Bisher keine wichtigen Abgänge: Was macht der FSV Mainz aus der guten Lage?

Sport-Vorstand Rouven Schröder und Trainer Achim Beierlorzer können positiv in die neue Saison des FSV Mainz blicken
Sport-Vorstand Rouven Schröder und Trainer Achim Beierlorzer können positiv in die neue Saison des FSV Mainz blicken / Alex Grimm/Getty Images
facebooktwitterreddit

Der FSV Mainz 05 hat auf dem Transfermarkt bislang wenig gemacht - was ein gutes Zeichen ist, denn ausnahmsweise konnten alle wichtigen Spieler gehalten werden. Eine ungewohnte Situation, aus der die Mainzer viel machen könnten.

Es gehört seit jeher zum guten Ton des FSV Mainz, besonders talentierte Spieler nach einer gewissen Zeit ziehen zu lassen. Die Mainzer sind ein so genannter "Ausbildungsklub", der versucht, junge Spieler in der Bundesliga zu entwickeln und sie letztlich an stärkere Vereine verkauft. Im vergangenen Jahr war das zum Beispiel Jean-Philippe Gbamin, 2018 waren es mit Suat Serdar, Abdou Diallo und Yoshinori Muto gleich drei wichtige Akteure.

Das erfordert immer wieder kreative Lösungen auf dem Transfermarkt sowie gutes Scouting. Wenn die Abgänge mal überhaupt nicht kompensiert werden können, droht schnell der Abstieg in die 2. Bundesliga. Eine über mehrere Jahre eingespielte Mannschaft ist fast nicht möglich. Seit 2009 klappt es bei den Mainzern richtig gut, denn seither spielen sie ununterbrochen in der ersten Liga. 2020 bietet sich aber eine neue, ungewohnte Situation: Alle Stammspieler sind noch da.

Bisher keine Abgänge von Schlüsselspielern beim FSV Mainz

Das hängt aber nicht damit zusammen, dass die Rheinhessen aus einer holprigen Bundesliga-Saison kommen: Mit beispielsweise Moussa Niakhaté, Jean-Philippe Mateta oder auch Robin Quaison verfügt der FSV über starke Spieler, die bei anderen Vereinen durchaus begehrt sind. Quaisons Vertrag läuft zudem 2021 aus - wollen die Mainzer also eine Ablöse, dann jetzt.

Torjäger Jean-Philippe Mateta ist trotz vieler Angebote weiterhin beim FSV Mainz
Torjäger Jean-Philippe Mateta ist trotz vieler Angebote weiterhin beim FSV Mainz / Pool/Getty Images

Dass Sport-Vorstand Rouven Schröder der Sport Bild aber sagte: "Wir sind in der Lage, Nein sagen zu können", spricht für das gute Wirtschaften der 05er in den vergangenen Jahren, die trotz Corona-Krise offensichtlich nicht darauf angewiesen sind, ihre Top-Spieler zu verkaufen; womöglich sogar noch zu einem geringeren Wert als normalerweise. Der Transfermarkt ist aber natürlich noch lange offen, es ist also nicht ausgeschlossen, dass doch noch einer der wichtigsten Spieler geht.

Beierlorzer kann und muss das Team als Ganzes weiterentwickeln

Sollte aber nicht doch noch etwas passieren, kann der FSV Mainz erstmals nach langem mit allen Eckpfeilern aus der Vorsaison in die neue Spielzeit gehen. Eine ungewohnte Situation für den Verein, es wird spannend sein zu sehen, ob Trainer Achim Beierlorzer diesen Fakt ausnutzen und das Team als Ganzes weiterentwickeln kann.

Das ist nämlich bitter nötig, nachdem im Vorjahr nur dank eines starken Schlusspurts mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen der Klassenerhalt gelungen ist. Stagniert das Team, könnte es eng werden für die Mainzer. Für den Trainer ist es auch die erste Sommer-Vorbereitung mit der Mannschaft, dass er mittlerweile alle Spieler bestens kennt und keinen Schlüsselspieler ersetzen muss, dürfte ihm gefallen und den Mainzern zur neuen Saison mal etwas mehr Sicherheit geben als sonst.

Beierlorzer muss nun das Team aus dem Vorjahr besser machen, zudem hat er mit Luca Kilian und Dimitri Lavalée zwei neue Innenverteidiger und viele junge Talente, die bereits auf sich aufmerksam machen. Mainz hat damit eine große Chance, eine sorgenfreie Bundesliga-Saison zu spielen, bevor es 2021 sicher wieder den ein oder anderen Abgang geben wird. Mal sehen, was der FSV daraus macht.