Bericht: Eurosport will TV-Vertrag mit sofortiger Wirkung kündigen!
Von Florian Bajus

Der DFL droht offenbar ein Rechtsstreit mit Medienpartner Eurosport: Wie die FAZ (Donnerstag) berichtet, wolle der TV-Sender den bestehenden Vertrag noch in dieser Woche kündigen.
Demnach wolle Eurosport von einem Sonderkündigungsrecht, das aufgrund der Corona-Pandemie greifen soll, Gebrauch machen. Der TV-Sender ist ein Tochterunternehmen von Discovery, das in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Laut BILD habe der Konzern bereits einen Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar aufnehmen müssen.
Bis 2021 hält Eurosport die Rechte an den Bundesligaspielen am Freitag, Sonntagmittag und Montag sowie an den Relegationsspielen. Pro Saison belaufen sich die Kosten dem Vernehmen nach auf 80 Millionen Euro. Die Hälfte davon übernimmt Streamingdienstleister DAZN, der die im Paket enthaltenen Spiele seit dieser Saison überträgt.
14 Spiele würden nicht übertragen
Der DFL und infolgedessen auch den Klubs drohen damit finanzielle Verluste in der aktuell unterbrochenen sowie in der folgenden Spielzeit. Gleichzeitig würde sich die Kündigung auch negativ auf die Zuschauer auswirken: Wenn Eurosport nicht zahlt, darf DAZN die Spiele nicht übertragen. Wie es heißt, seien allein in dieser Saison 14 Partien betroffen. Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wollte Eurosport den Bericht nicht kommentieren.
Wann der Ball in der ersten und zweiten Bundesliga wieder rollt, ist offen. Die DFL hat vom Bundesarbeitsministerium und der Sportministerkonferenz grünes Licht erhalten, eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus. Auch nach der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz wird sich die DFL voraussichtlich gedulden müssen.