Bellingham, Guerreiro und Co: Was machen die BVB-Abgänge?
- Bellingham glänzt bei Real Madrid
- Guerreiro konnte beim FCB noch nicht aufzeigen
- Rothe überzeugt als Leihspieler in Kiel
Von Dominik Hager
Borussia Dortmund hat im Sommer Top-Star Jude Bellingham, Raphael Guerreiro sowie einige weitere Spieler verkauft. Andere Akteure haben die Schwarz-Gelben wiederum per Leihe verlassen. Wir sehen uns an, wie es für die Betroffenen bei ihren neuen Klubs so läuft.
Verkäufe/Abschiede
1. Jude Bellingham
Der BVB hat Jude Bellingham zu günstig verkauft - so viel kann man jetzt schon sagen. Der junge Engländer hat bei den Madrilenen einen echten Traumstart hingelegt. Angesichts des Abschieds von Karim Benzema und der zwischenzeitlichen Verletzung von Vinicius Junior wurde Bellingham meist recht offensiv aufgestellt und zeigte beeindruckende Fähigkeiten als Torjäger. Bellingham hat in acht Liga-Spielen acht Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben und steht auch in der Champions League bei zwei Treffern und einem Assist nach zwei Spielen. In schöner Regelmäßigkeit war es der junge Engländer, der eher durchwachsene Real-Auftritte doch noch in ein Happy End verwandelte. Ein ungeheuerlich starker Start des 20-Jährigen, der alle Kritiker verstummen ließ.
2. Raphael Guerreiro
Der Portugiese verletzte sich nach seinem Wechsel nach München bereits in der Sommerpause und kehrte erst relativ spät zurück. Nach seinen ersten Einsätzen für die Münchner zog er sich einen Muskelfaseriss zu und ist aktuell erneut außen vor. Noch kann man die Leistungen des 29-Jährigen beim FCB also noch gar nicht beurteilen. Die Verletzungsanfälligkeit des Linksfußes war schon länger bekannt, jedoch ist man trotzdem noch geneigt zu sagen, dass der BVB eigentlich versuchen hätte müssen, Guerreiro zu halten.
3. Mahmoud Dahoud
Dahoud spielte bereits im Vorjahr keine Rolle mehr, nachdem man sich von Seiten der Borussia für eine Trennung entschieden hat. Für den zentralen Mittelfeldspieler ging es zu Brighton & Hove Albion, wo er als Teamkollege von Pascal Groß agiert. Im Gegensatz zum früheren Schanzer ist Dahoud jedoch eher Rotations- als Stammspieler. Dennoch könnte man meinen, dass die fußballerische Klasse des 27-Jährigen auch für den BVB hätte wertvoll sein können.
4. Ansgar Knauff
Der Außenbahnspieler hat den BVB nach vorheriger Leihe fest verlassen und steht nun bis 2028 bei Frankfurt unter Vertrag. Angesichts seiner Formkrise, die bereits in der Vorsaison ihren Anfang nahm, war der Youngster bislang lediglich als Joker im Einsatz. Immerhin gelang ihm am letzten Spieltag gegen Heidenheim mit seinem ersten Saisontor ein wichtiger Befreiungsschlag.
5. Felix Passlack
Nach 13 Jahren Borussia Dortmund (unterbrochen von Leih-Geschäften) hat sich der in der BVB-Jugend ausgebildete Passlack von seinem Heimatverein gelöst und sich dem VfL Bochum angeschlossen. Dort begann er als Stammspieler, machte aber seine Sache nicht sonderlich gut, weshalb er diesen verloren hat und um Einsatzzeiten kämpfen muss.
6. Thorgan Hazard
Immerhin vier Millionen Euro brachte der Hazard-Wechsel zu RSC Anderlecht dem BVB ein. Zurück in seiner belgischen Heimat hat sich der Routinier einen Stammplatz erkämpft und zuletzt seinen ersten Assist gegeben.
7. Anthony Modeste
Der Transfer-Flop aus dem Vorjahr kickt nun für El Ahly in Ägypten. Bislang hat er in zwei Spielen von Beginn an noch keinen Treffer erzielen können.
8. Luca Unbehaun
Der Keeper aus der BVB-Jugend hat sich dem Drittligisten SC Verl angeschlossen. Dort ist er Stammspieler, wenngleich 19 Gegentore in zehn Spielen schon ein wenig viel sind. Dies liegt aber grundsätzlich eher an der offensiven Spielweise der Verler.
9. Nico Schulz
Der Außenverteidiger ist nach seiner Vertragsauflösung vereinslos. Niemand scheint mehr großes Interesse am vielleicht größten Transfer-Flop der BVB-Geschichte zu haben, der auch noch mit unschönen Geschichten neben dem Platz auffiel.
Leihen
10. Tom Rothe
Der 18-jährige Außenverteidiger spielt per Leihe bei Holstein Kiel - und das enorm stark. Das BVB-Talent ist Stammspieler und kommt in der Zweitliga-Saison bereits auf fünf Scorer. Man könnte meinen, dass man Rothe auch beim BVB hätte brauchen können, jedoch ist es schon auch positiv, dass er sich im hohen Norden so gut entwickelt. Davon könnte man in Dortmund ab nächster Saison profitieren.
11. Soumaïla Coulibaly
Die Leihe des 20-jährigen Innenverteidigers, der schon mit einem Bein in England stand, scheint sich sportlich auszuzahlen. Bei seinem Leih-Klub Royal Antwerpen ist der Youngster absolut gesetzt und darf sogar Champions League spielen. Das tut der Entwicklung von Coulibaly natürlich gut. Problematisch könnte für den BVB jedoch die Kaufoption der Belgier sein, die bei zehn bis zwölf Millionen Euro liegen soll. Macht das Abwehr-Talent so weiter, ist er gut und gerne bald mehr wert.
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