Bundesliga-Klubs uneins beim DFL-Konzept - Paderborn und Bremen leisten Widerstand

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Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) arbeitet für den Fall, dass die Saison 2019/20 vorzeitig abgebrochen werden muss, an einem Notfall-Konzept. Ein erster Vorschlag des Präsidiums, der besagt, dass auch im Falle eines Abbruchs zwei Mannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga absteigen sollen, stieß auf der Videokonferenz am Mittwochvormittag auf Ablehnung, wie der kicker berichtet.

Wie es im Antrag des DFL-Präsidiums heißt, solle trotz eines Abbruchs der Saison "am Grundprinzip eines sportlichen Auf- und Abstiegs zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga und zwischen der 2. Bundesliga und der 3. Liga" festgehalten werden. Eine Aufstockung auf 20 Mannschaften wird ausgeschlossen. Für die 2. Bundesliga und der 3. Liga sollen die Regularien allerdings nur gelten, wenn "die 3.Liga die Spielzeit in vergleichbarem Umfang wie die 2. Bundesliga absolviert hat."

Nur zehn der 18 Bundesligisten haben laut dem kicker für den Antrag votiert. Die endgültige Entscheidung über das Verfahren bei einem Saison-Abbruch sei daher um eine Woche vertagt worden. Ursprünglich habe die DFL während der Mitgliederversammlung am Donnerstag Einigkeit mit den Klubs erzielen wollen.

SC Paderborn und Werder Bremen leisten Widerstand

Nach aktuellem Stand würden der SC Paderborn und Werder Bremen aus der Bundesliga absteigen. In der 2. Bundesliga, die am Mittwochnachmittag tagt, stehen der Karlsruher SC und Dynamo Dresden auf den beiden direkten Abstiegsplätzen.

SCP-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth lehnt den DFL-Antrag ab. Der 41-Jährige appelliert an "Solidarität und Fairness".
SCP-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth lehnt den DFL-Antrag ab. Der 41-Jährige appelliert an "Solidarität und Fairness". / TF-Images/Getty Images

Da die zum Zeitpunkt des Abbruchs gültige Tabelle gewertet werden soll, stößt der Antrag bei den Abstiegskandidaten auf Gegenwehr. "Wir befinden uns in einer Situation, in der es ganz selbstverständlich ist, sich mit Notfallszenarien auseinander zu setzen. Dennoch sollten Werte wie Solidarität und Fairness im sportlichen Wettbewerb nicht an Bedeutung einbüßen", wird Paderborn-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth zitiert.

Es müsse "alles getan werden, damit die Konsequenzen selbst einer Notlösung nicht einseitig verteilt werden." Nach kicker-Informationen nehmen die Verantwortlichen von Werder Bremen "einen ähnlichen Standpunkt" ein.

Mit 22 Punkten belegt Fortuna Düsseldorf den Relegationsplatz. Bremen hat bei einem Spiel weniger vier Zähler Rückstand, Paderborn sechs. Der Abstieg würde die betroffenen Vereine aus finanzieller Hinsicht doppelt bestrafen: Einerseits müsste die bereits ausgezahlte Summe der letzten TV-Rate zurücküberwiesen werden, andererseits fallen die TV-Gelder für die Zweitligisten deutlich niedriger aus.