Bericht: Friederike Kromp Kandidatin für Bundestrainer-Posten
- Horst Hrubesch "nur" interimsweise Bundestrainer der DFB-Frauen
- Sechs Kandidaten für langfristige Lösung
- DFB sucht Trainer mit Erfahrung im Frauenbereich
Von Daniel Holfelder
Nach der Trennung von Martina Voss-Tecklenburg hat Horst Hrubesch den Bundestrainer-Posten bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft übernommen. Der 72-Jährige hat das Amt allerdings nur interimsweise inne.
Für eine langfristige Lösung beschäftigt sich der DFB laut Frankfurter Rundschau mit sechs Kandidaten. Dazu sollen die schon länger gehandelten Bundesliga-Trainer Tommy Stroot (VfL Wolfsburg) und Stephan Lerch (TSG Hoffenheim) sowie der aktuelle südkoreanische Nationalcoach Colin Bell gehören, der früher ebenfalls in der Bundesliga tätig war.
Außerdem, so die Frankfurter Rundschau weiter, zählen der ehemalige Bayern-Trainer Thomas Wörle, die ehemalige U16- und U17-Nationaltrainerin Friederike Kromp und Jill Ellis zum Kandidatenkreis. Wörle trainiert aktuell die Männermannschaft des SSV Ulm in der 3. Liga, Kromp ist gemeinsam mit ihrer langjährigen Co-Trainerin Julia Simic für die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt zuständig. Ellis, die 2015 und 2019 als Cheftrainerin der US-Nationalmannschaft Weltmeisterin wurde, ist gegenwärtig Präsidentin von NWSL-Klub San Diego Wave FC. Zum Nachteil der US-Amerikanerin, die in Folkestone geboren wurde und daher auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt, könnten ihre fehlenden Deutschkenntnisse werden. Da sich der DFB einen Trainer mit Erfahrung im Frauenbereich wünsche, seien der häufig genannte Stefan Kuntz oder Miroslav Klose kein Thema.
Wann der neue Mann oder die neue Frau einsteigen soll, hängt vermutlich vom Abschneiden der DFB-Elf bei der Nations League-Endrunde im Februar ab. Dort wird Hrubesch die Mannschaft erneut betreuen, wie der Europameister von 1980 jüngst erklärte. Qualifizieren sich Alexandra Popp und Co. bei der Endrunde für die Olympischen Spiele im Sommer 2024, ist offen, ob weiterhin Hrubesch oder ein potenzieller Nachfolger an der Seitenlinie steht. Misslingt die Olympia-Quali, wird Hrubesch seinen Interims-Posten aller Voraussicht nach räumen und der DFB eine langfristige Lösung präsentieren.