Bericht: Schalkes radikale Streichliste für die 2. Liga
Von Yannik Möller

Mit dem drohenden Abstieg, dem Schalke kaum noch entfliehen kann, wartet im Sommer der große Kader-Umbruch. Dabei sollen aber nicht nur Spieler, die noch Ablöse einbringen, verkauft werden - auch Spieler, die ihr Gehalt nicht mehr wert sind, sollen den Verein verlassen müssen.
Rechnerisch noch nicht, realistisch schon: Schalke 04 kann schon seit Wochen fest mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga rechnen und somit nicht nur den Übergang im Sommer, sondern bestenfalls die ganze nächste Saison planen. Das Herzstück dieser Gedankengänge, die sich im Optimalfall schon der neue Sportvorstand und der Sportdirektor annehmen würden, ist die Mannschaft.
Längst ist klar, dass Spieler mit einem gewissen Marktwert und einem gültigen Vertrag für die zweite Liga zu Geld gemacht werden sollen. War zuletzt primär von Suat Serdar, Mark Uth, Omar Mascarell und Amine Harit die Rede, die noch etwa 25 Millionen Euro einbringen sollen, gehören laut Bild nun auch Matija Nastasic und Salif Sané dazu.
Auch die beiden Innenverteidiger haben einen nur bis 2022 laufenden Vertrag, dementsprechend wäre - wie bei allen oben genannten Kandidaten außer Harit - ohnehin ein Verkauf das notwendige Ziel gewesen. Schließlich sind Verlängerungen logischerweise so gut wie ausgeschlossen.
Muss, kann und soll gehen: Schalke muss beim Kader-Umbruch in diversen Szenarien rechnen
Diese sechs Spieler müssen dem Bericht nach gehen, in dem das Boulevardblatt eine ihren Informationen entsprechende komplette Streichliste vorstellt. Weitere Spieler müssten zwar nicht zwingend gehen, sollen den Klub aber verlassen. Ihre Leistungen wären, gemessen am Gehalt, eine zu große Hypothek für Liga zwei - ein stark verringerter Spieler-Etat bleibt das Ziel.
In diese Kategorie sollen demnach Hamza Mendyl, Benjamin Stambouli (erst im letzten Sommer verlängert) und Bastian Oczipka (vor rund einem Jahr verlängert) fallen. Alle ihre Verträge sind bis 2023 datiert. Auch Benito Raman, der theoretisch ein Jahr länger bleiben könnte, soll wieder gehen.
Bei ihnen ist allerdings maximal nur mit kleinen Einnahmen zu rechnen, sollte es zahlungswillige Interessenten geben. Offenbar ist es auch denkbar, dass ihre Arbeitspapiere durch eine Abfindung aufgelöst werden. Solange Ersatz da wäre und diese Option insgesamt günstiger wäre, als das weiterlaufende Gehalt, dürfte auch dieses Mittel nicht ausgeschlossen sein.
Fährmann wegen hohem Gehalt ein wortwörtliches Luxus-Problem?
Ralf Fährmann scheint von den Umbruchs-Planungen ebenfalls nicht verschont zu bleiben. Das Problem: Bis auf die Zeit rund um den Jahreswechsel bis zu seinem erneuten verletzungsbedingten Ausfall hat er nicht so verlässlich gehalten und ist ein durchweg so souveräner Rückhalt, dass es die durch den Abstieg kommenden Umstände rechtfertigt.
Er würde nämlich um die 2,5 Millionen Euro (bereits angepasst) an Gehalt verdienen. Was schon in der Bundesliga eine sehr ordentliche Summe wäre, übertrifft das Durchschnittsgehalt in der zweiten Liga um ein Vielfaches. Verschiedenen Berichten zufolge (u.a. via fussballspieler.de oder finanzen100.de) liegt dieses bei ca. 250.000 bis 450.000 Euro.
Ein finanziell sehr klammes Schalke, was durch den Abstieg zusätzlich mit einem spürbar reduzierten Sponsoring und deutlich weniger TV-Geldern rechnen muss, kann sich eine solche Personalie nicht einfach so erlauben, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Egal, ob dieser Spieler Fährmann heißt und seit einer gefühlten Ewigkeit bei Königsblau dabei ist, oder nicht.
Bei weiteren Spielern, wie etwa Nabil Bentaleb oder Weston McKennie steht ein Abgang ohnehin schon fest. Auch für Sebastian Rudy wäre es das letzte Vertrags-Jahr beim S04, somit steht auch bei ihm der endgültige Abschied an - ob mit Ablöse oder ohne.