Pavard wehrt sich gegen Kritik und zieht Hakimi-Vergleich: "Bin defensiv kompletter"
Von Dominik Hager
Benjamin Pavard hat sich gegen die Kritik der letzten Wochen gewehrt. Der Abwehrspieler hatte zuletzt weder bei der französischen Nationalmannschaft noch beim FC Bayern den besten Stand. Von den Anhängern bekam der eher unspektakuläre Verteidiger ohnehin nie den größten Support. Der 25-Jährige hat seine Spielweise jedoch im Gespräch mit Canal+ verteidigt.
Mit dem Weltmeistertitel im Jahr 2018 und dem Triple im Jahr 2020 hat Benjamin Pavard schon eine bemerkenswerte Titelsammlung vorzuweisen. Wenngleich der Defensivspezialist sowohl beim Klub als auch bei der Nationalmannschaft zum Stammpersonal gehörte, hegen viele Leute Zweifel an Pavard. Insbesondere offensiv kann der gelernte Innenverteidiger nicht mit den stärksten Außenverteidigern der Welt mithalten, da es ihm dazu ein wenig an Tempo, Technik und Flankenstärke mangelt.
"Vielleicht weniger sexy" - Pavard verteidigt sich
Zweifel an seiner Qualität möchte der Bayern-Profi aber nicht aufkommen lassen. "Auf dem Papier ist mein Stil vielleicht weniger sexy als Hakimis oder Arnolds, aber defensiv bin ich glaube ich kompletter", erklärte er. "Wenn ich nicht gut genug wäre, wäre ich kein Stammspieler und würde nicht für Frankreich spielen", führte er fort.
Der Blick auf die Statistik gibt Pavard zumindest teilweise recht. Der Franzose hat in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit laut ligainsider.de 62,9 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen, was für einen Außenverteidiger ein sehr guter Wert ist. Zudem leistet er sich wenige ganz grobe Fehler und bringt mit seinen 1,86 Meter Kopfballstärke und Größe in die Viererkette. Dennoch konnte man ab und an erkennen, dass er gegen Top-Stars wie Mbappé und Neymar schon auch seine Schwierigkeiten bekommt. Nur, wer bekommt das nicht?
In Summe kann man Pavard durchaus bescheinigen, dass er defensiv ein überdurchschnittlicher Außenverteidiger ist. Ein moderner Außenverteidiger verfügt aber eben auch über offensive Fähigkeiten. Häufig geht es dabei gar nicht um spektakuläre Aktionen, sondern mehr darum, als Anspielstation und Kombinationspartner Unterstützung zu leisten. Dies tat Pavard in den vergangenen Monaten oftmals nicht zu Genüge.
Bayern-Stammplatz in Gefahr: Verdrängt Süle Pavard?
Selbst wenn sich Pavard laut seiner Aussagen offenbar als "Stammspieler" versteht, sieht die Realität ein wenig anders aus. Niklas Süle liefert derzeit ein Bewerbungsschreiben nach dem anderen ab und ist dem Franzosen auf keinster Weise unterlegen. Tatsächlich spricht einiges dafür, dass der Ex-Hoffenheimer dem Ex-Stuttgarter den Stammplatz abknöpft. Im Gegensatz zu Pavard ist Süle eben auch in der Lage, hier und da echte Highlights in der Defensive und Offensive zu setzen.
Der Zweikampf könnte mit einer Haftstrafe für Lucas Hernández jedoch schnell ein Ende finden. Stand heute ist jedoch der Stammplatz von Pavard absolut unsicher. Selbst Rechtfertigungen in der Öffentlichkeit dürften nichts daran ändern, da Süle derzeit schlichtweg bessere Leistungen liefert und die Bayern in der Innenverteidigung über die nötigen Alternativen verfügen.