Bundeskanzler Scholz kommentiert umstrittenen BVB-Deal mit Rheinmetall
Von Oscar Nolte
Borussia Dortmund hat in Rheinmetall einen neuen lukrativen Sponsor gefunden, der künftig als "Champion Partner" beim BVB fungiert. Der Deal sorgte in der breiten Öffentlichkeit für viel Kritik - dass ein Fußball-Bundesligist mit einem Rüstungskonzern, der Waffen herstellt, kooperiert, gab es noch nie.
Gegenüber der ARD hat sich nun sogar Bundeskanzler Olaf Scholz zu der umstrittenen Kooperation geäußerz. Scholz befürwortet den Vorstoß des BVB.
"Ich finde, wenn wir eine starke Bundeswehr haben wollen, uns verteidigen können wollen gegen andere und damit verhindern, dass es zu einem Krieg kommt, brauchen wir Unternehmen, die zum Beispiel Rüstung herstellen und dazu gehört Rheinmetall. Insofern habe ich damit kein Problem", sagte Scholz.
Damit bedient der Bundeskanzler das gleiche Narrativ wie der BVB: Rheinmetall sei ein Rüstungskonzern, der notwendige Waffen und Maschinen herstellt, um die deutsche Demokratie zu schützen. Schützen statt Töten - das ist die Devise in der Argumentationslinie von Borussia Dortmund und Olaf Scholz. Und damit gegenteilig zu dem, was viele Fans monieren: dass der BVB aus wirtschaftlichen Motiven mit einem Unternehmen ins Bett steigt, das Instrumente herstellt, deren einziger Zweck es ist, Menschen zu töten.
Dass der umstrittene Sponsoring-Deal des BVB nun sogar bis zur höchsten politischen Instanz getragen wurde, unterstreicht die Brisanz dieser rege diskutierten Thematik. Mit der Rheinmetall-Partnerschaft sind die Schwarz-Gelben politisch geworden. Der Verein verpflichtet sich damit zumindest, sich (wie von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke angekündigt) dem Diskurs zu stellen, den der Deal auch weiter hervorrufen wird. Denn gewiss wird das Thema auch in den kommenden Wochen und Monaten kritisch besprochen.