Bericht: Wie Terzic die Hierarchie beim BVB im Winter angepasst hat
Von Simon Zimmermann
"Das ist unser Weg. Diesen Weg habe ich auch zu meinem Weg zum Erfolg gemacht. Und den mag ich", sagte Edin Terzic jüngst in einem Interview mit dem kicker. Gemeint war vom BVB-Coach, dass der Klub "Jahr für Jahr um anstatt aufbauen" müsse. "Weil uns wichtige Spieler verlassen. Wir versuchen dennoch, jedes Jahr um Titel mitzuspielen."
Die erneute Chance auf die Meisterschaft ist längst verpasst. Im Pokal ging es früh raus. In der Champions League hat Schwarzgelb allerdings die Chance, die Saison mindestens mit dem Halbfinal-Einzug zu krönen.
Und auch in der Bundesliga läuft es wieder deutlich besser. Fünf Pflichtspielsiege in Serie haben nicht nur den Einzug ins CL-Viertelfinale und eine bessere Ausgangsposition im Fernduell mit Leipzig um Platz vier gebracht. Sie haben vor allem Terzic' Position wieder deutlich gestärkt.
Der 41-Jährige stand in den letzten Wochen und Monaten praktisch dauerhaft in der Kritik. Die Erfolge der letzten Spiele - allen voran der Sieg im Klassiker in München - stärken Terzic nun deutlich. Vor den "Wochen der Wahrheit" in der Bundesliga (u.a. gegen Stuttgart und Leipzig) und in der Champions League (gegen Atletico) haben sich seine Chancen auf einen Verbleib über den Sommer hinaus wieder deutlich erhöht.
Stammspieler-Trio neu im Mannschaftsrat
Geholfen haben könnte aber auch eine Maßnahme, die Terzic im Winter getroffen haben soll. Laut Sky hat Terzic den Mannschaftsrat angepasst. Emre Can, Gregor Kobel, Julian Brandt, Sebastien Haller, Niklas Süle und Marco Reus bildeten diesen zu Saisonbeginn. Mittlerweile sollen drei weitere Spieler mit dabei sein: Nico Schlotterbeck, Marcel Sabitzer und Julian Ryerson.
Alle drei sind Stammspieler und haben mit zum Höhenflug der letzten Wochen beigetragen. Ihr Wort soll intern deutlich mehr Gewicht haben. Nebeneffekt davon: Hummels, Reus und Haller haben dadurch weniger Einfluss. Damit hat Terzic durchaus die interne Hierarchie angepasst.
Vor allem zwischen Terzic und den Routiniers Hummels und Reus soll das Verhältnis angespannt sein. Gegen die Bayern zeigte Hummels allerdings erneut eine richtig starke Leistung. Trotz der Maßnahmen von Terzic hatte der BVB-Coach dem neuen Klassiker-Rekordspieler (29 Einsätze) den Vorzug vor Süle gegeben - und damit Recht behalten.
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