Bruno Fernandes kritisiert Man Utds Mentalität und Defensive nach dem Everton-Remis
Von Jan Kupitz

Manchester United spielt bislang eine überzeugende Premier-League-Saison. Doch die Titelhoffnungen, die sich in den letzten Wochen rund um Old Trafford breit gemacht haben, haben durch das unnötige 3:3 gegen Everton einen Dämpfer erlitten. Bruno Fernandes war überhaupt mit der Einstellung seiner Teamkollegen nicht einverstanden.
Die erste Hälfte gegen den FC Everton lief aus Sicht von Man United wie am Schnürchen. Edinson Cavani traf nach 24 Minuten zum 1:0, Fernandes verdoppelte die Führung mit einem traumhaften Heber kurz vor Pausenpfiff. Doch den Start in den zweiten Durchgang verschlief das Team von Ole Gunnar Solskjaer komplett und fing sich innerhalb weniger Minuten den Ausgleich. Zwar konnte Scott McTominay sein Team anschließend erneut in Front schießen, in der 95. Minute schockte Dominic Calvert-Lewin den Rekordchampion jedoch mit seinem späten Ausgleich. Zwei verschenkte Punkte der Red Devils, die ihre Führung gegen die Toffees niemals mehr aus den Hand geben durften.
"Das ist wirklich schlecht!"
Dementsprechend bedient war auch Fernandes nach Abpfiff. "Wir haben den Sieg verschenkt, wir haben das Spiel zweimal hergeschenkt. Nachdem wir zur Halbzeit 2:0 geführt haben, so in die zweite Halbzeit zu kommen, wie wir es getan haben, das ist wirklich schlecht", lautete die klare Meinung des United-Stars.
Vor allem die Defensive, die mit 30 Gegentreffern die schlechteste aus der oberen Tabellenhälfte der Premier League ist, wird von Fernandes kritisiert: "Wir kassieren jedes Spiel Tore, wir kassieren sehr oft Tore und zu Hause kassieren wir zu viele Tore. Wir haben zu viele schlechte Ergebnisse zu Hause und das kann nicht sein."
"Wir müssen dieses Spiel einfach gewinnen - nachdem wir 2:0 in Führung lagen, muss man dieses Spiel gewinnen. Es spielt keine Rolle, wie. Man kassiert zwei Tore, kommt zurück und macht wieder ein Tor. Es ist unmöglich, dann wieder ein Tor zu kassieren, aus einem Freistoß nahe der Mittellinie, aber wir kassieren ein Tor von dort."
Gefragt, ob seine Teamkollegen nach dem 3:2 zu sicher und selbstzufrieden waren, antwortete Fernandes: "Vielleicht war das das Problem, ich weiß es nicht. Ich persönlich fühlte mich nicht so, ich weiß nicht, was meine Mannschaftskameraden fühlten. Aber wir können uns nicht so fühlen, bis das Spiel vorbei ist. Wie man sieht, haben wir das Tor in den letzten Sekunden des Spiels kassiert."
Da scheint reichlich Klärungsbedarf bei den Red Devils zu herrschen, die mittlerweile fünf Punkte Rückstand (bei einem Spiel mehr) auf Stadtrivale Man City haben.