Borussia Dortmund: Reyna im Formtief - fehlende Mischung in der BVB-Offensive

Giovanni Reyna muss sich aus der Krise arbeiten
Giovanni Reyna muss sich aus der Krise arbeiten / Alex Grimm/Getty Images
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Zuletzt lief es weniger rund für den talentierten US-Amerikaner Giovanni Reyna. Konnte der 18-Jährige in den ersten drei Partien der laufenden Saison noch fünf Torbeteiligungen für sich verbuchen, herrschte in den letzten acht Spielen mit Borussia Dortmund absolute Ebbe. Doch sind Formschwankungen bei jungen Spielern generell abzusehen, das weiß auch Sebastian Kehl.

Ein Tor und eine Vorlage bei der 3:0-Saisoneröffnung gegen Gladbach, drei Vorlagen beim 4:0 am dritten Spieltag gegen Freiburg - Giovanni Reyna startete sensationell in die laufende Spielzeit. Danach konnte er noch drei weitere Torbeteiligungen in der Bundesliga sammeln, doch in seinen letzten acht Spielen stand diesbezüglich die Null.

Sowohl Lucien Favre, als auch dessen Nachfolger Edin Terzic setzten bislang auf Reyna, der in der laufenden Saison nur ein einziges Spiel verpasste. Die wenig konstanten Auftritte des BVB in den letzten Wochen sind dem 18-Jährigen Offensivspieler jedoch keineswegs anzulasten, vielmehr verhält es sich genau andersherum. Zudem verweist Sebastian Kehl, der Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung, auf ganz normale Formschwankungen eines Mannes, der immer noch als Talent gelten darf.

Kehl über Reyna: "Er muss einfach dranbleiben!"

Auch wenn die Erwartungen an Jung-Profis immer weiter in die Höhe schnellen und beispielsweise monatelang auf den 16. Geburtstag eines Spielers gehofft wird, damit er endlich in der Bundesliga spielen darf - die nötige Geduld und auftretende Formschwankungen sind weiterhin Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt.

"In diesem Alter sind Schwankungen normal und gehören dazu. Es ist ein normaler Prozess, durch den er gerade durch muss. Er muss einfach dranbleiben", äußerte sich Kehl in den Ruhr Nachrichten zur momentanen Flaute Reynas. "Er hat im Oktober und November viele richtig gute Spiele für uns gemacht. Daran muss er sich erinnern." Sicherlich wird sich Reyna auch noch daran erinnern, allerdings darf man nicht den Fehler machen und erwarten, dass es beim BVB wieder runder läuft, wenn Reyna erneut zu bekannter Stärke und Effizienz findet.

Die Dortmunder Offensive ist riskant zusammengestellt
Die Dortmunder Offensive ist riskant zusammengestellt / INA FASSBENDER/Getty Images

Denn neben dem dauerverletzten Thorgan Hazard und dem in seinen Leistungen abbauenden Marco Reus besteht die Dortmunder Offensive aus einer Ansammlung von, sicherlich hochtalentierten, 16- bis 20-Jährigen. Der zuletzt mehrfach zum Einsatz gekommene Steffen Tigges ist mit 22 Jahren der älteste, zugleich aber auch der unerfahrenste Spieler dieser Ansammlung von Talenten.

Der 24-jährige Julian Brandt ist zudem weit von der Bezeichnung "Führungsspieler" entfernt und hat wie Reus und Hazard eher mit sich selbst zu kämpfen, als dass er die jüngeren Spieler anleiten könnte. Für die hohen Ambitionen der Dortmunder erweist es sich als kontraproduktiv, die komplette Offensiv-Last auf solch junge Schultern zu verteilen.

Das 2:4 in Gladbach vor wenigen Wochen kann hier als Beispiel herangezogen werden, denn wenn es in der BVB-Offensive läuft, dann sind diese Talente in der Lage, jede Abwehr schwindelig zu spielen. Gibt es aber Rückschläge innerhalb einer Partie, fehlt auf dem Platzt eine Orientierungsfigur. Erling Haaland ist diese Rolle am ehesten anzuheften, jedoch ist der Norweger auch erst 20 Jahre alt - und wie Kehl richtig erkennt, sind Schwankungen bei jungen Spielern das Normalste der Welt.