Eberl spricht über Gladbachs Transferpläne: "Es gibt unfassbar viele Konstellationen"

Viel los in diesem Sommer rund um die Gladbacher Borussia. Neuer Trainer, einige Verletzungssorgen und ständige Transfer-Gerüchte prägen das Bild. Max Eberl hat nun klar Stellung bezogen.

Borussia Mönchengladbach hat das Trainingslager in Marienfeld beendet. Trainer Adi Hütter bedankte sich zum Abschluss bei seinem Team: "Ich habe mich bei der Mannschaft für ein tolles Trainingslager bedankt, für das Engagement, die Einstellung und die Bereitschaft", so der Österreicher gegenüber RP.

Im Gepäck zurück an den Niederrhein nehmen die Fohlen dennoch viele personelle Fragezeichen. Das betrifft zum einen die Verletztensituation. Neuzugang Manu Koné hatte sich bereits in der ersten Trainingswoche am Knie verletzt, im Trainingslager kamen dann auch noch Kapitän Lars Stindl und Linksverteidiger Ramy Bensebaini hinzu. Am letzten Tag erwischte es dann auch noch Keeper Tobias Sippel. Gladbachs Nummer zwei verletzte sich an der Hand und musste das Training abbrechen. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Eberl hofft auf schnelle Rückkehr von Stindl und Bensebaini

In einer Medienrunde äußerte sich auch Manager Max Eberl zu den Verletzten: "Wir sind natürlich nicht glücklich darüber. Zumindest bei Lars und Ramy hoffen wir, dass sie zum Auftakt der Pflichtspiele wieder zurück sind. Bei Manu Koné müssen wir abwarten. Ein Risiko gehen wir bei den Spielern mit Sicherheit nicht ein." Ein Extra-Lob hatte der 47-Jährige für einen Youngster parat: "Joe Scally hat unter Beweis gestellt, dass er mit seinen erst 18,5 Jahren schon einen Schritt weiter ist als andere."

Nach dem Abgang von Michael Lang wird dem US-Talent die Rolle als Nummer zwei hinten rechts offenbar in dieser Saison zugetraut. Für Eberl gute Nachrichten, schließlich hat er in dieser Transferperiode noch genügend Arbeit vor sich.

Eberl äußert sich zu den Transfer-Gerüchten

Denn neben den Verletzten prägen vor allem die ständigen Transfer-Gerüchte den Gladbacher Sommer. Es ist ungewöhnlich unruhig am Niederrhein. Ein Stück weit auch ein Fluch der eigenen guten Tat - schließlich tummeln sich im Kader nach den erfolgreichen letzten Jahren viele begehrte Spieler.

"Wenn wir Spieler abgeben, dann im kleinen Rahmen."

- Max Eberl

Abschieds- und Nachfolge-Kandidaten werden jedenfalls zuhauf gehandelt. Eberl äußerte sich in der Medienrunde auch explizit dazu: "Wir befinden uns weiter in einer Wenn-dann-Situation. Insgesamt ist es relativ ruhig, auch wenn zurzeit viel spekuliert wird: Auf der einen Seite hätten uns schon extrem viele Spieler verlassen und auf der anderen Seite werden auch entsprechend viele Namen gehandelt, die deshalb als Alternative zu uns stoßen werden. Ich verstehe diese ganzen Spekulationen. Aber ich muss meinen Job machen, und da ist alles gerade etwas zäh und träge. Deshalb: Es gibt keinen neuen Stand. Auch ich warte, bis sich etwas tut."

Die Ruhe vor dem Sturm also? Geht es nach Eberl, wird es eher ein laues Lüftchen. All zu große Kader-Veränderungen soll es nämlich nicht mehr geben. "Es ist keinesfalls so, dass wir sechs, sieben Spieler verlieren oder auch vier. Es können ein, zwei, drei Transfers passieren. Für diese Fälle versuchen wir uns vorzubereiten, aber da gibt es unfassbar viele Konstellationen. Wir wären, wir sind auch vorbereitet. Aber nochmal: Wenn wir Spieler abgeben, dann im kleinen Rahmen. Und wenn nicht, haben wir auch wieder einen starken Kader zur Verfügung. Wir müssen gute Entscheidungen treffen - für unseren sportlichen Erfolg, aber immer auch unter Berücksichtigung der Corona-Zeit", hielt er fest.

Zakaria will wechseln - Weitere Gespräche mit Ginter sollen folgen

Ganz besonders konkret im Fokus stehen aktuell Denis Zakaria und Matthias Ginter. Bei beiden läuft der Vertrag im nächsten Jahr aus - und beide will man nicht ablösefrei ziehen lassen. "Bei Denis haben wir seit Oktober versucht, mit ihm zu verlängern. Denis und sein Management haben uns relativ klar gesagt, dass sie in diesem Sommer einen Transfer favorisieren, wenn sich etwas ergibt. Warten wir ab, was passiert", meinte Eberl zur Situation um den Schweizer Nationalspieler.

Bei Ginter kündigte Eberl weitere Gespräche an, ließ dabei aber durchblicken, dass man dem Abwehrchef aktuell einfach kein adäquates finanzielles Angebot unterbreiten könne: "Auch wenn Matze sich äußert, dass es nie ein Angebot gab: Natürlich bin ich mit seinem Management im Austausch. Da gibt es auch gar kein böses Blut. Mit Matze würden wir gerne verlängern, aber vielleicht haben wir auch nicht die finanziellen Möglichkeiten, um einem Spieler wie ihm gerecht zu werden. Auch darüber wurde schon gesprochen. Matze kommt jetzt erst einmal aus dem Urlaub zurück. Dann wird man sich in Ruhe zusammensetzen und ausloten, was man tun kann, wir als Verein und er als Spieler. Anschließend schauen wir, wie es weitergeht."

Es dürfte also noch eine Weile dauern, bis der Gladbacher Kader 2021/22 endgültig feststeht. Die Unwägbarkeiten des Transfermarkts samt ständig neuer Gerüchte werden Eberl noch bis Ende August begleiten. Oder wie es der Fohlen-Sportchef ausdrückt: "Es gibt Tage, da ist man vier Schritte weiter. Und an anderen Tagen geht es wieder sechs Schritte zurück. Das ist momentan ein Schneckenrennen."