Gladbach will den Kader verkleinern: Diese 4 Spieler stehen auf der Fohlen-Streichliste
Von Simon Zimmermann
Max Eberl will 2021/22 einen kleineren Kader. Vor allem finanzielle Gründe zwingen Borussia Mönchengladbach zu diesem Schritt. Vier Spieler will man diesen Sommer auf jeden Fall noch abgeben.
31 Spieler zählt das Profi-Aufgebot von Borussia Mönchengladbach nach aktuellem Stand. Darunter auch Spieler wie Torwart-Youngster Jan Olschowsky, Leih-Rückkehrer Moritz Nicolas oder Famana Quizera, die vergangene Saison hauptsächlich für die zweite Mannschaft aktiv waren oder andernorts Spielpraxis suchten.
Doch auch in der Spitze ist der Fohlen-Kader breit aufgestellt. Nach Dafürhalten von Sportchef Max Eberl etwas zu breit. Denn infolge der Corona-Krise muss auch die Gladbacher Borussia Kosten einsparen. Bedeutet: der Kader muss verkleinert werden.
"Fakt ist, dass wir Kosten einsparen müssen und den Kader schlanker machen wollen. Das heißt nicht, dass wir kleiner, sondern anders werden. Wir wollen wieder mehr auf junge, ambitionierte Spieler setzen", erklärte Eberl im Juni gegenüber der Bild.
Kandidaten, um das Aufgebot zu verschlanken, findet man am Niederrhein zuhauf. Viele Fohlen-Spieler haben das Interesse anderer Klubs geweckt. Mit Ramy Bensebaini kommt ein weiterer hinzu. Die Roma soll den Linksverteidiger als Spinazzola-Ersatz im Blick haben. Den Algerier wird Eberl aber mit Sicherheit nicht gemeint haben, als er von einem schlankeren Kader sprach. Viel eher dürften diese vier Spieler (via Bild) auf der Verkaufsliste stehen:
1. Denis Zakaria
Bei Zakaria ist es weniger die Frage des Wollens, denn des Müssens. Der 24-Jährige will seinen Vertrag bei der Borussia nicht verlängern. Mit dem Schweizer ins letzte Vertragsjahr zu gehen, um ihn dann 2022 ablösefrei ziehen zu lassen, kann sich Gladbach nicht leisten. Auch wenn Adi Hütter - der schon in Bern mit Zakaria arbeitete - den zentralen Mittelfeldspieler gerne halten würde: bei einem gutes Angebot darf Zakaria gehen.
Der Marktwert des Defensivspielers wird auf 30 Millionen Euro geschätzt. Nach seiner langen Knieverletzung kam Zakaria aber nicht mehr ganz an die Form der Saison 2019/20 heran. Und auch bei der EM durfte er erst in der Startelf ran, als Granit Xhaka gesperrt fehlte. Konkrete Angebote scheint es aktuell nicht zu geben. Das Interesse am 24-Jährigen soll allgemein abgekühlt sein. Arsenal etwa, das Zakaria lange ganz oben auf der Liste hatte, hat sich bereits umorientiert. Bis Ende August dürfte sich in dieser Sache aber noch einiges tun - zumal die Klubs vom finanziellen Druck auf die Gladbacher wissen.
Denn vom Zakaria-Verkauf könnte auch die Zukunft von Abwehrchef Matthias Ginter abhängen. Mit den Einnahmen beim Schweizer soll dem 27-Jährigen ein neues Vertragsangebot unterbreitet werden.
2. Keanan Bennetts
2018 verpflichtete der VfL Keanan Bennetts für 2,25 Millionen Euro aus dem Nachwuchs der Tottenham Hotspur. Den Durchbruch in Gladbach schaffte der heute 22-Jährige aber nie. Stattdessen ging es in der vergangenen Saison per Leihe zum englischen Drittligisten Ipswich Town, wo Bennetts mit nur einem Tor und einer Vorlagen nicht überzeugen könnte. Für den Offensiv-Allrounder soll die Gladbacher Zeit nach nur einem Profi-Einsatz (eine Bundesliga-Minute) vorzeitig beendet werden - sein Vertrag ist noch bis 2022 gültig. Bei einem Abgang in diesem Sommer könnte sich die Borussia zumindest noch eine kleine Ablöse erhoffen. Notfalls würde man den Youngster aber wohl auch ablösefrei ziehen lassen.
3. Michael Lang
Auch der Vertrag von Michael Lang ist nur noch ein Jahr gültig. Schon nach seiner Leih-Rückkehr aus Bremen hatte der Schweizer in Gladbach keine sportliche Zukunft mehr. Nach einem weiteren Jahr als Dauer-Reservist sollen sich die Wege in diesem Sommer endgültig trennen.
Der 30-jährige Rechtsverteidiger würde bei den Fohlen weiterhin nicht an Stefan Lainer vorbeikommen. Dazu soll US-Youngster Joe Scally weiter gefördert werden. Wohin es Lang verschlagen könnte, bleibt offen. Am wahrscheinlichsten ist wohl eine Rückkehr in die Schweiz. Gerüchte um das Interesse von Ex-Klub FC Basel und auch dem FC Luzern gab es bereits.
4. Moritz Nicolas
Moritz Nicolas galt einst als veritabler Nachfolger von Marc-André ter Stegen. Der 23-jährige Keeper sollte sich per Leihe Spielpraxis holen, um mittelfristig Yann Sommer im Tor beerben zu können. Doch der Plan schlug kräftig fehl. Sowohl bei Union Berlin als auch bei Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück im vergangenen Jahr kam Nicolas kaum zum Einsatz.
Die Hoffnung in Gladbach auf den Durchbruch des Torhüters hat man aber noch nicht aufgegeben. Eine erneute Leihe (Vertrag bis 2023) ist das Ziel. Dieses Mal muss es aber unbedingt mit der Spielpraxis klappen.
Hinter Yann Sommer ist man mit Tobias Sippel und Youngster Jan Olschowsky (19) gut aufgestellt.