Deutschland Legenden: Die besten deutschen Nationalspieler aller Zeiten
Von Jan Kupitz
Deutschland hat viermal die WM gewonnen, dazu dreimal die EM - wir sind mit Fug und Recht eine der besten Fußballnationen der Welt. Und wie es sich für so eine große Fußballnation gehört, haben schon viele, viele Weltklassespieler das Trikot mit dem Bundesadler getragen.
Obwohl es fast unmöglich ist, die besten deutschen Spieler der Geschichte auf eine 30 Mann umfassende Liste zu komprimieren, haben wir uns daran versucht. Wirst du damit einverstanden sein? Vermutlich nicht - wir wünschen trotzdem viel Spaß!
PS: Bei den Top-3 lassen wir auf keinen Fall mit uns diskutieren.
30. Joshua Kimmich
Im Vergleich zu den anderen Akteuren dieser Liste ist Joshua Kimmich noch jung und hat noch einige gute Jahre seiner Karriere vor sich. Und dennoch kommt man nicht drumherum, Kimmich in diese erlesene Auswahl mit aufzunehmen.
Zunächst als Rechtsverteidiger, danach im defensiven Mittelfeld hat sich der gebürtige Rottweiler als Weltklassespieler etabliert. Auch in der Nationalspieler schwingt Kimmich gekonnt das Zepter und geht als Führungsspieler voran. Macht er so weiter, wird er als einer der besten deutschen Spieler in die Geschichtsbücher eingehen.
29. Helmut Rahn
"Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt. Tor, Tor, Toooooor!" Jedes Kind kennt die berühmte Szene, in der Helmut Rahn uns 1954 im Finale gegen Ungarn zum ersten WM-Titel schoss.
Der Flügelstürmer, der die meiste Zeit seiner Vereinskarriere bei RW Essen verbrachte, zählt definitiv zu den besten Spielern, die unsere Nationalmannschaft je hervorgebracht hat. In 42 Länderspielen gelangen Rahn 22 Treffer.
28. Thomas Häßler
Man hätte es nicht unbedingt erwartet, aber: Thomas Häßler hat für das DFB-Team sage und schreibe 101 Länderspiele bestritten (elf Treffer)! Allein diese Zahl zeigt, wie wichtig Icke über viele Jahre für die Nationalmannschaft war.
Und natürlich hat der Mittelfeldspieler auch 1990 beim WM-Triumph in Italien eine ganz zentrale Roll eingenommen.
27. Lukas Podolski
Gegen Ende seiner Nationalmannschaftskarriere wurde Lukas Podolski vorgeworfen, dass er nur noch als Pausenclown in die Auswahl berufen werde. Doch damit tut man der Legende des 1. FC Köln sowas von unrecht.
Denn Poldi war jahrelang einer der absoluten Leistungsträger des DFB-Teams, nicht umsonst bestritt der schussgewaltige Linksfuß die drittmeisten Länderspiele in Deutschlands Geschichte (130). Womöglich kommt sein etwas ungerechtes Standing daher, dass er beim größten Triumph - dem WM-Titel 2014 - keine tragende Rolle mehr gespielt hat. Das soll und darf die vielen starken Jahre davor aber nicht schmälern!
26. Guido Buchwald
Einer der besten Innenverteidiger, die Deutschland zu bieten hatte: Guido Buchwald, Spitzname Diego. Sein wohl bestes Spiel hatte Buchwald im WM-Finale 1990, als er Argentiniens Superstar Diego Maradona völlig kaltstellte und somit maßgeblich dazu beitrug, dass Deutschland sich den Titel schnappen konnte.
Übrigens: Seinen Spitznamen hatte er nicht aufgrund dieses Sahneauftritts, sondern weil er während der Vorbereitung zur WM seinem Teamkollegen Klaus Augenthaler einen Tunnel verpasst hatte. Ganz untypisch für den eher rustikal vorgehenden Buchwald.
25. Mats Hummels
An dieser Stelle könnte man auch Jerome Boateng oder Per Mertesacker nennen - doch wir haben uns für Mats Hummels entschieden.
Denn der BVB-Star ist als Innenverteidiger dann eben doch noch einmal auf einem anderen Level als die beiden Genannten. Was vor allem an seiner unnachahmlichen Spieleröffnung liegt. Viele bessere Verteidiger findet man in der DFB-Historie nicht.
24. Jürgen Kohler
105 Länderspiele, Welt- und Europameister - allein diese simple Aufzählung zeigt, was für ein wichtiger Spieler Jürgen Kohler für die DFB-Elf war.
Der extrem zweikampfstarke Verteidiger war hinten drin eine absolute Bank und zum damaligen Zeitpunkt erst der vierte Fußballer, der mehr als 100 Länderspiele für Deutschland bestritten hatte. Konstante Weltklasse.
23. Uwe Seeler
72 Länderspiele, 43 Tore - die Quote von Uwe Seeler kann sich absolut sehen lassen. Doch leider blieb dem kopfballstarken Angreifer, der lange auch als Kapitän der Nationalmannschaft fungierte, der ganz große Wurf verwehrt.
Einen Titel mit dem DFB-Team gewann Seeler nicht, am dichtesten war er 1966 dran. Damals musste sich Deutschland im WM-Finale jedoch bekanntlich den Engländern geschlagen geben.
22. Rudi Völler
Rudi Völler aka Tante Käthe reiht sich in die illustre Reihe von hochklassigen Mittelstürmern ein, die das DFB-Team eigentlich schon immer ausgezeichnet hat (außer in den letzten Jahren...).
90 Länderspiele bestritt Völler für Deutschland, traf im Schnitt in jedem zweiten Duell (46 Tore). Bei der WM 1990 war er mit drei Treffern der zweitbeste Torschütze des DFB-Teams (hinter Matthäus mit vier Buden).
21. Jürgen Klinsmann
Ehre, wem Ehre gebührt: Mit 47 Länderspieltoren ist Jürgen Klinsmann der viertbeste DFB-Torschütze der Historie, zudem gewann er als Stammspieler die WM 1990 und die EM 1996.
Klinsi ist einer der besten Stürmer, der je das Trikot mit dem Bundesadler getragen hat - das vergisst man nach seinen (häufig unglücklichen) Trainerstationen ein wenig.
20. Georg Schwarzenbeck
Georg Schwarzenbeck, Spitzname Katsche, wurde mit dem DFB-Team Welt- und Europameister und war der kongeniale "Bodyguard" von Franz Beckenbauer.
Der Innenverteidiger war einer der ganz alten Schule und ist vielleicht auch deshalb in der öffentlichen Wahrnehmung reichlich underrated. Aber nicht bei uns!
19. Berti Vogts
97 Länderspiele, kein Tor. Hans-Hubert Vogts war garantiert nicht die Torgefahr in Person - doch das war auch nicht die primäre Aufgabe des Verteidigers.
Vogts, der passenderweise den Spitznamen "Terrier" inne hatte, war ein ganz ekelhafter (im positiven Sinne) Gegenspieler, der seine Kontrahenten keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Jeder, der einmal Fußball gespielt hat, weiß: Solche Typen brauchst du unbedingt in deiner Mannschaft, wenn du Erfolg haben willst! Und den hatte der DFB mit Vogts, schließlich war er 1972 und 1974 maßgeblich am EM- und WM-Titel beteiligt.
18. Andreas Brehme
Der WM-Titel von 1990 wird für immer mit Andreas Brehme in Verbindung gebracht werden. Denn der Linksverteidiger war es, der im Finale fünf Minuten vor Schluss den Siegtreffer gegen die Argentinier erzielen konnte.
Doch nicht nur deshalb findet Brehme einen Platz in unserem Ranking: Der gebürtige Hamburger, der die meiste Zeit seiner Karriere beim 1. FC Kaiserslautern und Inter verbracht hat, war stets die Zuverlässigkeit in Person und insgesamt 86-mal für die Nationalelf aktiv.
17. Michael Ballack
Jahrelang war Michael Ballack im DFB-Team als Capitano aktiv, ehe er von Kevin-Prince Boateng rüde gefoult wurde und die WM 2010 verpasste. Der Anfang vom Ende seiner Nationalmannschaftskarriere.
Dass seine Zeit im DFB-Dress so bitter zu Ende ging, hatte der Mittelfeldspieler nicht verdient. Denn jahrelang leistete er im Trikot mit dem Bundesadler großartige Dienste und war beispielsweise bei der WM 2002 einer der dominierenden Spieler des Turniers.
16. Paul Breitner
Erst Linksverteidiger, dann Spielmacher im Mittelfeld. Paul Breitner hat eine großartige Karriere hingelegt und war natürlich auch Teil des legendären DFB-Teams, das sich 72 und 74 zum Europa- und Weltmeister krönte.
Dennoch kommt Breitner nur auf 47 Länderspiele, denn nach der WM 1974 trat er nach einem Streit mit Bundestrainer Helmut Schön zurück. Es dauerte sieben Jahre, ehe er sein Comeback feierte. Ein kleiner Schönheitsfleck einer ansonsten erfolgreichen Laufbahn.
15. Fritz Walter
Beim "Wunder von Bern" spielte Fritz Walter als Kapitän des DFB-Teams naturgemäß eine ganz wichtige Rolle. Die Legende des 1. FC Kaiserslautern ist somit auch der erste Deutsche, der jemals den WM-Pokal in die Höhe stemmen durfte.
Insgesamt bestritt Walter 61 Länderspiele, dabei gelangen der hängenden Spitze 31 Buden. Er war ein Spieler, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte und durch den WM-Triumph 1954 ein unvergessener Teil der deutschen Fußballhistorie sein wird.
14. Thomas Müller
Thomas Müller ist weder besonders schnell, noch besonders zweikampf- oder kopfballstark. Auch seine Technik würde in keinem Trainerlehrbuch der Welt auftauchen. Und doch ist Müller einer der besten deutschen Spieler der Historie! Weil er einfach eben Müller ist und Müller-Sachen macht.
Warum Jogi Löw den WM-Held von 2014 nach der blamablen WM 2018 einfach so aussortierte, ist bis heute eines der größten Geheimnisse der Fußballwelt.
13. Wolfgang Overath
Die WM 1974 war das Turnier von Wolfgang Overath! Als unangefochtener Stammspieler absolvierte der Mittelfeldprofi alle Spiele im Turnierverlauf und erzielte dabei zwei Treffer. Der Triumph war der größte Erfolg in Overaths Karriere, nach dem Turnier beendete er seine Laufbahn im DFB-Team.
Insgesamt lief Overath in 81 Länderspielen auf!
12. Günter Netzer
Nur 37 Länderspiele hat Günter Netzer in seiner Karriere für die deutsche Nationalmannschaft bestritten - das ist nicht viel. Und doch führen wir die Gladbach-Legende auf, weil Netzer der Inbegriff des klassischen Spielmachers war.
Ein eleganter Profi, der neben einer selbstverständlich makellosen Technik auch das gewisse Etwas ausstrahlte. Zudem war er Bestandteil des DFB-Kaders, der 72 die EM und 74 die WM gewann, auch wenn er selbst keinen großen Beitrag leisten konnte.
11. Sepp Maier
Bevor es einen Manuel Neuer und einen Oliver Kahn gab, da gab es einen Sepp Maier. Die Katze von Anzing ist einer der besten deutschen Keeper überhaupt und war natürlich maßgeblich am WM-Erfolg 1974 beteiligt.
In insgesamt 95 Länderspielen hütete Maier den Kasten des DFB-Teams.
10. Matthias Sammer
Matthias Sammer ist der einzige Spieler dieser Liste, der auch für die DDR aufgelaufen ist. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde er schließlich ein unverzichtbarer Teil der DFB-Elf.
Der gebürtige Dresdner war ein beinharter Abräumer, der seinen Gegenspielern schon vor Anpfiff die Knie schlottern ließ. Beim EM-Triumph 96 war Sammer natürlich ein ganz wichtiger Teil der Nationalmannschaft, im selben Jahr wurde er auch als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet.
9. Oliver Kahn
Der Titan hütete insgesamt 86-mal das DFB-Gehäuse, der ganz große Wurf mit dem Bundesadler auf der Brust blieb Kahn allerdings verwehrt. Sein bitterster Moment war sicherlich das WM-Finale 2002, als Kahn entscheidend gegen die Brasilianer patzte - obwohl er im vorherigen Turnierverlauf der alles überragende Torhüter gewesen war.
Auch seine Degradierung vor der Heim-WM 2006 bleibt ein dunkler Fleck seiner DFB-Zeit.
8. Miroslav Klose
Mit 71 Buden ist Klose Deutschlands Rekordtorschütze. Der ehemalige Star von Werder und Bayern war ein Mittelstürmer, wie er im Buche steht: Kopfballstark, eiskalt im Abschluss und mit cleveren Laufwegen.
Nach seinem Rücktritt aus dem DFB-Team entstand ein riesiges Loch im Sturmzentrum.
7. Toni Kroos
Von Spöttern wird Kroos gerne als "Querpass-Toni" bezeichnet. Doch diesen Spöttern sei gesagt, dass man nicht jahrelanger Bestandteil von Real und der deutschen Nationalmannschaft ist und als Stammspieler unzählige Titel abräumt, wenn man nichts anderes als Querpässe spielen kann.
Nein, Kroos kann mehr als das. Viel mehr. Er ist der Initiator nahezu aller Angriffe und dazu natürlich der Herr der Standards. Allein die Zahl von über 100 Länderspielen unterstreicht, dass der ehemalige Bayern-Profi zu den besten deutschen Kickern der Geschichte gehört.
6. Bastian Schweinsteiger
Bei der WM 2006 ging der Stern von Bastian Schweinsteiger auf, 2014 krönte er sich mit dem WM-Titel. Jeder hat noch die Bilder aus dem Finale vor Augen, als sich ein sichtlich gezeichneter Schweini die Lunge aus dem Leib rannte und seine letzte Energie auf dem Platz ließ, um diese verdammte Trophäe nach Deutschland zu bringen.
In 121 Länderspielen hat der Mittelfeldspieler sein Land vertreten - und das häufig in exzellenter Art und Weise.
5. Manuel Neuer
Man kann getrost sagen, dass Manuel Neuer das Torwartspiel revolutioniert hat. Als mitspielender Keeper gibt der DFB-Kapitän schon fast einen Libero, ist damit auch im Spielaufbau unheimlich wichtig.
Neben seinen Qualitäten mit dem Ball am Fuß weiß Neuer aber natürlich auch einiges mit seinen Händen anzufangen. Für viele gilt er zurecht als der beste Torwart, den die Fußballwelt je gesehen hat - für uns ist er daher nicht nur der beste deutsche Keeper, sondern einer der besten deutschen Fußballer überhaupt!
4. Philipp Lahm
Wenn man Philipp Lahm mit einem Wort beschreiben wollte, dann wäre es wohl: Zuverlässigkeit. Oder Konstanz. Oder Weltklasse.
Jahrelang war Lahm nicht nur Leistungsträger, sondern auch Kapitän im DFB-Team und natürlich maßgeblich am WM-Titel 2014 beteiligt. Egal ob hinten rechts, hinten links oder im Mittelfeld - Fipsi hat einfach überall abgeliefert. Zuverlässig. Konstant. Und auf Weltklasse-Niveau.
3. Lothar Matthäus
Aufgrund seines Privatlebens wurde Lothar Matthäus in der Bundesrepublik gerne mal belächelt und bekam nicht den Respekt, der ihm eigentlich zustand.
Denn Loddar ist nicht nur Deutschlands Rekordnationalspieler (150 Länderspiele), sondern auch einer der Besten seiner Zunft gewesen. Der defensive Mittelfeldspieler führte das DFB-Team zum WM- und EM-Titel!
2. Gerd Müller
68 Tore in 62 Länderspielen - die Quote von Gerd Müller sucht ihresgleichen. Die Bayern-Legende war einer der allergrößten Stürmer überhaupt und der wohl beste Finisher im gegnerischen Strafraum.
Ein Bomber der Nation eben.
1. Franz Beckenbauer
Der Kaiser, die Lichtgestalt des deutschen Fußballs. Viel muss man über Beckenbauer nicht mehr sagen. Die Bayern-Legende ist einer der besten Spieler, die der Fußball jemals gesehen hat - und somit selbstredend auch in unserem Ranking auf Platz eins.
Auf der Position des Liberos hat der Kaiser seinerzeit das komplette Spiel revolutioniert. Zudem war Beckenbauer der erste Deutsche, der die Marke von 100 Länderspielen geknackt hat (insgesamt 103).