Warum Thuram in Gladbach wieder explodiert - Neuer Vertrag mit Ausstiegsklausel?
Von Simon Zimmermann
Tikus is back! Marcus Thuram zeigt in dieser Saison endlich wieder die Leistungen, für die er in seiner Anfangszeit in Gladbach gefeiert wurde. Das liegt zum einen an einer stark verbesserten Fitness und klaren Aufgaben auf dem Platz. Zum anderen am Verhältnis zum Trainer. Jetzt könnte der Franzose dem Beispiel von Hofmann und Plea folgen.
Das Lächeln ist zurück! Nach einer Saison zum Vergessen, ist die Welt von Marcus Thuram bei Borussia Mönchengladbach wieder eine ganz andere. Seit Trainer Daniel Farke die Fohlen im Sommer übernommen hat, kann Tikus endlich wieder an seine starken Auftritte seiner Anfangszeit anknüpfen.
Zum Vergleich: Drei Treffer gelangen dem 25-jährigen Franzosen in der kompletten Vorsaison. Dazu nur ein magerer Assist. Nach sieben Bundesliga-Spieltagen 22/23 hat Tikus diese Marke schon erreicht. Hinzu kommen zwei Vorlagen in der Bundesliga und drei Treffer sowie ein Assist im DFB-Pokal.
Thuram mit anderem "Fitness-Level" und klarer Position
Entscheidend für die Rückkehr zur alten Form war auch ein klarer Positionswechsel. Unter Adi Hütter kam Thuram meist auf dem linken Flügel zum Einsatz. Unter Farke war er von Beginn an als Mittelstürmer gesetzt. Der neue Fohlencoach soll Tikus auch von Beginn an klargemacht haben, dass er fitter werden müsse. "Von da an hat er ganz, ganz hart gearbeitet, hat jede Zusatzschicht im Kraftraum mitgenommen. Er hat sich auf ein anderes Fitness-Level gebracht", schwärmte Farke gegenüber der Sportbild.
Abzulesen ist das neue Fitness-Level zuallererst an Thurams Einsatzzeit. Noch keine Spielminute hat er in der laufenden Saison verpasst. Und auch sein Top-Speed ist wieder da, wo er mal war. Waren es vergangene Runde in der Spitze "nur" 34,6 km/h, liegt sein Topwert jetzt schon bei 35,7 km/h. Im ligaweiten Ranking bedeutet das Platz fünf.
Farke-Streicheleinheiten für Tikus
Den Weg zurück zur alten Stärke ebnete Farke Thuram aber nicht nur mit klaren Ansagen und Forderungen. Vor allem die Streicheleinheiten hatten dem sensiblen Franzosen gefehlt. Farke hatte das gleich zu Beginn erkannt. "Marcus hat das Herz am rechten Fleck. Er ist ein emotionaler Spieler, der sich wohlfühlen und geborgen fühlen muss. In einer Atmosphäre, in der sich Spieler geschätzt und akzeptiert fühlen, sind die Leistungen immer besser", so Farke.
Genau das war im letzten Jahr unter Hütter nicht der Fall. Vor allem die französischen Spieler wurden von Hütter nach 90min-Infos extrem kühl behandelt.
Wie geht es mit Thuram und Gladbach weiter?
Die Fohlen sind unter Farke definitiv auf dem richtigen Weg zurück. Das gilt nicht nur für Thuram, sondern für die gesamte Mannschaft. Das Thema auslaufende Verträge ist am Niederrhein dennoch ein heißes.
Zuletzt verlängerten Jonas Hofmann und Alassane Plea ihre Verträge über 2023 hinaus. Laut Sportbild sollen die beiden eine Ausstiegsklausel besitzen, die bei etwas mehr als zehn Millionen Euro liegt.
Thurams Vertrag endet - Stand jetzt - nach der Saison. War er zuvor noch ein Verkaufskandidat, um eine ordentliche Ablöse zu erhalten, hat der neue Sportchef Roland Virkus von Beginn an klargemacht, dass man den Stürmer halten möchte. Dabei könnte Virkus ähnlich verfahren wie bei Hofmann und Plea.
Heißt: Thuram verlängert den Vertrag und bekommt eine Ausstiegsklausel. Im Bestfall bleibt er weitere Jahre bei der Borussia. Im anderen Fall würden die Fohlen wenigstens noch eine Ablöse kassieren. Argumente für einen Verbleib gibt es seit dieser Saison für Thuram einige!