Bundesliga-Neuzugänge 2021: Die Tops & Flops der Klubs
Von Dominik Hager
Die Bundesliga pausiert zum zweiten Mal aufgrund von einigen weiteren WM-Qualifikationsspielen. Langsam aber sicher festigen sich die ersten Tendenzen für den weiteren Saisonverlauf. Dies gilt auch für die zahlreichen Neuzugänge der 18 Klubs. Wie so oft hatten die Klubs mit ihren Transferaktivitäten wechselnden Erfolg. Hier sind vier Tops und Flops der letzten Transferphase.
Die Top-Neuzugänge
1. Taiwo Awoniyi
Der Angreifer wurde von Union Berlin in diesem Sommer fest verpflichtet. Nach seinen sehr guten Ansätzen im Vorjahr ist der Ex-Liverpooler in der aktuellen Runde "on Fire".
Der Nigerianer hat in der Liga bereits fünf Tore erzielt und ist damit der beste Berliner Schütze. Zudem traf er doppelt in der Conference League und einfach im DFB-Pokal.
Der 24-Jährige hat definitiv an Erfahrung und Routine zugelegt und ist in Kombination mit seiner Geschwindigkeit ein Garant für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten.
2. Mohamed Simakan
Der junge Innenverteidiger muss das schwere Erbe von Upamecano und Konaté antreten. Bislang macht der 21-Jährige einen sehr guten Job, wenngleich auch er ähnlich wie seine Teamkollegen schon ein paar Wackler in seinem Spiel hatte. Sein Potenzial ist aber unbestritten und auf dem ersten Blick sichtbar.
Beeindruckend sind insbesondere seine statistischen Daten. Mit 72,7 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegt der Neuzugang ligaweit Rang zwei. Zudem fing er im Schnitt 2,65 Bälle pro 90 Minuten ab, was der viertbeste Wert der Liga ist. Zudem zeigte er sich auch im Kopfball- und Passspiel sehr sicher. Simakan kann definitiv ein Großer werden.
3. Nico Schlotterbeck
Nach seinen sensationellen Leistungen bei der U21-EM kehrte der Innenverteidiger von Union Berlin zum SC Freiburg zurück. Dort machte der Abwehr-Hüne genau dort weiter, wo er aufgehört hatte.
Mit seinen starken Leistungen verhalf er nicht nur den Breisgauern zu einem Traumstart, sondern schaffte auch zum zweiten Mal in Folge den Sprung in den Kader von Hansi Flick.
Schlotterbeck ist zweikampstark, ruhig und in der Luft eine Macht. Der 21-Jährige hat zweifelsfrei eine große Zukunft vor sich.
4. Mitchel Bakker
Bayer 04 Leverkusen hatte in den letzten Jahren häufig Probleme auf der Linksverteidiger-Position. Dies lag mitunter daran, dass der Brasilianer Wendell nicht das abrufen konnte, was er eigentlich draufhaben sollte.
Mitchel Bakker könnte nun aber die Lösung aller Probleme sein. Der junge Holländer fand den Weg aus Paris zur Werkself und überzeugte bislang vor allem offensiv. Der 21-Jährige kommt in der Liga auf drei Scorer und überzeugt mit seinen guten spielerischen Fähigkeiten und seiner Dynamik.
Defensiv hat Bakker zweifelsfrei noch Defizite, jedoch ist er in seinem jungen Alter noch entwicklungsfähig. Alles in allem sind die Ansätze des Neuzugangs absolut vielversprechend.
Die Flop-Neuzugänge
5. André Silva
Bei der Eintracht hatte der portugiesische Nationalspieler einen echten Lauf. 28 Tore in der Bundesliga brachten den Angreifer in der Torschützenliste auf Rang zwei hinter dem alles überragenden Robert Lewandowski.
Mit einem Jahr Verspätung schien RB also endlich den
vermissten Werner-Nachfolger gefunden zu haben. Silva ist schließlich nicht nur torgefährlich, sondern mit seiner Technik, seinem Spielverständnis und seinem Durchsetzungsvermögen ein fast kompletter Angreifer.
In Leipzig will es bei Silva aber noch nicht so recht laufen. Nach nur einem Tor in den ersten sechs Liga-Spielen fand er sich konsequenterweise auf der Bank wieder. Gegen Bochum platzte der Knoten für Joker Silva aber endlich. Der Neuzugang traf in den letzten 25 Minuten selbst und legte ein weiteres Tor vor. All das kann aber nur der Anfang gewesen sein.
6. Donyell Malen
Die BVB-Verantwortlichen wurden im Sommer nicht müde zu betonen, dass der junge Holländer kein 1:1-Ersatz zu Jadon Sancho ist und sich zunächst in der Bundesliga etablieren muss. Derzeit offenbart der Neuzugang aus Eindhoven noch größere Startschwierigkeiten als erhofft.
Lediglich ein Tor konnte der 30-Millionen-Mann in der Liga erzielen, obwohl die BVB-Offensive eigentlich rund läuft. Malen fehlt häufig die Bindung zum Spiel und wählt die falschen Laufwege. Demnach kann er seine Geschwindigkeit noch nicht in Torgefahr ummünzen.
Als Flop kann man den jungen Holländer freilich noch nicht abstempeln, jedoch erwarten sich alle Beteiligten durchaus noch deutlich mehr.
7. Niklas Dorsch
Niklas Dorsch spielte eine bärenstarke U21-EM. Der Mittelfeldspieler zeigte sich unglaublich kampfstark, spielintelligent und zielstrebig, weshalb er mit Bastian Schweinsteiger und Joshua Kimmich verglichen wurde.
Die sieben Millionen an Ablöse, die der FC Augsburg nach Gent
überweisen musste, versprachen ein Schnäppchen zu werden. Bislang offenbart Dorsch allerdings noch Probleme, mit dem Tempo und der Intensität in der Bundesliga zurechtkommen.
Hier zeigt sich dann doch, dass der Spieler auf diesem Niveau noch wenig Erfahrung hat. Dorsch ist derzeit eher Mittläufer statt Leader und kann dem FC Augsburg noch nicht seinen Stempel aufdrücken.
8. Kevin-Prince Boateng
Der Transfer von Kevin-Prince Boateng hat im Sommer für einige verwundete Blicke gesorgt. Natürlich ist die Rückkehr des 34-Jährigen in seine Heimat eine spannende Angelegenheit und ein
Stück weit Fußball-Romantik, jedoch muss man sich die Frage stellen, ob Boateng noch ein Mittelfeld-Leader sein kann.
Bislang muss man diese Frage mit nein beantworten. Der Spieler ist zu
sehr mit sich selbst beschäftigt und kann nur mit Mühe bundesligataugliches Niveau abliefern. Für eine tragende Rolle langt das allerdings nicht mehr.
Zuletzt bekam der gebürtige Berliner von Lothar Matthäus heftige Kritik ab. Boateng ist jetzt gefordert. Liefert er in den nächsten Partien nicht,
könnte die Hertha schon bald ohne den Routinier planen.