Beim HSV treffen die meisten Spieler - doch keiner so entscheidend wie Terodde!
Von Guido Müller
Tore sind das Salz in der Fußball-Suppe. Wer keine Tore schießt, kann keine Spiele gewinnen. Umso besser, wenn man einen Top-Torjäger in den eigenen Reihen weiß. So wie Simon Terodde beim Hamburger SV. Der führt neben dem ligaweiten natürlich auch das interne Ranking bei den Rothosen an. 16 Tore nach 15 Liga-Spielen: das gelang bisher noch keinem anderen HSV-Spieler in der langen Geschichte des Klubs. Doch der Dino liegt auch in einer anderen Tor-Statistik ganz weit vorn.
Und die wiederum hat etwas mit der Torgefährlichkeit des gesamten Kaders zu tun. Denn kein anderer Zweitligist kann nach den bisherigen 16 Spieltagen eine größere Vielfalt an Torschützen vorweisen als der HSV.
Zwölf verschiedene Torschützen beim HSV
Insgesamt, Terodde eingeschlossen, haben sich schon 12 verschiedene Torschützen mit der Raute auf der Brust in die diesjährige Torstatistik eintragen können. Damit liegt der HSV an Platz 1 in der Zweiten Liga.
Die bisherigen Torschützen des HSV sind (in chronologischer Reihenfolge): Manuel Wintzheimer, Khaled Narey, Sonny Kittel und Bakery Jatta mit jeweils zwei Torerfolgen. Mindestens einmal trafen bisher Aaron Hunt, Tim Leibold, Moritz Heyer, Toni Leistner, Amadou Onana, Josha Vagnoman und David Kinsombi.
Den Hamburgern dicht auf den Fersen folgen laut BILD Darmstadt 98, VfL Bochum, Greuther Fürth, der 1.FC Nürnberg und - kurioserweise - der Tabellenletzte aus Würzburg mit jeweils 10 Spielern mit Torerfolgen.
Ohne die Terodde-Tore stünde der HSV ziemlich weit unten
Doch so schön diese Statistik auf den ersten Blick erscheinen mag, kann man doch aus ihr eine gewisse Unberechenbarkeit für die gegnerischen Abwehrreihen ableiten, so wahr ist auch: ohne Teroddes Tore stünde der HSV sicherlich nicht da, wo er gerade steht.
Denn das wesentliche Charakteristikum der Terodde´schen Treffer ist ihre sich in Punkten messende Werthaftigkeit. Terodde schießt meistens eben nicht das 3:0 oder 4:0 seiner Mannschaft (abgesehen davon, dass die Truppe nur selten Kantersiege einfährt), sondern die wirklich wichtigen und zumeist auch entscheidenden (oder mindestens wegbahnenden) Tore.
Selbst mit strengen Kriterien gemessen (und von daher das Tor beim 3:1 gegen Regensburg mal ausgeklammert) bedeuteten Teroddes Tore Siege (statt Remis) gegen Fortuna Düsseldorf (2), SC Paderborn (2), Würzburg (2), Darmstadt (2), Sandhausen (2) und Karlsruhe (1).
Drei weitere Treffer (zwei im Lokalderby gegen St.Pauli und eines letzte Woche beim Club) retteten zumindest jeweils einen Punkt. Im Grunde genommen gab es im bisherigen Saisonverlauf mit der 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Bochum nur ein Spiel, in dem ein Terodde-Tor nicht für einen Punktgewinn (einfach oder dreifach) sorgte.
Summiert man die durch Terodde-Treffer gewonnenen Punkte kommt man auf insgesamt 14 Zähler. Zöge man diese Zähler vom Gesamtpunktestand ab, stünde der HSV mit 16 Punkten auf dem 15. Tabellenrang, in unangenehmer Nähe zu den Abstiegsplätzen.
Die Punktegarantie beim HSV, Vielfältigkeit der sonstigen Torschützen hin oder her, hat also einen Namen: Simon Terodde. Und um so mehr fürchten die schwarz-weiß-blauen Fans in dieser Saison eigentlich nur eines: dass sich der Torjäger verletzt und längere Zeit ausfällt.