Bericht: Kovac könnte trotz Krach mit Hummels beim BVB anheuern

Das belastete Verhältnis mit Mats Hummels (r.) soll ein Engagement von Niko Kovac (l.) beim BVB nicht verhindern
Das belastete Verhältnis mit Mats Hummels (r.) soll ein Engagement von Niko Kovac (l.) beim BVB nicht verhindern / TF-Images/Getty Images
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Seit Dienstagabend beschäftigt sich die Medienlandschaft rund um Borussia Dortmund mit der Frage, ob Trainer Lucien Favre nach der Saison gehen muss und wer auf den Schweizer folgen könnte. Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac wurde bereits vor einigen Monaten als Nachfolger gehandelt, laut BILD gibt es für den 48-Jährigen Pro- und Kontra-Argumente. Das Verhältnis zu Mats Hummels soll ein Engagement beim BVB jedenfalls nicht verhindern.

Es sei "völlig verrückt", sagte Lucien Favre am Mittwoch gegenüber BILD, was für eine Welle unmittelbar nach dem Spitzenspiel zwischen Dortmund und Bayern (0:1) losgetreten wurde. Im Interview mit Sky erklärte der BVB-Coach, in ein paar Wochen über die Kritik an seiner Person und der erneut titellosen Saison sprechen zu wollen. Die aus seiner Sicht harmlose Aussage entfachte eine Trainerdiskussion, interpretiert wurde sie als eine baldige Rücktrittserklärung Favres, der vor zwei Jahren als Nachfolger von Peter Stöger angeheuert hatte.

Lucien Favres Zukunft beim BVB steht wieder einmal zur Debatte. Wird der 62-Jährige nach der Saison abgelöst?
Lucien Favres Zukunft beim BVB steht wieder einmal zur Debatte. Wird der 62-Jährige nach der Saison abgelöst? / Pool/Getty Images

Noch am Mittwoch ruderte Favre vehement zurück. Er sei missverstanden worden, wolle seinen bis 2021 gültigen Vertrag erfüllen. "Ich wüsste wirklich keinen Grund, warum ich aufhören sollte. Ich fühle mich wohl und wertgeschätzt", so der 62-Jährige, der einen Rücktritt "mit keiner Silbe" habe andeuten wollen.

Und doch wird er diese Diskussion wieder einmal aushalten müssen. Unmittelbar nach dem Interview mit Sky brachte TV-Experte Lothar Matthäus Niko Kovac als potentiellen Nachfolger ins Spiel. Schon vor einigen Monaten, als Favre wegen der schwachen Hinrunde in der Kritik stand, kursierten erste Gerüchte über den Kroaten, der im November beim FC Bayern entlassen wurde.

Kovac könnte trotz Differenzen mit Hummels zum BVB kommen

Wie BILD berichtet, sei intern darüber diskutiert worden, ob Kovac besser zum Verein passen könnte als Favre. So sei Kovac von seiner Persönlichkeit her das Gegenstück zum emotionslos wirkenden Favre und passe aufgrund seiner kämpferischen Haltung zu den Malochern im Ruhrgebiet. Andererseits gewann Kovac mit dem FC Bayern das Double, musste jedoch nur ein halbes Jahr später wieder gehen. Eine klare Spielidee war nicht zu erkennen, zudem eckte er immer wieder bei den Stars an.

Aufgrund taktischer und zwischenmenschlicher Probleme wurde Niko Kovac im November beim FC Bayern entlassen
Aufgrund taktischer und zwischenmenschlicher Probleme wurde Niko Kovac im November beim FC Bayern entlassen / TF-Images/Getty Images

Auch das Verhältnis zu Mats Hummels gilt als belastet. Da Niklas Süle zum neuen Abwehrchef aufgestiegen war und die Münchner obendrein Lucas Hernandez von Atlético Madrid verpflichtet hatten, kehrte Hummels vor der Saison nach Dortmund zurück. An alter Wirkungsstätte ist der Ex-Nationalspieler der unangefochtene Abwehrchef. Die Differenzen zwischen Kovac und Hummels sollen ein Engagement des 48-Jährigen aber nicht verhindern, so BILD.

Dennoch darf angezweifelt werden, dass Favre von Kovac abgelöst wird - denn viel wichtiger als die emotionale Ader eines Trainers ist die Spielphilosophie, die er pflegt. Unter Kovac würde Dortmund einen gänzlich anderen Fußball spielen als unter Favre, unästhetischer, ohne Dynamik und ohne Flexibilität. Der Double-Sieg mit den Bayern täuschte nicht über die erheblichen Probleme hinweg, mit denen Kovac während seiner gesamten Amtszeit zu kämpfen hatte.