Bierhoff kontert Rummenigges Kritik: "Müssen bei den Fakten bleiben!"
Von Christian Gaul

Nachdem Oliver Bierhoff das "Projekt Zukunft" vorstellte und dabei in vielen Bereichen der Nachwuchsarbeit Optimierungsbedarf erkannte, äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge sehr kritisch und verwies auf Bierhoffs Beteiligung am Status Quo. Der Manager der DFB-Elf sah sich nun zu einer Richtigstellung gezwungen.
"Ob es zum Beispiel seine Kritik am deutschen Nachwuchs oder der Trainerausbildung war. Bei allem war der Sportdirektor Oliver Bierhoff federführend seit 15 Jahren verantwortlich und mit im Boot", konterte Rummenigge die als "Projekt Zukunft" zusammengefasste Analyse Bierhoffs.
Dabei ging es dem Aufsichtsratsvorsitzenden des FC Bayern darum, dass Bierhoff als Team-Manager der Nationalmannschaft seit 2004 im Amt sitzt und demnach den schleichenden Abstieg im Nachwuchsbereich über nun fast 17 Jahre begleitet. Demnach tue Bierhoff so, "als wäre er der große Aufräumer und Modernisierer beim DFB", waren Rummenigges Worte.
Bierhoff verliert sich in Begrifflichkeiten - Rummenigge stecke "nicht so im Thema"
Bierhoff ließ diese Aussagen nicht lange auf sich sitzen und konterte im Interview mit Sport1 eher haarspalterisch. "Mich hat es überrascht, weil die letzten Gespräche mit ihm sehr gut waren und wir ein gutes Verhältnis haben. Wir müssen bei den Fakten bleiben: Ich war und bin kein Sportdirektor beim DFB und bin erst seit 2018 in der Verantwortung", wollte Bierhoff sich auf die korrekte Berufsbezeichnung geeinigt wissen.
Dennoch lässt sich Rummenigges Kritik nachvollziehen, Bierhoff ist immerhin seit 2004 in die Prozesse involviert und könnte sich demnach auch selbst ein wenig in seine Analyse einbeziehen. Allerdings verwies Bierhoff auch darauf, dass seine vorgestellten Handlungsempfehlungen mit anderen Managern entworfen wurden. "Das 'Projekt Zukunft' ist gemeinsam mit der DFL entworfen worden. Da haben Manager, die weitaus tiefer im Thema sind als Karl-Heinz Rummenigge, wie Fredi Bobic und Max Eberl, mitgewirkt. Die Zeit des Muskel-Spielen-Lassens ist vorbei", so Bierhoff.
Ob sich Rummenigge nun dazu erneut äußern muss, sei dahingestellt. Vielmehr wird der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Bayern bei folgender Aussage Bierhoffs hellhörig werden. "Es geht hier nicht um Schuld oder wer welchen Fehler gemacht hat. Wir müssen die Probleme gemeinsam angehen", wurde Bierhoff zitiert.
Sicherlich wird Rummenigge die passenden Worte dazu finden, ob sie sachdienlich sind oder nicht.