Bei Verlängerung der Saison: 96-Boss- Kind will Spielerverträge nicht verlängern
Von Florian Bajus
Nach Angaben von Liga-Boss Christian Seifert laufen allein in der 2. Bundesliga ein Drittel aller Spielerverträge zum 30. Juni aus. Aus diesem Grund will die DFL die Spielzeit 2019/20 vor diesem Stichtag beenden, allerdings ist eine erneute Unterbrechung des Spielbetriebs nicht ausgeschlossen. Allein bei Hannover 96 enden 12 Verträge, Geschäftsführer Martin Kind hat deshalb eine skurrile Idee.
31 Spieler misst das Aufgebot der Niedersachsen, 19 wären demzufolge nur noch übrig, sollte sich die Saison über den 30. Juni erstrecken. Neben verzichtbaren Akteuren wie Ersatztorwart Marlon Sündermann, Sturm-Talent Sebastian Soto, dessen Abgang zu Norwich City bereits feststeht oder Marco Stefandl stehen erfahrene Spieler wie Miiko Albornoz, Matthias Ostrzolek, Sebastian Jung, Marc Stendera und Julian Korb vor der Vereinslosigkeit. Und während die Leihspieler John Guidetti, Cedric Teuchert und Jannes Horn Stand jetzt ab dem 01. Juli wieder für ihre Stammvereine spielen werden, kann Hendrik Weydandt laut Sportbuzzer nicht gehalten werden.
Kind will Verträge auslaufen lassen
Eine nicht unprekäre Situation, der sich die Verantwortlichen stellen müssen - auch mit Blick auf die Tabelle. Die 96er belegen mit 32 Punkten den 11. Platz, die Abstiegszone ist nur 4 Zähler entfernt. Mit einem deutlich geringeren Aufgebot ginge einher, dass Trainer Kenan Kocak sowohl bei der taktischen Ausrichtung als auch bei seinen Wechselmöglichkeiten stark limitiert wäre. Den Abstiegskampf zu meistern, wäre eine noch schwierigere Aufgabe als ohnehin schon.
Dennoch erwägt Martin Kind, die Verträge nicht zu verlängern - zumindest, wenn die Abstiegsgefahr bis dahin gebannt ist: "Ich überlege, die Verträge auslaufen zu lassen und die Spieler dann im Juli nicht mehr einzusetzen, sofern wir einen sicheren Tabellenplatz besetzen", so der 76-Jährige laut Sportbuzzer.
Horn und Teuchert sollen bleiben
Beendet Hannover die Saison mit einem Mini-Kader? "Es darf keine Wettbewerbsverzerrung geben", weiß Kind. Demzufolge ist nicht davon auszugehen. Stattdessen sollen die wichtigsten Verträge in den kommenden Wochen verlängert werden. Auch bei den Leihspielern Jannes Horn und Cedric Teuchert hofft der Klub auf eine Lösung: "Die beiden wollen wir behalten. Ich gehe davon aus, dass wir das bis dahin geregelt haben", so Kind.
Für Horn verlange der 1. FC Köln 2 Millionen Euro, Teuchert kann derweil für 1,5 Millionen Euro von Schalke 04 verpflichtet werden. Man befinde sich "im intensiven Austausch" und werde "eine faire Linie finden", sagte Kind. Guidetti sei dagegen zu teuer, der 28-Jährige werde demnach zum spanischen Erstligisten Deportivo Alaves zurückkehren.