Viele Kader-Fragezeichen in Gladbach: Die mögliche Farke-Wunschelf
Von Simon Zimmermann
Wie sieht die Fohlenelf 2022/23 aus. Noch gibt es zahlreiche Fragezeichen mit Blick auf den Gladbacher Kader für die neue Saison. Wir blicken auf die mögliche Wunschaufstellung vom neuen Trainer Daniel Farke - Stand jetzt.
Der Transfer-Sommer am Niederrhein ist offiziell noch verdammt ruhig. Lediglich der Abgang von Matthias Ginter steht fest. Und natürlich Daniel Farke als neuer Trainer der Fohlenelf.
Dass es bis Anfang September, wenn das Sommer-Transferfenster schließt, weiterhin so ruhig bleibt, ist nahezu ausgeschlossen. Denn in Gladbach mit Sportchef Roland Virkus an der Spitze soll der Kader umgebaut werden. In welchem Maße, bleibt bislang völlig offen.
Klar ist: Bevor Virkus auf Shoppingtour gehen kann, müssen Spieler die Borussia verlassen. Kandidaten gibt es zuhauf, wirklich konkret wurde es um Thuram, Plea, Bensebaini und Co. in den letzten Wochen aber nicht.
Immerhin gibt es einige, teils sehr konkrete Gerüchte um Neuzugänge. Allen voran Riechedly Bazoer und Ko Itakura sollen für die Defensive kommen. Für das zentrale Mittelfeld hat man das dänische Talent Oscar Fraulo im Blick. Nachlegen will der VfL aber auch noch in der Offensive. Farke will mehr Tempo in seinem Kader. Der ein oder andere Außenstürmer dürfte daher im Fokus stehen. In der Pipeline liegen Namen wie Tziolis, Gassama, Diallo Doan oder Biuk. Es ist noch völlig offen, ob es bei einem dieser Stürmer noch konkreter wird.
Unter Farke zurück zum "Fohlen-Fußball"
Farke will dem Team so oder so ein neues Gesicht geben. Wieder hin zu mehr "Gladbach-typischen" Fußball. Heißt: Mehr Spielkontrolle durch Ballbesitz, ohne dabei das aggressive Gegenpressing vernachlässigen zu wollen. Mit Tempo in die Spitze ist und bleibt ein Credo des neuen Übungsleiters.
Bei Norwich City, Farkes erfolgreichster und längster Trainerstation, hat der 45-Jährige bevorzugt ein 4-2-3-1-System spielen lassen. In der Premier League lief Norwich unter Farke aber auch ab und an in einer 3-5-2-Formation auf.
Ersteres System dürfte auch in Gladbach für Farke die Wunschformation sein - auch wenn aus dem 4-2-3-1 auch mal ein 4-3-3- oder 4-1-4-1 werden könnte. Am Ende sind das aber mehr Zahlenspiele, denn konkrete Formierungen auf dem Platz. Gerade offensiv will man in Gladbach wieder flexibler auftreten. Das System mit Dreierkette könnte unter Farke dennoch hin und wieder ausgepackt werden. So ähnlich, wie es Marco Rose bereits praktiziert hatte. Der Kader gibt beides auf jeden Fall her - egal, welche personelle Veränderungen noch kommen.
Stand jetzt: So könnte Gladbach unter Farke auflaufen
Yann Sommer im Tor ist absolut gesetzt und eine der Führungspersönlichkeiten der Fohlen. Um den Schweizer, dessen Vertrag nur noch bis 2023 gültig ist, ranken sich die ein oder anderen Gerüchte. Gladbach wird aber alles daran setzen, die Nummer eins zu halten. Am besten über 2023 hinaus.
Vor Sommer braucht es wenig Fantasie, um zu behaupten, dass Nico Elvedi gesetzt bleibt. Neben dem Schweizer kämpfen Marvin Friedrich und Jordan Beyer um den Innenverteidiger-Platz bzw. die Plätze (bei einer Dreierkette). Mit KoItakura würde man einen sehr flexiblen Defensivspieler dazugewinnen. Bei Bazoer gilt Ähnliches. Beide können Innenverteidiger und Sechser spielen.
Auf dem Flügel sollte Lainer rechts seinen Stammplatz behalten. Links wäre Bensebaini die erste Wahl, sollte er nicht noch gehen. Mit Scally und Netz gibt es zwei Youngster mit viel Potenzial, die weiter auf ihre Chancen lauern.
Im Zentrum sollten Koné und Neuhaus die erste Wahl sein. Damit hätte Farke ein spielstarkes Mittelfeld. Koné kann dabei mit seiner Aggressivität die Abräumer-Rolle einnehmen. Davor soll Jonas Hofmann unbedingt weiter die Fäden ziehen. Mit Breel Embolo als Sturmspitze hätte Farke zudem das gewünschte Tempo zur Verfügung. Alle anderen Positionen blieben offen und hängen mit den weiteren Transferaktivitäten zusammen. Farke wird zudem hoffen, dass Kapitän Lars Stindl noch eine starke Saison im Tank hat.