Bayerns Covid-Fälle nur Vorbote: Omikron wird auch die Bundesliga durcheinanderwirbeln
Von Yannik Möller
Die neuen Corona-Fälle beim FC Bayern sorgen für Wirbel. Sie werden in naher Zukunft aber auch in der gesamten Bundesliga beinahe zum Alltag gehören. Vermehrte Infektionen werden aller Voraussicht nach auch einen Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit einiger Teams haben.
Bislang ist die Bundesliga vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Abgesehen von erneut gänzlich leeren Stadien und auch finanziellen Einbußen für alle Vereine, konnte der Spielbetrieb weitestgehend ungestört ablaufen. Damit war der deutsche Profifußball manch anderer Liga einen wichtigen Schritt voraus.
Das wird sich in naher Zukunft aber leider ändern. Dass sich die neue Omikron-Variante nun auch in Deutschland breit macht, wenngleich etwas verspätet im Vergleich zu einigen anderen EU-Ländern, ist nur logisch. Während für die Gesellschaft im Allgemeinen zu hoffen ist, dass sich die etwas mildere Gefahr auch hier zeigen wird, ist abzusehen, dass es zu vermutlich hohen Fallzahlen kommen wird.
Entsprechend auch im Profi-Fußball. Sind mehr Leute ansteckend, werden auch mehr Fußballer betroffen sein. Das ist keineswegs zu verhindern und alles andere als eine mutige Prognose. Mit einem nochmals ansteckenderen Virus werden allerdings nicht nur einzelne Spieler in manchen Vereinen, sondern immer häufiger auch etwas größere Gruppen ausfallen.
Corona-Fälle beim FC Bayern als grobe Vorschau - Premier League als Beispiel der nächsten Wochen?
So wie nun beim FC Bayern, wo vier Spieler und ein Co-Trainer betroffen sind. Diese Fälle setzen sich zwar auch aus den verschiedenen Aufenthaltsorten im Urlaub zusammen, doch grundsätzlich ist dieser Ausfall einer noch etwas kleineren Gruppe ein Vorbote für die nächsten Wochen.
Und damit wird es primär wohl im Januar, eventuell auch noch in den Februar hinein dazu kommen, dass manche Mannschaften deutlich weniger wettbewerbsfähig sind, als andere. Kurzum: Klubs, die stärker betroffen sein werden, laufen Gefahr, so Punkte und Spiele zu verlieren. Das wird nicht zu verhindern sein, werden Partien doch nicht allzu leichtfertig verschoben - unwissend, wann sie womöglich nachgeholt werden können.
Wie das aussehen kann, war über die letzten Spieltage gut in der Premier League zu beobachten. So mussten nicht nur einige Kader mit üblichen Reservisten und Jugendspielern aufgefüllt werden, teilweise wurden gleich mehrere Spiele abgesagt. Am Boxing Day fanden in den Ligen zwei, drei und vier in England gerade einmal neun von 32 angesetzten Spielen statt. Das zeigt, wie stark mehrere Vereine betroffen sein können.
Natürlich ist es unklar, ob in Deutschland ein solch hohes Corona-Niveau wie etwa in England und Frankreich überhaupt erreicht wird. Vielleicht werden die Fallzahlen nicht ganz so hoch steigen, vielleicht sogar höher. Bislang zeigt sich, dass das starke Wachstum zumeist etwa zwei, drei Wochen anhält. Doch eines ist klar: der Fußball wird ebenfalls stark betroffen sein.
Deutsche Klubs könnten auch international im Nachteil sein
Etwas Glück und auch die Hygienemaßnahmen mitsamt ihrer Umsetzung innerhalb der Vereine wird oftmals entscheiden, wie stark geschwächt eine Mannschaft antreten und um wichtige Punkte kämpfen muss. Ein unerwarteter und dann in der Regel nicht selbst verschuldeter Effekt der Wettbewerbsverzerrung könnte entstehen.
Doch längst nicht nur in den heimischen Ligen. Mitte Februar stehen schon wieder die ersten Spiele in der Champions League und der Europa League an. Während sich das Corona-Niveau in zuletzt und zurzeit stark betroffenen Ländern bis dahin wieder spürbar absenken dürfte, könnte Deutschland bis dahin noch nicht so weit sein. So droht eventuell sogar ein Nachteil im internationalen Geschäft.
So bleibt vorerst abzuwarten, wie stark die Omikron-Welle Deutschland überhaupt treffen wird. Abzusehen ist jedoch, dass es - zunächst unabhängig vom Effekt auf schwere Verläufen und Tote - deutlich mehr aktive Fälle geben wird. Und die werden ihren Weg auch in den Profi-Fußball finden. Alleine schon aufgrund mehrerer Ansammlung, wie etwa bei Team-Besprechungen. Die Vereine werden alles daran setzen müssen, möglichst einsatzbereit zu bleiben.