Bosz erklärt den Bayer-Erfolg: Tabellenführer trotz Havertz-Abgang

Peter Bosz.
Peter Bosz. / Lars Baron/Getty Images
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Nach den Abgängen von Kevin Volland und vor allem Kai Havertz war zu befürchten, dass Bayer Leverkusen in dieser Saison Probleme bekommt. Das Gegenteil ist aber eingetreten: Die Werkself führt die Bundesliga an und kommt mit der hohen Belastung in dieser Saison offenbar am besten zurecht. Trainer Peter Bosz erklärte, warum.

Neben Union Berlin und dem VfB Stuttgart ist Bayer Leverkusen wahrscheinlich die positivste Überraschung der bisherigen Bundesliga-Saison: Die Werkself führt die Tabelle nach elf Spieltagen an und kann mit einem Sieg gegen den 1. FC Köln am Mittwochabend den Spitzenplatz verteidigen, bevor es zum Topspiel gegen den FC Bayern kommt.

Daran denkt Trainer Peter Bosz aber noch nicht, wie er im Sky-Interview verriet: "Ich versuche, die Spiele so vorzubereiten, wie ich es für am besten halte. Und ich weiß nach all diesen Jahren, dass es das Beste ist, uns nur auf das nächste Spiel zu fokussieren. Und darauf bereiten wir uns vor." Also auf den FC, nicht auf Bayern, denn sonst "verliere ich an Fokus für das Köln-Spiel."

"Wir arbeiten hart. Damit fängt alles an."

Nach dem Abgängen der Top-Torjäger Kai Havertz und Kevin Volland war ein Absturz der Werkself zu befürchten gewesen - doch das Gegenteil ist eingetreten. "Wir haben nichts Anderes gemacht als das, was wir sonst auch gemacht haben", sagte Bosz: "Wir arbeiten hart. Damit fängt alles an. Und die Spieler machen es einfach super." Die gesamte Mannschaft habe sich weiterentwickelt und funktioniere als Ganzes, "momentan haben für mich alle Spieler bei uns eine Perspektive."

Leon Bailey ist einer der Spieler, die in dieser Saison aufgeblüht sind.
Leon Bailey ist einer der Spieler, die in dieser Saison aufgeblüht sind. / Mika Volkmann/Getty Images

Das liegt auch daran, dass Bayer "nur" in der Europa League spielt, wie Bosz selbst betont: "Das ist etwas anderes als Champions League. Momentan funktioniert es mit allen Spielern die ich in die Mannschaft bringe und deshalb mache ich das." Der Trainer rotiert fleißig und kann es sich auch erlauben, ohne Einbußen in Sachen Leistung zu haben. Das hat er anderen Spitzenteams in der Bundesliga derzeit voraus, die schwer mit der hohen Belastung zu kämpfen haben.

Bosz kann auch Abwehr

Einen Teil des Erfolges macht auch die gute Defensivarbeit aus, die bei Mannschaften, die von dem sehr offensiv denkenden Niederländer trainiert werden, eigentlich als Schwäche gilt. Nur Leipzig hat in der Liga weniger Gegentore kassiert als Bayer. Die Werkself ist auch deshalb gemeinsam mit Wolfsburg die noch einzige ungeschlagene Mannschaft.

"Es ist nicht nur die Verteidigung schuld, wenn wir viele Gegentore bekommen. Das hat mit der ganzen Mannschaft zu tun", sagte Bosz. "Wir bauen von hinten auf. Egal ob die Stürmer gut Druck machen oder ob etwas fehlt. Es hat immer mit elf Spielern zu tun und nicht nur mit der Verteidigung oder dem Sturm. Wenn wir viele Tore schießen, hat das auch mit der ganzen Mannschaft zu tun."

Das System des 57-Jährigen funktioniert in Leverkusen offenbar bestens, die Abgänge von Volland und Havertz haben Spieler wie Lucas Alario oder Leon Bailey aufblühen lassen. Bayer hat es nun selbst in der Hand, als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen. Bosz will die Euphorie aber noch bremsen: "Wir wissen alle, dass erst elf Spiele gespielt sind. Wenn das nach 33 Spielen so wäre, dann würde ich sagen 'Hey, pass auf!' Aber nicht nach elf Spielen." Und wahrscheinlich auch nicht nach 13.


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