Bochum düpiert den FC Bayern - den Fans sei Dank

Die Fans des VfL Bochum
Die Fans des VfL Bochum / INA FASSBENDER/GettyImages
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Der Sieg der Bochumer über die Münchener ist zweifelsohne die Überraschung des Spieltags. Über vielerlei sportliche Gründe für den Erfolg kann diskutiert werden - vergessen sollte man aber auch nicht die Bedeutung der Fan-Rückkehr.


Dass ausgerechnet der Aufsteiger Bochum der Verein sein wird, der den Bayern mal wieder ein Beinchen stellen wird, damit hätte wohl kaum jemand gerechnet. Das Team von Trainer Thomas Reis zeigt sich bereits über den gesamten Saisonverlauf strukturiert, organisiert und ehrgeizig. Für einen Sieg, vor allem mit vier eigenen Treffern, reicht das gegen den FCB in den allermeisten Fällen trotzdem nicht.

Und dennoch konnte sich der VfL am Samstagnachmittag über den 4:2-Erfolg freuen. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass dieses Spiel so ausgegangen ist. Ein Sahne-Tag beim Aufsteiger, das nötige Quäntchen Glück bei der ein oder anderen Szene, manch ein Schuss, der zumeist eher nicht diese Flugkurve haben wird und auch ein sehr unglücklicher Tag der Münchener Defensive.

Auch Julian Nagelsmann sah sich in der Schuld und erklärte anschließend (via Bild): "Es gab einen Plan, der nicht aufging. Ich hätte schneller reagieren müssen. Das habe ich zu spät gemacht." Doch ein Faktor, über den im Nachgang viel zu wenig gesprochen wird, ist der Fan-Support.

Auch die Fan-Rückkehr hat Bochum zum Sieg über die Bayern getragen

Es war das erste Heimspiel, bei dem der VfL wieder eine anteilige Menge an Zuschauern ins Ruhrstadion lassen durfte: 8.500 an der Zahl, darunter auch einige Unterstützer der Bayern. In dieser Partie war die Anzahl der Fans aber viel weniger wichtig, als die Stimmung, die sie erzeugten.

Der Ausgleich zum 1:1 durch Christopher Antwi-Adjei, lediglich fünf Minuten nach dem frühen Rückstand in der neunten Minute, war dafür ein wichtiger Aufhänger. Jede halbwegs erfolgreiche Szene der Bochumer wurde bejubelt und nahezu frenetisch gefeiert, während gescheiterte Aktionen der Gäste höhnisch begleitet wurden. So kam eine Atmosphäre zustande, die einen Underdog - der dazu einen guten Tag erwischt - in einem solchen Spiel tragen kann.

Bei aller Bedeutung von Taktik und der Einstellung für diese 90 Minuten: Wie wichtig die Fan-Rückkehr nicht nur insgesamt für den Fußball, sondern in solchen Partien insbesondere für den "Kleineren" ist, war an diesem sonnigen Nachmittag auch vor dem heimischen TV-Gerät zu spüren.

VfL Bochum v FC Bayern München - Bundesliga
Die Bochumer feierten mit ihren Anhängern / Joosep Martinson/GettyImages

Zwischenzeitlich kam es einem so vor, als würden sich die Gastgeber in so manch hintereinander folgenden Szenen in eine Art Rausch spielen. Das Wissen, an diesem Tag auch den großen Bayern Schaden zufügen zu können, kombiniert mit dem Auftrieb durch die Unterstützung der Zuschauer - das war ein erheblicher Bestandteil dieses Sieges.

Entsprechend war es auch ein weiteres Zeichen dafür, wie wichtig die immerhin anteilige Rückkehr der Zuschauer ist. Und natürlich nicht nur, aber in solchen Spielen vor allem für die vermeintlich kleineren Klubs. Für diese Bedeutung war der Bochum-Sieg ein sehr gutes Beispiel. Wer weiß, wie stark sich der VfL an dem Ausgleich hätte hochziehen können, hätte man sich auf dem Platz nur selbst bejubeln können.


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