Bernardo Silva wütend über hämische Liverpool-Kommentare
Von Guido Müller
In der heutigen Zeit gibt es so einiges, was ich als bald 50er, nicht so recht verstehe. Wozu etwa schaffen sich die Leute eigentlich einen Twitter-Account an (der in meinem Verständnis unter anderem eine Art Briefkasten - sowohl für Fans als auch für Kritiker - ist), wenn sie hinterher doch solche Probleme damit haben, dass derselbige von den Leuten auch genutzt wird? Jüngstes Beispiel: Bernardo Silva von Manchester City.
Der portugiesische Nationalspieler hatte sich am Sonntag Nachmittag sehr entrüstet gezeigt, ob der vielen (auch schadenfrohen) Kommentare, die auf seinem Account gelandet waren. Nicht wenige von ihnen kamen aus der Liverpooler Ecke. Die hatten natürlich das (erneute) Viertelfinal-Ausscheiden der Skyblues dahingehend "genutzt", um ihre Häme auszubreiten.
Wer ins Wasser steigt, macht sich nass
Doch damit muss ich doch irgendwie rechnen, wenn ich mich derart exponiere. Es soll ja auch Spieler geben, die mit dem ganzen Social-Media-Gedöns überhaupt nichts anfangen können - und sich entsprechend im (digitalen) Hintergrund aufhalten. Im Leben selbst stehen sie ja sowieso schon fast täglich im Licht der Öffentlichkeit.
Doch statt die Provokationen und schadenfreudigen Kommentare einfach zu ignorieren, zog der City-Spieler es vor, ihre Urheber zu beschimpfen.
Dabei wählte der 26-Jährige durchaus eine deutliche Wortwahl, nannte das Verhalten der LFC-Fans "erbärmlich" und schlug ihnen stattdessen vor, sich doch lieber "einen Partner zu suchen" oder "mit einem Freund ein Bier zu trinken" oder "ein Buch zu lesen". Es gebe "so viele Möglichkeiten".
Doch sie zogen es dreisterweise offenbar vor, auf Bernardo Silvas Account ihrer Häme freien Lauf zu lassen. Nochmal: niemand hat den Portugiesen gezwungen, sich in den sozialen Netzwerken rumzutreiben. Von daher erscheint mir diese Reaktion des Spielers etwas too much. Aber wie gesagt: vielleicht liegt es auch mir, der ich immer mehr Dinge in dieser Zeit nicht mehr verstehen.