Braucht der FC Bayern eine neue Nummer zwei?
Von Simon Zimmermann
Braucht der FC Bayern für die kommende Saison eine neue Nummer zwei? Alexander Nübel ist unzufrieden und strebt offenbar eine Leihe an. Der Rekordmeister könnte sich in der Bundesliga umschauen.
Große Spuren konnte Alexander Nübel in seinem ersten Jahr beim FC Bayern nicht hinterlassen. Zwei Pflichtspiele stand der Sommer-Neuzugang zwischen den Pfosten, mit einem Syndesmosebandanriss fällt er aktuell aus. Kaum vorstellbar also, dass noch weitere Spiele dazukommen werden.
Zwei Spiele sind damit auch weit, weit weg von anvisierten zehn bis 15 Einsätzen, von denen der 24-Jährige bei seinem Wechsel nach München wohl träumte. Es hieß sogar, Nübel habe eine festgelegte Anzahl an Spielen zugesichert bekommen.
Hat sich der ehemalige U21-Nationalkeeper also komplett verpokert? Fakt ist, mit seiner Rolle im ersten Bayern-Jahr haben eigentlich alle gerechnet (außer vielleicht Nübel selbst und dessen Berater). Fakt ist auch, dass sich an seiner Situation auch im nächsten Jahr nur sehr wenig ändern dürfte, wenn Manuel Neuer fit bleibt.
Fakt ist auch, dass Nübel als Neuer-Nachfolger nur schwerlich infrage kommt, wenn er zuvor zwei, drei Jahre fast komplett auf der Bank gesessen ist. Nübels Berater Stefan Backs sprach nun von einer "unbefriedigenden Situation" - eine Leihe werde nun doch forciert. Die AS Monaco soll ein möglicher Abnehmer sein.
Nübel-Leihe würde FC Bayern unter Zugzwang setzen
Könnte auch aus Bayern-Sicht Sinn ergeben, sollte man wirklich an eine Chance glauben, dass Nübel in Zukunft die Nummer-eins-Rolle übernehmen kann. Dann bräuchte es allerdings zu neuen Saison einen neuen Ersatzkeeper. Der Vertrag mit der aktuellen Nummer drei Ron-Torben Hoffmann läuft aus, Christian Früchtl wird nach dem Leih-Desaster in Nürnberg komplett ohne Spielpraxis zurückkehren.
Sport1 wirft deshalb den Namen Stefan Ortega in den Raum. Der 28-Jährige ist die Nummer eins von Aufsteiger Arminia Bielefeld, steht also voll im Saft. Der Vertrag des ehemaligen Münchener Löwen läuft nur noch bis 2022 - insbesondere falls die Arminia absteigen sollte, wäre Ortega wohl recht günstig zu haben.
Der Keeper spielt bislang eine ziemlich solide Saison. Zwar mit dem ein oder anderen Patzer, dafür aber auch mit einigen Glanztaten. Ein großer Vorteil des Arminen-Keepers: mit dem Ball am Fuß gehört er zu den Besten der Liga. Gerade für die Bayern und als Neuer-Ersatz ein wesentlicher Faktor.
"Für mich wird die Spielpraxis am wichtigsten bleiben, denn ich habe viel zu viel Lust am Spielen. Aber klar ist auch, dass der FC Bayern eine andere Kragenweite ist. Dort erlebt man Sachen, die man im Normalfall woanders nicht erlebt", erklärte Ortega jüngst gegenüber dem TV-Sender. Ein klares Dementi hört sich jedenfalls anders an.
Ortega hatte auch noch Worte für Nübel übrig: "Ich wäre an seiner Stelle aber auf Schalke geblieben. Er war Kapitän und hätte dort die Möglichkeit gehabt, zu spielen. Trotzdem kann man ihm diese Entscheidung nicht verübeln, denn der FC Bayern ist der größte Verein in Deutschland."