Bericht: Trainer der PSG-Frauen geht nach nur einer Saison
Von Helene Altgelt
Jocelyn Prêcheur wird die PSG-Frauen nach nur einer Saison wohl verlassen. Laut einem Bericht von France Bleu Paris, den die L'Equipe später bestätigte, zieht es den Trainer nach England. Prêcheur hatte im September seinen Vater, Gérard Prêcheur, auf dem Posten ersetzt. Nun hat sich der 43-Jährige anscheinend dazu entschlossen, seinen im Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Grund dafür sind laut L'Equipe Uneinigkeiten zwischen Trainer und Klub in verschiedenen Angelegenheiten, etwa die Frage, von welchen Spielerinnen der Vertrag verlängert werden sollte. Prêcheur gewann diese Saison den französischen Pokal und erreichte das Champions-League-Halbfinale.
In der Gruppenphase der Königsklasse spielten die PSG-Frauen auch gegen Bayern München und verhinderten durch ein Unentschieden, dass Bayern das Viertelfinale erreichte. Im Halbfinale scheiterte Paris dann an Lyon. Dasselbe Schicksal ereilte sie auch in der Liga, wo PSG erneut nur Zweiter nach der regulären Saison wurde und auch im Finale der Playoffs Lyon nicht bezwingen konnte.
Nun soll es Prêcheur nach England ziehen: Den Medienberichten zufolge wird er den Posten als neuer Trainer bei den London City Lionesses antreten. Der Hauptstadtklub spielt in der zweiten englischen Liga, der Championship, und beendete die letzte Saison auf dem achten Rang. Auf den ersten Blick ein Schritt zurück für Prêcheur, der aber die Attraktivität der englischen Ligen zeigt.
Zudem haben die London City Lionesses große Ambitionen, wollen in die erste Liga aufsteigen. Möglich macht es das Geld von Unternehmerin Michele Kang, die gerade eine Frauenfußball-Supergruppe aufbaut. Ihr gehören auch der amerikanische Klub Washington Spirit - und prekärerweise Olympique Lyon, die vor Kurzem noch der große Rivale von Prêcheur waren. Bereits in der Vergangenheit hat PSG oft Spielerinnen an Lyon verloren - nun einen Trainer an dieselbe Besitzerin.
PSG soll bereits einen Favoriten für die Nachfolge von Prêcheur haben: Fabrice Abriel, der früher als Spieler für PSG auflief und inzwischen in der Division 1 Feminine den Klub FC Fleury 91trainiert. Abriel erreichte diese Saison mit Fleury das Pokalfinale, das er gegen PSG verlor. In der Liga belegte Fleury den fünften Platz.