Borussia Dortmund ohne Haaland: So könnte die Offensive zukünftig aussehen
Von Dominik Hager
Der BVB wird ab kommenden Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Erling Haaland verzichten müssen. Dies wird der Offensive eine neue Dynamik verleihen. Derzeit ist noch völlig offen, mit welcher Taktik bzw. welchem offensiven Personal der BVB in die neue Runde geht. Vieles wird auch davon abhängen, wer als Ersatz kommen könnte.
Folgende Möglichkeiten hätte Borussia Dortmund, die Offensive ohne Haaland zu gestalten:
1. Der BVB im 4-2-3-1-System
In dieser Formation könnte Marco Rose vier Offensivspieler aufbieten. Stand jetzt dürfte naheliegend sein, dass Marco Reus auf der Zehn aufgeboten wird. Der Routinier könnte wahlweise von Reyna oder Brandt ersetzt werden. Dias Duo könnte jedoch auch auf der Außenbahn zum Einsatz kommen, wo Thorgan Hazard ebenfalls auf seine Chance lauern würde. Im Sturm stünden Moukoko und Malen zur Verfügung.
Mit dem derzeitigen Personal ist das 4-2-3-1 insgesamt eher unattraktiv. Dies liegt daran, dass es den Flügelspielern an Geschwindigkeit fehlt. Reyna und Brandt sind spielerisch und technisch stark, haben aber nicht den Top-Speed, den zumindest einer der beiden Außenbahnspieler mitbringen müsste. Hazard ist zu unkonstant, um wirklich verlässlich abzuliefern.
Noch größer wären die Probleme im Sturm. Donyell Malen ist keine alleinige Spitze, aber auch nicht unbedingt für die 4-2-3-1-Außenbahn geeignet. Moukoko ist zu jung und zu unerfahren für die Nummer-eins-Rolle im Sturm und zudem zu häufig verletzt.
Man müsste also im Idealfall Malen und evtl. auch Brandt abgeben und einen pfeilschnellen und dribbelstarken Außenbahnspieler und einen zumindest etwas erfahreneren Mittelstürmer verpflichten, der verlässlich seine Buden macht. Ideal wäre ein Stürmer wie Jonathan David, der aber schwer zu bekommen wäre, oder auch ein Gianluca Scamacca.
Mögliche Kaderbesetzung:
Offensives Mittelfeld: Reus, Reyna, (Brandt)
Rechter Flügel: Hazard, Bynoe-Gittens
Linker Flügel: Adeyemi, (Brandt)
Mittelsturm: Moukoko, ? (Scamacca, Hlozek, Ekitike)
2. Der BVB im 4-3-1-2-System
Die 4-3-1-2-Formation würde nur Platz für drei Offensivspieler aufbieten. Dies würde bedeuten, dass Julian Brandt auf die Acht rücken könnte, wohingegen die Zehner-Position mit Reus und Reyna top besetzt wäre. Für den Doppelsturm würden Malen und Moukoko bereit stehen. Opfer dieser Formation wäre wohl Thorgan Hazard, der nirgends so richtig gut reinpasst.
Nun wäre der BVB jedoch gefragt, vorne noch für hochklassige Alternativen zu sorgen, da Malen und Moukoko natürlich nicht ausreichen. Im Idealfall würde man eine hängende Spitze mit ordentlich Speed wie Adeyemi oder Hlozek und einen richtigen Stürmer verpflichten, der aber auch im Zwei-Mann-Sturm agieren kann. Scamacca und David wären erneut Optionen. Mit Sesko und Ekitike wurden auch schon zwei Talente heiß gehandelt, wobei man eigentlich zumindest einen Stürmer mit Erfahrung verpflichten sollte.
Mögliche Kaderbesetzung:
Offensives Mittelfeld: Reus, Reyna, (Brandt)
Hängende Spitze: Malen, Adeyemi, (Hlozek)
Angriff: Moukoko, David, (Scamacca, Sesko, Ekitike)
3. Der BVB im 4-3-3-System
Auch hier würde Julian Brandt wohl eher einen Achter abgeben. Die Position von Reus/Reyna würde wegfallen, was nicht ideal ist, zumal beide eigentlich die Zehn sehr gut besetzen könnten.
Stand jetzt hätte man Reus, Reyna, Hazard und Malen für die Rolle als Außenstürmer und Moukoko als Mittelstürmer. Für Reus und Reyna wäre die Rolle nicht ideal und auch für Hazard ist die Position womöglich einen Ticken zu offensiv. Lediglich Malen würde die Rolle im Dreiersturm wohl wirklich gut zu Gesicht zu stehen.
In diesem Fall muss man aber auch ein wenig abwägen, welcher Spieler die Außenverteidiger-Positionen übernehmen. Vor Guerreiro wäre Malen wohl der richtige Spieler, Reyna hingegen eher weniger. Der Youngster wäre allerdings wie auch Reus eine gute Option für die rechte Seite, wenn dahinter nicht Meunier spielen würde, sondern ein Rechtsverteidiger mit Tempo und Flankenstärke. Gleiches würde natürlich auch für die andere Seite gelten, wenn Sosa oder Raum kämen. Als eingerückter Außenbahnspieler könnten sich Reus und Reyna durchaus wohl fühlen.
Für den BVB würde es aber wohl auch kein Problem werden, auf dem Transfermarkt gute Verstärkungen zu finden. Spieler wie Adeyemi oder Hlozek würden ins System passen. Hierbei könnte man mit Adeyemi als Nummer neun planen, sollten weitere Spieler wie Malen auf dem Platz stehen, die auch mal Strafraumpräsenz zeigen. Ein David, etc. wäre natürlich trotzdem nicht verkehrt.
Mögliche Kaderbesetzung:
Rechter Außensturm: Reus, Malen, Reyna, (Hazard)
Linker Außensturm: Malen, Hlozek
Mittelsturm: Moukoko, Adeyemi, (David)
4. Der BVB im 3-4-2-1-System
Diese Formation macht eigentlich nur Sinn, wenn der BVB für die rechte Seite einen neuen Schienenspieler verpflichtet. Links muss man auch überlegen, ob man nicht einen Spieler wie Sosa oder Raum verpflichten möchte und Guerreiro neben Bellingham ins Zentrum zieht.
Eine Formation mit zwei Zehnern bzw. zwei hängenden Spitzen würde zahlreiche Möglichkeiten bieten. Mit Reus, Brandt und Reyna verfügt man jetzt schon über geeignete Spieler hierfür. Malen ist ein anderer Spielertyp, könnte die Rolle auch gewinnbringend interpretieren und ein wenig mehr die Tiefe suchen. Hazard käme als Option zumindest für halbrechts durchaus in Frage.
In dem Fall würde es reichen, eine hängende Spitze wie Adeyemi zu verpflichten. Hazard/Brandt könnte man dann sogar abgeben. Als Stoßstürmer könnte plötzlich auch ein Kalajdzic interessant werden. In diesem Fall müsste man aber zwingend auf mehr Flankenfußball setzen und Schienenspieler wie Raum/Sosa transferieren. Ansonsten kämen die bereits genannten David und Scamacca ebenfalls in Frage, je nachdem ob man mehr auf Schnelligkeit oder Strafraumpräsenz setzt.
Mögliche Kaderbesetzung:
Rechtes offensives Mittelfeld: Reus, Reyna, /Hazard)
Linkes offensives Mittelfeld: Malen, Adeyemi, (Brandt)
Mittelsturm: Kalajdzic, Moukoko, (David, Scamacca)