Bestechung? Barca-Präsident wittert Verschwörung und greift Real Madrid an

  • Ermittlungen wegen Schiedsrichter-Bestechungen laufen weiter
  • Laporta sieht sich im Fall Negreira als großes Opfer
  • "Madridismo" sei schuld an Vorwürfen
Joan Laporta
Joan Laporta / Alex Caparros/GettyImages
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Der FC Barcelona gießt in Person von Präsident Joan Laporta weiter fleißig Öl ins Feuer. Nachdem eine Anklage gegen den Katalanen erhoben wurde, poltert dieser gegen den Erzrivalen Real Madrid.

Zwar begegnen sich der FC Barcelona und Real Madrid sportlich erst am 28. Oktober, den ersten Angriff gab es aber schon eine Woche vorher. Barças Vereinspräsident Joan Laporta, gegen den die spanische Justiz kürzlich wegen Bestechung Anklage erhoben hatte, macht nun den großen Rivalen aus der Hauptstadt verantwortlich.

Zum Hintergrund: Gegen den FC Barcelona wird weiter aufgrund einer möglichen Bestechung des früheren Schiri-Chefs Enriquez Negreira ermittelt. Zwischen 2001 und 2018 soll die Blaugrana rund 7,3 Millionen Euro an ein Unternehmen des heute 78-Jährigen überwiesen haben. Die Frage lautet weiterhin, zu welchem Zweck diese Zahlungen getätigt wurden.

Laporta geht Madrid hart an: "Sie wollen uns destabilisieren und zerstören"

Laporta, der bereits zwischen 2003 und 2011 Vereinspräsident war, wies die Vorwürfe auf der am Samstag stattgefundenen ordentlichen Generalversammlung Barcelonas erneut zurück: "Die Geschichte von Barça ist nicht besudelt. Ich spreche von dem heftigsten Angriff in der Geschichte des Vereins. Es handelt sich um eine beispiellose Verleumdungskampagne, und wir dürfen sie nicht zulassen", erklärte der 61-Jährige (via Sport Bild).

Der gebürtige Katalane sieht sich damit weiter als großes Opfer. "Wir befinden uns in einem ständigen Kampf. Egal, wie sehr sie suchen, spekulieren und diffamieren, sie werden nichts finden. Wir haben nichts von dem getan, was man uns vorwirft. [...] Dieser Negreira-Fall wurde benutzt, um Barça zu schaden. Wer sind diese Leute? Leute, die nicht wollen, dass Barça mehr als ein Verein ist."

Zu seinem selbstbewussten Auftritt kam hinzu, dass er ausgerechnet den großen Erzrivalen Real Madrid in die Thematik mit einbezog. Laporta erklärte seine Verschwörung wie folgt: "Wenn man nach Madrid fährt, um dort zu arbeiten, merkt man, dass es einen soziologischen Madridismo bei allen Mächtigen gibt: in der Finanzwelt, in der Politik, in den Medien und im Sport. Dieser Madridismo ist bei all jenen spürbar, die die Organismen der staatlichen Macht lenken. Sie hatten keine gute Zeit, als Barça einen glanzvollen Moment in unserer Geschichte erlebte."

Und zum Schluss noch eine Drohung gegen den großen Rivalen: "[Die Madrilenen] sind die Hintermänner dieses Komplotts, das darauf abzielt, uns zu destabilisieren und eines der wichtigsten Merkmale Kataloniens zu zerstören. Wir werden dieses Gerichtsverfahren gewinnen, wir werden freigesprochen werden, eher früher als später. Ich habe schlechte Nachrichten für den soziologischen Madridismo: Wir werden das beste Barça der Geschichte werden."


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