Bei Gonzalez-Abgang: Die Ersatzkandidaten für den VfB Stuttgart
Von Simon Hartmann
Sommer 2019: Ein junger Argentinier will weg, zurück in die Heimat. Gerade erst wurde er für den Abstieg seines Vereines zum Schuldigen erklärt. Das Ende vom Lied: Er bleibt doch - spielt eine super Saison. Sommer 2020: Eben dieser junge Argentinier möchte wieder weg, hat Begehrlichkeiten geweckt, dieses Mal soll es aber England oder Italien sein.
Dass Nicolas Gonzalez vom VfB Stuttgart zur Zeit hoch im Kurs steht, ist bekannt. Leeds United sei wohl bereit, 22 Millionen Euro ins Ländle zu überweisen. Ein finanziell verlockendes Angebot für die Stuttgarter Verantwortlichen. Wer füllt aber dann die klaffende Lücke auf dem linken Flügel? Optionen gibt es mehrere, sowohl mit aktuellen VfB-Spielern, als auch mit eventuellen Neuverpflichtungen.
Interne Lösungen als Gonzalez-Ersatz:
Erik Thommy (25 Jahre)
Nach seiner Leih-Station bei Fortuna Düsseldorf kehrte Erik Thommy in diesem Sommer an den Neckar zurück und hat dort große Ambitionen. Elf Scorerpunkte in 34 Fortuna-Partien klingen zunächst vielversprechend.
Mit Sicherheit ist Thommy der Favorit auf die Gonzalez-Nachfolge, da er bereits im Stuttgarter Kader steht und sich auch im letzten Jahr einen Namen im Oberhaus gemacht hat.
Roberto Massimo (19 Jahre)
Jung, entwicklungsfähig, erfolgshungrig: Von dieser Sorte hat der VfB so einige im Kader stehen. Einer davon ist der deutsche U19-Nationalspieler Roberto Massimo. Vergangene Saison kam er auf elf Einsätze in der Zweiten Liga und soll dieses Jahr einen weiteren Schritt nach vorne machen.
Massimo hatte definitiv gute, aber auch eher leistungsschwache Partien. Mit 19 Jahren ist das aber absolut verständlich und legitim, aufgrund seiner Variabilität wird der Offensivspieler sicher auch im Oberhaus auf Einsätze kommen. Ob er allerdings die Konstanz für eine direkte Gonzalez-Nachfolge hat, muss man momentan noch bezweifeln. Noch dazu ist er eher auf rechts als auf links unterwegs.
Darko Churlinov (20 Jahre)
Er ist von den Anlagen dem eben angesprochenen Massimo sehr ähnlich, vielleicht sogar eine Fußspitze weiter in der Entwicklung. Der Nordmazedonier kann auf beiden Flügeln spielen, ebenso wie Silas Wamangituka (der hier bewusst nicht als Nachfolger aufgeführt ist, da der Kongolese seinen Stammplatz ohnehin sicher zu haben scheint).
Churlinov beeindruckte immer wieder mit schnellen Sprints in die Tiefe, genau das, was Gonzalez letzte Saison äußerst effektiv praktizierte. In seinem Spiel ist er dem Argentinier sehr ähnlich, häufig fehlt ihm allerdings auch die Muse sich vom Ball zu trennen. In der Bundesliga kann das tödlich sein.
Externe Lösungen:
Peter Olayinka (24 Jahre)
Er ist der einzige Mann, welcher bisher konkret genannt wurde für eine Nachfolge von Gonzalez. Der nigerianische Nationalspieler von Slavia Prag lieferte acht Scorerpunkte in 19 Partien und traf in der Champions League gegen Inter Mailand. Er ist groß gewachsen, drahtig und mit viel Technik ausgestattet, bisher aber noch unerfahren in einer europäischen Top-Liga.
Sven Mislintat ist nicht gerade für ein großes Vorlaufen bei Transfers bekannt, vieles passiert beim "Diamantenauge" hinter verschlossenen Türen. So könnte es auch beim Gonzalez-Nachfolger laufen. Wenn ein Transfer des Argentinier tatsächlich zustande kommen sollte, würden sowieso viele verschiedene Namen in der Presse fallen.