Bericht: PSG schuldet Spielern 20 Millionen Euro
Von Yannik Möller

Noch immer stehen seitens Paris Saint-Germain große Bonuszahlungen an die Spieler aus, die sich diese durch die vergangene und sehr erfolgreiche Saison erspielt hatten. Aufgrund der offenbar fehlenden vertraglichen Bindung könnte das Thema noch Zeit in Anspruch nehmen - und für Zündstoff sorgen.
Am Gewinn der Champions League schrammte Paris Saint-Germain im August äußerst knapp vorbei, im Finale unterlag PSG dem FC Bayern knapp mit 0:1. Es wäre ein besonders großer Erfolg für den Verein gewesen, der von Eigentümer Nasser Al-Khelaifi immer wieder und schon seit einiger Zeit angestrebt wird.
Erfolgreich war die vergangene Saison dennoch im hohen Maße. Thomas Tuchel konnte mit seiner Mannschaft nicht nur das Finale der Königsklasse erreichen, sondern auch den Meistertitel der Ligue 1 gewinnen und dazu noch den Pokal, den Ligapokal und den Superpokal. Was für Mannschaft und Verein große Erfolge sind, bedeutet für die Spieler zusätzliche Erfolgsboni. Diese belaufen sich offenbar auf mehr als 20 Millionen Euro und wurden noch gar nicht ausgezahlt, berichtet die L'Equipe aus Frankreich (via Sport1).
Mehr als 20 Millionen Euro stehen noch aus: Bonuszahlungen nicht vertraglich gesichert
Bis zum heutigen Tag sollen die Spieler rund um Neymar und Kilian Mbappé nichts von diesen Boni gesehen haben. Eigentlich stünde als erster Betrag das an, was Thiago Silva (seit dem Sommer beim FC Chelsea) und Marquinhos vor der letzten Spielzeit mit PSG-Sportchef Leonardo ausgemacht haben: Rund eine Million Euro pro Spieler wäre an dieser Abmachung gemessen fällig. Angesammelt durch die vielen Titel.
Die L'Equipe zitierte auch eine spielernahe Quelle: "Normalerweise werden sie am Ende der Saison bezahlt, manchmal in zwei Raten. In diesem Fall hätten sie im September beziehungsweise Oktober nach dem Final 8 bezahlt werden müssen." Dazu soll es bislang aber nicht gekommen sein. Noch heute wartet das Vorsaison-Team auf die Zahlungen.
Das große Problem: Diese Bonuszahlungen sind im Gegensatz zu individuellen Spieler-Prämien nicht vertraglich festgehalten. PSG könnte also versuchen, weiterhin um diese großen Beträge herumzukommen oder sie zumindest spürbar zu verzögern. Immerhin gibt es keinen schriftlichen Vertrag, auf den sich in diesem Fall gestützt werden könnte.
Das Herauszögern könnte dem Verein helfen, besser über die durch die Coronakrise angehäuften Defizite zu kommen - trotz der großen Geld-Pumpen im Hintergrund. Noch immer werden diese Defizite zum Ende der Saison auf etwas über 200 Millionen Euro geschätzt. Ebenfalls ein möglicher Faktor: Im ersten Lockdown ließ sich die Mannschaft nicht zu einem Gehaltsverzicht überreden, von 30 Prozent war offenbar die Rede - davon soll das Management zum damaligen Zeitpunkt bestürzt gewesen sein.