Bundesliga-Formcheck zum Saisonstart: So stark sind die Teams schon in Form (Part 2)

Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
facebooktwitterreddit

Im ersten Teil unseres Bundesliga-Formchecks haben wir uns mit den Plätzen eins bis neun der Vorsaison beschäftigt. Im zweiten Teil nehmen wir uns die beiden Aufsteiger und die Bundesligisten, die im Vorjahr zwischen den Rängen zehn und 16 eingekommen sind vor. Besonders gut schneidet hierbei ein wenig überraschend einer der beiden Aufsteiger ab, wohingegen andere Teams noch Probleme offenbaren.

1. Borussia Mönchengladbach

Die Fohlen haben schwierige Spielzeiten hinter sich und mit Thuram, Stindl, Bensebaini und Hofmann gleich vier wichtige Spieler verloren. Aus diesem Grund wird Gladbach von so manchem Experten sogar als Abstiegskandidat genannt. Trotz der Abgänge könnte das Team aber sogar eine positive Überraschung werden. Im Sommer wurde an Punkten wie Disziplin und Teamgeist gearbeitet und sowohl vom neuen Coach Seoane als auch von der Mannschaft selbst hat es wohl positive Impulse gegeben.

In den Testspielen präsentierte sich die Mannschaft gefestigt und besiegte mitunter den VfB Stuttgart mit 5:1. Auch im Pokal hatte man beim 7:0 in Bersenbrück keine Probleme. Neuzugänge wie Honorat, Cvancara und Wöber scheinen gut angekommen zu sein. Mit Jordan Siebatcheu könnte noch ein Angreifer hinzustoßen. Letztlich muss man abwarten, wie die Fohlen-Elf in der Bundesliga performt, aber die letzten Eindrücke sind absolut in Ordnung.

Form-Barometer: 70 Prozent

2. 1. FC Köln

Mit Skhiri und Hector hat der Verein zwei Leader verloren, die auch leistungsmäßig absolute Garanten waren. Solche Akteure kann ein Verein wie Köln nicht Eins-zu-Eins ersetzen. In Sachen Transfers hat sich ansonsten beim Domstadt-Klub nicht so viel getan. Der bekannteste Name ist Luca Waldschmidt, der in Köln endlich wieder sein Können abrufen möchte. Der Effzeh hat zudem einige gute Talente an Bord, jedoch ist es enorm wichtig, dass Leute wie Kainz, Hübers und Ljubicic noch mehr in eine Leader-Rolle hineinwachsen.

Köln ist ein funktionierendes Team mit einem guten Trainer, demnach muss keine Panik ausbrechen. Die letzten beiden Tests gegen Aue und Nantes konnte man mit 2:0 gewinnen und auch das Pokal-Match gegen Osnabrück konnte (wenn auch erst in der Verlängerung) mit 3:1 siegreich bestritten werden.

Form-Barometer: 55 Prozent

3. TSG 1899 Hoffenheim

Die letzte Saison verlief für die TSG absolut enttäuschend, jedoch konnte immerhin die Klasse gehalten werden. Bitter ist der Abschied von Christoph Baumgartner, der fußballerisch wohl der beste Akteur im Kader war. Ansonsten hat der Verein auf dem Transfermarkt gute Arbeit geleistet. Szalai sollte die wacklige Abwehr verstärken und mit Grillitsch, Weghorst und Bülter hat man gute und erfahrene Bundesligaspieler für wenig Geld verpflichtet.

In den Testspielen gab es bislang wechselhafte Leistungen zu sehen. Gegen Fulham und Strasbourg gab es knappe Niederlagen, wohingegen man den niederländischen Meister, Feyenoord Rotterdam, bezwingen und gegen die Rangers immerhin Remis spielen konnte. Im Pokal gewann man mit 4:1 in Lübeck. Alles scheint in etwa im Lot zu sein.

Form-Barometer: 65 Prozent

4. SV Werder Bremen

Die Keita-Euphorie ist bereits ein wenig verflogen, da der Mittelfeldspieler sich prompt verletzt hat. Mit Ducksch, Füllkrug und Weiser konnten wichtige Spieler der Vorsaison bislang gehalten werden, jedoch ist die Stimmung dennoch eher mittelprächtig. Dies liegt mitunter daran, dass man für die Problemposition hinten links noch keinen Transfer abschließen konnte und eigentlich auch noch für das Mittelfeld ein Spieler fehlt. Besonders bitter ist sportlich und finanziell natürlich auch das Pokal-Aus gegen Viktoria Köln.

Grundsätzlich ist man aber besser aufgestellt als im Vorjahr, weil man insbesondere in der Offensive mit Kownacki und Njinmah mehr Optionen hat. In den letzten drei Testspielen gegen RB Leipzig, Strasbourg und Ipswich Town gab es drei Unentschieden, was schon in Ordnung ist. Zuvor konnte man Toulouse mit 5:2 bezwingen.

Form-Barometer: 45 Prozent

5. VfL Bochum

Ein wenig überraschend hat der VfL Bochum auch in der zweiten Saison die Klasse gehalten. Angesichts der Aufsteiger Heidenheim und Damstadt ist man nun nicht mehr Abstiegskandidat Nummer eins, jedoch sind die Voraussetzungen auch nicht sonderlich gut. Die Vorbereitung lief mit vier Niederlagen in sechs Spielen eher wenig überzeugend. Neben Siegen gegen Luton Town und die Kickers Emden setzte es Pleiten gegen Parma, Spezia, Fortuna Düsseldorf und den SC Verl. Als Tiefpunkt kann allerdings das Pokal-Erstrunden-Aus im Elfmeterschießen gegen Bielefeld gelten.

In Sachen Neuzugängen hat man mit Passlack vom BVB und Bernardo von RB Salzburg solide und bekannte Leute geholt. Zudem ist auch der ein oder andere “No-Name“ mit dabei, bei dem man die Entwicklung abwarten muss. Der Bochum-Kader gehört weiterhin zu den schwächsten der Liga, demnach verspricht die Saison nicht leicht zu werden.

Form-Barometer: 25 Prozent

6. FC Augsburg

Der FC Augsburg ist seit Jahren eine “Graue Maus“ und tritt irgendwie auf der Stelle. Dabei gibt es eigentlich eine ganze Reihe an guten jungen Spielern, die auch kicken können. Mit Dahmen hat man einen neuen Keeper, der den erfahrenen Rafal Gikiewicz ersetzen soll. Zudem konnte man Pepi für ordentlich Geld loswerden und Berisha fürs Erste fest verpflichten. Mit Tim Breithaupt kommt zudem ein talentierter Mittelfeldspieler dazu.

Eigentlich könnte für den FCA schon auch mal was zumindest in Richtung Mittelfeld gehen, jedoch müssten Spieler wie Maier und Dorsch auch mal fit bleiben und Leistung bringen. Im Pokal hat Augsburg durch die 0:2-Pleite in Unterhaching schon mal einen Dämpfer erhalten. Zuvor verlor man die Testspiele gegen Napoli (0:1) und Salernitana (1:2) knapp. Immerhin konnte der FCA aber zuvor Ajax mit 3:1 besiegen.

Form-Barometer: 45 Prozent

7. VfB Stuttgart

Der VfB ist gewissermaßen eine kleine Wundertüte. Eigentlich hätte man meinen können, dass alles soweit ganz gut läuft. Mit Nübel hat man einen starken Keeper bekommen und durch Transfers wie Jeong, Undav, Leweling und Mittelstädt sind ordentliche bis gute Spieler neu mit dabei. Inzwischen muss man sich aber doch auch wieder Sorgen machen. Dies liegt insbesondere am Abgang von Endo, der in den letzten beiden Jahren der wichtigste Spieler im Team war. Ohne den Japaner ist das defensive Mittelfeld aktuell nicht mal wirklich Zweitliga-tauglich aufgestellt.

Zudem sieht es auch nach einem Abgang von Mavropanos und Sosa aus. Unter dem Strich würden demnach deutlich bessere Spieler den Verein verlassen, als gekommen sind. Durch die Verletzung von Vagnoman sind aktuell insbesondere in der Abwehr die Sorgen groß. Immerhin: Der Klub hat mit Millot, Ito und Leweling einige junge Spieler dabei, die sich entwickeln können. Auch die Auftritte im Pokal und in den Testspielen waren abgesehen von einer 1:5-Pleite gegen Gladbach okay. Zumindest einen Endo-Ersatz mit Top-Qualität braucht man trotzdem unbedingt.

Form-Barometer: 40 Prozent

8. Darmstadt 98

Die Vorzeichen für den Aufsteiger stehen nicht unbedingt gut. Im Pokal hat man trotz 81 Prozent Ballbesitz und 27:8 Schüssen mit 0:3 gegen Homburg verloren. Derartige Spielverläufe wird es in der Bundesliga nicht geben, jedoch konnte man auch in den Tests nur gegen den unterklassigen TSG Bad König gewinnen. Im Anschluss gab es Niederlagen gegen Norwich, Gießen und Liverpool sowie Unentschieden gegen Sandhausen und Karlsruhe.

Mit Luca Pfeiffer kommt immerhin ein Stürmer zurück, der in Darmstadt schon funktioniert hat. Viel mehr Positives lässt sich nicht finden, wenngleich ein Sieg zum Auftakt natürlich schon einiges bewegen könnte.

Form-Barometer: 25 Prozent

9. 1. FC Heidenheim

Im Gegensatz zu Darmstadt hat Heidenheim eine durchaus ansprechende Vorbereitung hingelegt. Abgesehen von einem 1:1 gegen den Pafos FC gab es ausschließlich Siege. Unter anderem hat man die italienischen Klubs Hellas Verona und Empoli besiegen können. Im Pokal gab es ein lockeres 8:0 beim Rostocker FC.

In Sachen Transfers hat sich nicht so viel Weltbewegendes getan, jedoch lebt das Team ohnehin vom Kollektiv. Dinkci und Pieringer könnten die Qualität womöglich auch leicht verstärken. Sicherlich zählt Heidenheim zu den Außenseitern, jedoch scheint die Form zumindest zu passen.

Form-Barometer: 80 Prozent


Weitere Bundesliga-News lesen:

feed