kämpfen, denn bei den Geißböcken läuft seit Wochen nicht mehr viel zusammen. Nur vereinzelt bahnt sich Licht am Ende des Tunnels an. Ein Sieg gegen Borussia Dortmund wäre ein wichtiger Befreiungsschlag gewesen, doch dieser wurde durch Erling Haaland zunichte gemacht. Einfach wird es für die Domstädter mit Sicherheit nicht, den Klassenerhalt zu packen. So sind die Mainzer und Berliner alles in allem besser drauf und es fehlt in der Domstadt noch immer ein echter Knipser für die entscheidenden Tore. Die größte Hoffnung aus Sicht der Geißböcke ist das Restprogramm im Vergleich zu Mainz. Mit Augsburg, Freiburg, Hertha und Schalke warten an den letzten vier Spieltagen machbare Aufgaben. Dort könnte man auch noch einen Rückstand aufholen.

Restprogramm:
(A) VfL Wolfsburg
(H) FSV Mainz 05
(A) Bayer Leverkusen
(H) RB Leipzig
(A) FC Augsburg
(H) SC Freiburg
(A) Hertha BSC
(H) Schalke 04


7. Arminia Bielefeld

FBL-GER-BUNDESLIGA-BIELEFELD-LEIPZIG
INA FASSBENDER/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-S-N-U-N

Allein die Tatsache, dass Bielefeld noch voll im Rennen um den Klassenerhalt ist, kommt für viele überraschend. Genauso wie der Trainerrauswurf von Uwe Neuhaus für einige überraschend kam. Gelohnt hat sich der Wechsel bislang nur bedingt, immerhin hat das Team unter Frank Kramer einen Sieg gegen Leverkusen eingefahren. Allerdings ist man geneigt zu sagen, dass gegen die Werkself derzeit jeder gewinnt. Meistens zeigt sich dagegen das Bild auf, dass Bielefeld gut mithält, aber zu wenige Punkte holt. Die Chancen auf den Klassenerhalt sind sicherlich in Takt. Aufgrund der höheren Qualität der anderen Teams wird man jedoch über sich hinauswachsen müssen. Einen Vorteil hat man aber: Das Restprogramm wirkt recht moderat. Außenseiter bleibt die Arminia dennoch in allen Begegnungen (bis auf das Duell mit Schalke).

Restprogramm:
(A) FSV Mainz 05
(H) SC Freiburg
(A) FC Augsburg
(H) Schalke 04
(A) B. Mönchengladbach
(A) Hertha BSC
(H) 1899 Hoffenheim
(A) VfB Stuttgart


8. Schalke 04

Bastian Oczipka, Omar Mascarell, Matthew Hoppe, Sead Kolasinac
Pool/Getty Images

Bilanz der letzten fünf Spiele: N-N-U-N-N

Eigentlich ist es ja immer ein gutes Zeichen, wenn man den Abstiegskampf mit dem Fernglas betrachtet - sofern man das von oben tut. Bei den Schalkern ist jedoch das Gegenteil der Fall. Mit unterirdischen zehn Punkten beträgt der Rückstand auf Rang 15 mittlerweile 13 Punkte. Rein rechnerisch möglich, allerdings nicht für Schalke 04. Das Team hat sich in dieser Saison als untrainierbar erwiesen und den Kampf eigentlich schon längst aufgegeben. Jetzt gilt es nur noch, zumindest einen Punkt mehr als Tasmania Berlin zu holen und dann in Liga zwei den Neuaufbau zu starten.

Restprogramm:
(A) Bayer Leverkusen
(H) FC Augsburg
(A) SC Freiburg
(A) Arminia Bielefeld
(H) Hertha BSC
(A) 1899 Hoffenheim
(H) Eintracht Frankfurt
(A) 1. FC Köln