Bundesliga-Klubs erwägen Abstellungsveto für Nationalspieler
Von Christian Gaul
Inmitten der ohnehin sehr angespannten terminlichen Lage beginnt in der kommenden Woche auch noch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022. Viele Bundesligaspieler werden dann für rund zehn Tage für ihre jeweiligen Nationen antreten müssen. Allerdings sorgen die aktuellen Einreisebestimmungen dafür, dass einige Spiele wohl ohne eine Vielzahl an Profis stattfinden werden, wenn es nach den Vereinen geht.
Die DFB-Elf muss in der Zeit vom 25. bis zum 31. März gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien antreten. Während schon die laufenden europäischen Klub-Wettbewerbe immer wieder an neutralen Orten ausgetragen wurden und werden, soll dies auch bei den Qualispielen zur Weltmeisterschaft größtenteils so gehandhabt werden.
Doch nicht immer werden neutrale Spielorte gefunden. Österreich wird beispielsweise am 25. März in Schottland antreten, dabei werden jedoch keine Profis der deutschen Bundesliga mitwirken. Großbritannien, Irland, Portugal und Brasilien sind die zur Zeit auf der Liste der Risikogebiete stehenden Regionen.
Eine Einreise nach Deutschland wäre nach dem Aufenthalt in diesen Gebieten mit einer zweiwöchigen Quarantäne verbunden, demnach könnte sich auch für andere Partien dieses Szenarium ergeben.
Dortmund und Gladbach klar gegen Abstellung - Leverkusen resigniert
"Wir verfolgen und diskutieren die Situation jeden Tag, Die Lage ändert sich ja schließlich auch permanent. Viele Verbände haben sich schon bewusst für neue Spielorte entschieden, um eine anschließende Quarantäne für die Spieler zu vermeiden. Wir werden uns aber im Einzelfall das Recht vorbehalten, Spieler nicht abzustellen, falls es für uns zu einem Nachteil kommen sollte", äußerte sich Dortmunds Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl laut kicker zu den Abstellungen.
Auch Borussia Mönchengladbachs Trainer Marco Rose pflichtete Kehl auf der Pressekonferenz am Montag vor dem Spiel gegen Manchester City in Budapest bei. "Es ist nur gerechtfertigt, wenn sich der Verein auch vorbehält, dementsprechend zu reagieren und intervenieren. Natürlich machen wir uns darüber Gedanken. Wir werden sehen, wie es im Detail dann aussieht", so Rose.
Schließlich ist man in Gladbach selbst gerade das "Opfer" der Auflagen geworden und muss neben der Reise nach Budapest auch noch eine Strafe an Manchester zahlen.
Weniger zuversichtlich zeigte sich Leverkusens Trainer in dieser Thematik. "Ich würde jeden Spieler, den ich jetzt noch im Kader habe, am liebsten hier behalten. Aber ich glaube nicht, dass er oder ich das hinkriegen werden. Wir müssen die Spieler abstellen", so Peter Bosz nach Angaben des Sportbuzzer.
Letztlich ist es kaum mehr nachvollziehbar, warum zwar die Einreise aus Hochrisikogebieten sanktioniert wird, aber Ausweichorte gewählt werden, die Inzidenzen im höheren dreistelligen Bereich aufweisen.