Ben Manga zieht Fazit zu Schalkes Transfersommer
Von Jan Kupitz
Seit mehreren Jahren vergeht kein Sommer, in dem der FC Schalke 04 keinen größeren Umbruch in seinem Kader vollzieht. In diesem Jahr waren es 15 Neuzugänge, die Marc Wilmots, Ben Manga und Co. an Land zogen - darunter viele Akteure, die Fußballfans in Deutschland kaum auf dem Schirm hatten.
Manga, der bekannt dafür ist, auch in exotischeren Märkten zu scouten, zeigte sich mit den Aktivitäten insgesamt sehr zufrieden. "Der Trainer hat Alternativen, er kann basteln. Unser Job ist es, dem Trainer möglichst viele Alternativen an die Hand zu geben - die hat er jetzt", betonte der Kaderplaner am Montag in einer Medienrunde (via WAZ). "Er hat schnelle Jungs wie Antwi-Adjei oder spielstarke Jungs wie Younes." Man sei überzeugt, so Manga, dass die Neuzugänge den S04 "auf Strecke weiterbringen".
Auffällig ist, dass Schalke viele Spieler verpflichtet hat, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Ebenso auffällig ist, dass Karel Geraerts die Youngster zu Saisonbeginn bislang kaum eingesetzt hat. "Wir schauen auf eine Entwicklung. Und das braucht manchmal Zeit. Wir haben die Jungs ja nicht für drei Wochen geholt, sondern für einen langfristigen Weg", unterstrich Manga und betonte, dass es unangebracht sei, "jemanden schon jetzt als Fehleinkauf abzustempeln".
Es sei zudem geplant, dass einige der jungen Neuzugänge auch in der U23 ran müssen und dort Spielpraxis sammeln. "Aber zur Entwicklung gehört Training auf höchstem Niveau", ergänzte er.
Die meiste Kohle nahmen die Königsblauen in diesem Sommer für Moussa Sylla in die Hand, der für 2,5 Millionen Euro verpflichtet wurde - der teuerste Neuzugang seit der Corona-Pandemie. Manga verriet, dass er und sein Team den Stürmer "schon seit dreieinhalb Jahren auf dem Schirm" hatten. Man traut Sylla offenbar Großes zu: "Er ist ein Spieler, von dem wir denken, dass wir ihn bald vielleicht für viel Geld verkaufen können", prophezeite Manga.
Ob Sylla den S04 eines Tages in die Bundesliga schießen wird? Das kommt wohl in erster Linie darauf an, wie lange er wirklich auf Schalke bleibt - denn mit dem deutschen Oberhaus rechnet man in Gelsenkirchen kurzfristig nicht. "Wir haben einen Drei-Jahres-Plan. In diesem Zeitraum wollen wir versuchen, oben zu sein", betonte Manga. "Wenn es schneller klappt, sagt hier aber natürlich niemand nein. Wenn wir jetzt sagen würden, wir müssen aufsteigen, dann wäre dieser Weg der falsche."
In der laufenden Saison sieht Manga die Knappen am Ende zwischen Rang sechs und acht stehen. Im Vergleich zur Vorsaison, als Königsblau lange um den Klassenerhalt zittern musste, wäre das schon mal ein großer Schritt.