Abstiegskampf in Bremen: Die voraussichtliche Werder-Startelf gegen Mainz

Werder schießt sich selbst zurück in den Abstiegskampf
Werder schießt sich selbst zurück in den Abstiegskampf / Pool/Getty Images
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Fünf Niederlagen in Serie, 4:14 Tore, Slapstick soweit das Auge reicht: Der SV Werder bringt sich fünf Spieltage vor Saisonende selbst in die Bredouille und kann mit nur vier Zählern Vorsprung auf Rang 16 keinesfalls vom frühzeitigen Klassenerhalt sprechen. Am Mittwochabend (20.30 Uhr) empfangen die heimschwachen Bremer ausgerechnet die aufblühende Svensson-Truppe aus Mainz. Für den bevorstehenden Abstiegskrimi könnte Cheftrainer Florian Kohfeldt folgende Elf auf den Rasen schicken.


An das vergangene Heimspiel gegen Mainz 05 erinnert sich in Bremen niemand gerne zurück. Das 0:5, damals noch vor 37.720 Zuschauern, zählt zu den desolatesten Auftritten der jüngeren Werder-Geschichte und ritt den Klub bereits nach 16 Spieltagen der vergangenen Spielzeit 2019/20 in tiefe Abstiegsgewässer. Die letzte Partie in Mainz dürfte den Bremer Anhängern hingegen deutlich besser bekommen. Eren Dinkci bescherte der Kohfeldt-Elf mit seinem ersten Ballkontakt im ersten Bundesligaspiel den wichtigen 1:0-Last-Minute-Sieg in der Opel Arena.

Daran möchte man am Mittwochabend aus Bremer Sicht liebend gern anknüpfen. Zumal nach fünf Liga-Niederlagen in Serie endlich Punkte eingefahren werden müssen, um den Abstand auf Hertha BSC, den Tabellendrittletzten, zu wahren. Doch auch Mainz kann sich mit einem weiteren Sieg vorerst größerer Abstiegsängste entwenden. Die Elf von Bo Svensson reist mit einer Menge Selbstbewusstsein in die Hansestadt, denn sie blieb zuletzt erstmals seit 2015 fünf Ligaspiele in Folge unbesiegt. Lediglich die Bayern stehen mit sieben Folgesiegen derzeit noch länger ohne Niederlage da.


Die Abstiegsränge im Überblick:

  • 11. Augsburg - 29 Spiele - 33 Punkte
  • 12. Hoffenheim - 29 Spiele - 32 Punkte
  • 13. Bremen - 29 Spiele - 30 Punkte
  • 14. Mainz - 28 Spiele - 28 Punkte
  • 15. Bielefeld - 29 Spiele - 27 Punkte
  • 16. Hertha - 28 Spiele - 26 Punkte
  • 17. Köln - 29 Spiele - 23 Punkte
  • 18. Schalke - 29 Spiele - 13 Punkte

Werder hat es selbst in der Hand

Trotz des Mainzer Höhenfluges haben die Bremer es im heimischen Weserstadion selbst in der Hand. Das weiß Florian Kohfeldt, das weiß Frank Baumann, das weiß die Mannschaft - ja das weiß ganz Bremen. Aber: zu viel Druck kann auch ungesund werden. Kohfeldt jedenfalls möchte "auf jeden Fall gewinnen, den Kampf annehmen und das Spiel selbst gestalten".

"Wir stehen auch vor diesem Spieltag noch vernünftig da. Wir wissen aber auch, dass wir die Akteure sind, die alles selbst in der Hand haben. Ich freue mich auf das Spiel, weil ich es mag, wenn es um sehr viel geht", resümierte der Bremer Chefcoach auf der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag.

Zuletzt habe es immer wieder schwierige, konzentrationslose Phasen im Bremer Spiel gegeben, die es nun definitiv zu beseitigen gilt. Das sei "eine Frage, die im Kopf des Spielers entschieden wird und nicht über die Taktik", meint Kohfeldt. Ein Grund, der für die Rückkehr des eigentlich in die Reservemannschaft beorderten Oldies Philipp Bargrede spricht. "Bargi hat solche Situationen in den letzten zehn Jahren häufiger kennengelernt und kann der Mannschaft deshalb weiterhelfen", erklärte Sportdirektor Frank Baumann.

Füllkrug und Augustinsson "definitiv fit" - Bittencourt fraglich

Personell pocht Kohfeldt auf eine Startelf-Rückkehr seiner beiden Leistungsträger Niclas Füllkrug und Ludwig Augustinsson. Dass der schwedische Linksverteidiger, der gegen den BVB wegen vorheriger Oberschenkelzerrung noch auf der Bank Platz nahm, zurück in die Startformation rückt, gilt als äußerst wahrscheinlich. Füllkrug bildet nach überstandenem Zehenbruch womöglich die erste Einwechseloption für Grün-Weiß.

Für Mainz wieder fit: Werder-Angreifer Niclas Füllkrug
Niclas Füllkrug möchte Werder aus der Gefahrenzone schießen / Lars Baron/Getty Images

Sicher ausfallen wird hingegen Werders Abwehr-Konstante Ömer Toprak (Muskelfaserriss in der Wade) sowie Sturm-Jungspund Nick Woltemade (Außenbandanriss). Christian Groß darf wegen seiner fünften Gelben Karte nur auf der Tribüne Platz nehmen. Abzuwarten bleibt, ob Leonardo Bittencourt nach seiner Kapselverletzung aus der Dortmund-Partie rechtzeitig fit wird. "Wir müssen bei ihm heute testen", lautete das kurze Statement von Kohfeldt.

Werder mit Viererkette!?

Bereits im Hinspiel hatte man Mainz mit einer - für Bremer Verhältnisse - offensiv ausgerichteten Formation ein Stück weit überrumpelt. Auch diesmal sprach Kohfeldt davon, "das Spiel gestalten" zu wollen. Entsprechend könnte er vor Torwart Jiri Pavlenka mit einer Viererkette aus Theodor Gebre Selassie, Milos Veljkovic, Marco Friedl und Ludwig Augstinsson planen. Wahrscheinlich ist aber ebenso die altbekannte und zuweilen stark kritisierte Fünferkette, in der sich dann zusätzlich Werder-Kapitän Niklas Moisander in das Zentrum schleichen würde.

Bleibt man bei der erwähnten Viererkette, so wäre ein mutiges, wenngleich stabiles 4-4-2 mit Raute möglich. Dabei könnte der überraschend zu den Profis beorderte Philipp Bargfrede gleich einmal den gelbgesperrten Groß ersetzen und sich als alleiniger Sechser in defensiven Notsituationen oder aber für den adäquaten Spielaufbau als eine Art abkippender Sechser zwischen Friedl und Veljkovic fallen lassen.

Vor Bargfrede würden die beiden Mittelfeld-Motoren Maximilian Eggestein und Kevin Möhwald den auf der Zehner-Position wirbelnden und stets bemühten Jungspund Romano Schmid sowie die beiden Spitzen Milot Rashica und Josh Sargent mit schicken Pässen versorgen. Füllkrug, Yuya Osako und Davie Selke sind entsprechend die ersten Kandidaten für eine Einwechslung.


Die voraussichtliche Werder-Aufstellung im Überblick:

Packt Kohfeldt gegen Mainz mal wieder die Raute aus?
Packt Kohfeldt gegen Mainz mal wieder die Raute aus? /

Die Bremer Ausfälle im Überblick:

  • Luca Plogmann (Patellasehnenruptur)
  • Ömer Toprak (Muskelfaserriss in der Wade)
  • Nick Woltemade (Außenbandanriss)
  • Christian Groß (5. Gelbe Karte)
  • Leonardo Bittencourt (fraglich; Kapselverletzung)