Bundesliga All-Star-Teams: Die beste Elf des VfB Stuttgart aller Zeiten
Von Dominik Hager
Der VfB Stuttgart hat in seiner Vereinsgeschichte dreimal die Meisterschaft gewonnen und liegt in der ewigen Tabelle auf Rang fünf. Dabei trennen die Schwaben nur noch vier Zähler vom HSV. Die ruhmreiche Vergangenheit haben die Legenden wie Guido Buchwald in den 80er- und 90er- Jahren sowie die "Jungen Wilden" und die Meistermannschaft 2007 geprägt. Wir werfen einen Blick auf die Allstar-Elf.
16 Teams! Die stärksten Mannschaften im deutschen Oberhaus aller Zeiten! Wir blicken auf die All-Star-Teams von 16 aktuellen und früheren Bundesligisten. Die Mannschaften treten im direkten Duell gegeneinander an - und ihr wählt, wer die beste ist.
Abstimmen könnt ihr auf Instagram: @90min_de.
1. TW: Timo Hildebrand
Timo Hildebrand wechselte im Alter von 15 Jahren in die U17 der Schwaben. Der Keeper spielte sich durch die Juniorenklassen und wurde Stammspieler im Profi-Team.
Der heute 43-Jährige krönte seine Zeit beim VfB mit dem Meistertitel in der Spielzeit 2006/07, der zum großen Teil auch sein Verdienst war. Hildebrand konnte sich aber auch in den Jahren zuvor schon prächtig in Szene setzen und stellte im Jahr 2003 einen Bundesliga-Rekord auf, indem er 884 Minuten ohne Gegentor blieb. Die Bestmarke ist bis heute gültig. Nach 296 Pflichtspiel-Einsätzen im VfB-Dress wechselte Hildebrand 2007 zu Valencia. Mit dem spanischen Klub gewann er in seiner ersten Saison zwar den Pokal, konnte sich aber nie so ganz durchsetzen. Auch bei seinen späteren Stationen kam er nicht an seine legendäre VfB-Zeit heran.
2. RV: Andreas Hinkel
Andreas Hinkel gehörte den "Jungen Wilden" an und agierte als Gegenpart von Lahm auf der rechten Abwehrseite. Leider gehörte er auch der "Nutella-Fraktion" der Nationalmannschaft an, auf der gewissermaßen ein Fluch lag. Hinkel kickte zwischen dem Jahr 2000 und 2006 für den VfB-Profis, nachdem er bereits als Zehnjähriger zum VfB kam.
Seinen Karriere-Höhepunkt erreichte er im Jahr 2003, als er unter der Regie von Felix Magath Vize-Meister wurde. Seine starken Leistungen wurden jedoch im Verlaufe der Zeit seltener, sodass sich Spieler und Verein im Jahr 2006 trennten. Für Hinkel ging es nach Sevilla, wo er nicht glücklich wurde. Erst bei Celtic Glasgow lief es für den Rechtsverteidiger wieder besser, ehe er von einem Kreuzbandriss gestoppt wurde.
3. IV: Fernando Meira
Der Innenverteidiger kam im Januar 2002 von Benfica Lissabon und bleib den Schwaben bis 2008 erhalten. Meira führte die Stuttgarter 2007 zur Meisterschaft, die vor allem der guten Defensive um Abwehrchef Meira zuzuschreiben war.
Dem Portugiesen gelang in dieser Spielzeit fast alles, lediglich die Meisterschale reckte er letztlich falsch herum in die Höhe. Meira absolvierte 230 Spiele für die Schwaben und gehörte zu den spielstärksten Bundesliga-Verteidigern seiner Zeit. Im Jahr 2008 wechselte er zu Galatasaray, ehe er bei Zenit St. Petersburg anheuerte und auch noch die russische Meisterschaft gewann.
4. IV: Guido Buchwald
Guido Buchwald startete seine Karriere ausgerechnet bei den Stuttgarter Kickers und wechselte erst im Jahr 1983 zum VfB. Dort schaffte er es trotz seiner "schwierigen" Vergangenheit zur absoluten Ikone. Buchwald wurde gleich in seiner ersten Saison mit dem VfB Meister und wiederholte dieses Kunststück 1992. Buchwald absolvierte für die Stuttgarter 387 Pflichtspiele und gilt als einer der besten deutschen Verteidiger aller Zeiten. Beim WM-Finale 1990 war es seine Aufgabe, Maradonna in Schach zu halten. Der Plan ging auf und Deutschland gewann den WM-Titel. Buchwald trug fortan den Spitznamen "Diego".
5. LV: Philipp Lahm
Philipp Lahm ist der wohl beste deutsche Außenverteidiger aller Zeiten und hat in seiner Karriere alles gewonnen, was man gewinnen kann. Einen ganz entscheidenden Karriereschrit konnte er beim VfB Stuttgart gehen für den er zwischen 2003 und 2005 aktiv war. Der junge Lahm wurde schnell zum absoluten Leistungsträger und Hoffnungsträger der neuen Fußball-Generation, die sich so langsam startklar machte.
Gemeinsam mit dem VfB wurde er Vize-Meister. Es dürfte die einzige Vize-Meisterschaft in Lahms Karriere gewesen sein, über die er sich gefreut hat. Der spätere Kapitän der Bayern und der Nationalmannschaft hat die Meisterschaft im Bayern-Trikot aber auch immerhin achtmal gewonnen.
6. DM: Zvonimir Soldo
Soldo war als Balleroberer und Stabilisator ein wichtiger Ruhepol im ansonsten oft wilden und offensiven VfB-Spiel. Der heute 53-Jährige wechselte im Sommer 1996 zum VfB und blieb dort exakt zehn Jahre lang.
Der Defensiv-Spezialist sicherte sich gleich in seiner ersten Saison in Stuttgart den DFB-Pokal-Sieg, der jedoch sein einziger Titelgewinn bei den Schwaben bleiben sollte. Soldo war jedoch auch einer der wichtigsten Spieler in der Zeit der "Jungen Wilden" und gewann 2003 die Vize-Meisterschaft. Soldo absolvierte insgesamt 399 Spiele für die Schwaben und liegt damit in der internen Rangfolge auf Platz vier.
7. DM: Sami Khedira
Sami Khedira war einer der Führungsspieler in der Meistersaison 2006/07 und kickte seit seinem achten Lebensjahr für die Schwaben. Insgesamt absolvierte er 132 Spiele für den VfB, ehe er zu Real Madrid wechselte. Dort wurde er zwar zeitweise verspottet, war jedoch auch eine ganze Zeit lang ein absoluter Leistungsträger. Dies gilt auch für seine Zeit bei Juventus Turin und für seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft.
Sein erfolgreichstes Jahr war definitiv 2014, wo er nach einer Verletzung noch Champions-League-Sieger und Weltmeister wurde, wobei er zudem eine tragende Rolle gespielt hat.
8. OM: Krassimir Balakov
Der Bulgare wechselte im Sommer 1995 zum VfB und blieb dem Klub acht Jaher treu. Balakov war ein spielstarker und kreativer Mittelfeldspieler, der für den VfB in 298 Spiele 73 Tore erzielte und 64 Buden auflegte. Damit ist er mit deutlichem Abstand der beste Vorlagengeber, den der Klub je hatte.
Der zweifache bulgarische Fußballer des Jahres gewann mit dem VfB in seiner zweiten Saison den DFB-Pokal und wurde zum Abschluss seiner Stuttgarter Zeit Vize-Meister. Zudem stand er einmal im Finale des Europapokals der Pokalsieger. Balakov war der Denker und Lenker des legendären "Magischen Dreiecks" zu dem noch Fredi Bobic und Giovane Elber gehörten.
9. OM: Aleksandr Hleb
Aleksandr Hleb kam als junger Himmelsstürmer im Januar 2000 zum VfB. Hleb war bekannt durch seine Tempo-Dribblings, seine Kreativität und seine unbekümmerte Spielweise. Als Teil der "Jungen Wilden" feierte er 2003 die Vize-Meisterschaft und wechselte im Jahr 2005 zum Leidwesen der Fans zum FC Arsenal. Drei Jahre später ging es für ihn weiter zum FC Barcelona, wo er sich aber nicht durchsetzen konnte.
Den Stuttgartern gelang es, den Spieler für die Saison 2009/10 per Leihe zurückzuholen, jedoch blieb der ehemalige Publikumsliebling hinter den Erwartungen zurück. Hleb entwickelte sich zum Weltenbummler und beendete erst im Alter von 38 Jahren seine Karriere. Auf seiner Vistenkarte stehen sechs Auszeichnungen zum weißrussischen Spieler des Jahres, ein Champions-League-Sieg und eine La-Liga-Meisterschaft.
10. MS: Mario Gómez
Mario Gómez schloss sich im Jahr 2001 der U17 der Stuttgarter an und schaffte vier Jahre später den Sprung ins Profi-Team. Der überragende Torjäger spielte sich in der Meistersaison 2006/07 in der Stammmannschaft fest und erzielte 14 Bundesliga-Tore. Dabei hätten es auch noch mehr sein können. Der Angreifer zog sich einen Innenbandriss zu und schlug vor Wut derart auf den Medizinkoffer ein, dass er sich dabei auch noch die Hand brach.
Dennoch war der Stern von Gómez am steigen und der Spieler wurde zu einem der besten Angreifer der Liga. Im Jahr 2009 wechselte er zum FC Bayern und wurde dort Triple-Gewinner (2013) und Torschützenkönig (2011). Der Angreifer kam im Herbst seiner Karriere noch mal zum VfB zurück, stieg jedoch mit den Schwaben ab. Demnach verbrachte er das letzte Jahr seiner Karriere in Liga zwei, wo ihm aber immerhin als Teilzeitkraft der Aufstieg gelang. Insgesamt hat Gómez für den VfB 110 Tore erzielt.
11. MS: Giovane Elber
Giovane Élber ist uns sicher als absolute Bayern-Legende in Erinnerung. DIe etwas älteren unter uns werden sich aber auch an seine drei Jahre beim VfB noch gut erinnern. Der Angreifer zeigte auf Anhieb, dass er zu den besten Stürmern der Liga gehörte und erzielte in 97 Spielen 44 Tore und gab 24 Vorlagen.
Mit dem Pokalsieg 1997 verabschiedete er sich zum FC Bayern und gewann mit den Münchner vier Meisterschaften, viermal den Pokal und einmal die Champions League. Élber war ein absoluter Vollblutsstürmer, der Killer-Instinkt und brasilianische Technik vereinte.