Bundesliga im TV bald wieder nur auf einem Sender?

  • Bundeskartellamt kippt vor nächster Rechtevergabe wichtige Regel
  • DFL schreibt TV-Rechte für 2025/26 bis 2028/29
  • Wieder mehr Freiheiten bei der Vergabe
Die Bundesliga könnte bald wieder auf nur einem Pay-TV-Sender laufen
Die Bundesliga könnte bald wieder auf nur einem Pay-TV-Sender laufen / Christof Koepsel/GettyImages
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Die DFL schreibt die Vergabe für die TV-Rechte für den nächsten Zyklus aus. Bei der Vergabe für die Bundesliga-Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 könnten Liga und Fans davon profitieren, dass es die "No-Single-Buyer-Rule" dann nicht mehr gibt.

Das Bundeskartellamt hatte diese eingeführt, um zu verhindern, dass nur ein Pay-TV-Sender alle Bundesliga-Spiele übertragen kann. Zur Ausschreibung 2016 war diese Regelung eingeführt worden. Sky verlor damit das Exklusiv-Recht an der Übertragung - zunächst Eurosport und bis heute DAZN sicherten sich die Rechte an den Freitags- und Sonntagsspielen.

Für die Fans begann der Pay-TV-"Dschungel". Denn, wer alle 306 Bundesliga-Spiele einer Saison im TV sehen wollte, brauchte fortan mehr als nur ein Abonnement. Bei der kommenden Ausschreibung könnte die DFL wieder alle Spiele an einen Sender verkaufen.

Zwingend passieren muss das aber nicht. Die DFL bietet die Rechte weiterhin in vier Paketen an (Samstag-Nachmittags-Konferenzen, Samstag-Nachmittags-Einzelspiele und Freitagsspiele, Samstagabend-Spiele sowie Sonntagsspiele). Mehrere Pay-TV-Sender könnten erneut zuschlagen.

Im Bestfall für die DFL liefern sich allerdings Sky und DAZN ein Wettbieten um den Kauf aller vier Pakete. Bei der letzten Ausschreibung erhielt man 1,1 Milliarden Euro von beiden Sendern zusammen. Nun hofft man auf ein ähnliches Ergebnis, auch wenn Experten befürchten, dass die Einnahmen geringer ausfallen könnten. Einen Rückgang mussten zuletzt schon andere Topligen wie die Serie A, La Liga und Ligue 1 verkraften.

Das Kartellamt hatte die bisherige Reglung wie folgt begründet (via Bild): "2016 und 2020 war für uns wichtig, dass nicht ein Bieter allein alle Live-Rechte exklusiv erwerben kann, der dann als Monopolist dem Zuschauer gegenübersteht. Vor 2016 hatte dasselbe Unternehmen – Sky – über mehrere Rechteperioden alle Live-Rechte gehalten. Vor diesem Hintergrund war damals unsere Sorge, dass ein solcher langfristig mit sämtlichen exklusiven Rechten ausgestatteter Anbieter kaum Anreize hat, die Qualität der Berichterstattung zu verbessern, die Preise stabil zu halten und das Innovationspotenzial insbesondere des Internets auszuschöpfen."

Stabile Preise gab es zuletzt bei Sky und DAZN eher nicht. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, glaubt allerdings nicht, dass das an der getroffenen Regelung lag: "Man kann nur mutmaßen, wo wir heute stehen würden, wenn damals ein Anbieter alle Rechte exklusiv erworben hätte. Aber es wäre naiv zu glauben, dass das Angebot in diesem Fall heute preiswerter und besser wäre, schließlich wäre der eine Anbieter ein Monopolist."


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