Bayerns Vilhjalmsdottir spricht über ihre Zukunft: München, Leverkusen oder woanders?
Von Helene Altgelt
Die Isländerin Karolina Lea Vilhjálmsdóttir ist diese Saison von Bayern München zu Bayer Leverkusen ausgeliehen. Dort überzeugt die 22-Jährige und hat bereits zehn Scorer-Punkte gesammelt. Die Leverkusen-Leihgabe hat jetzt über ihre Zukunft gesprochen.
Mit fünf Toren und fünf Vorlagen zählt Vilhjálmsdóttir diese Saison zu den torgefährlichsten Spielerinnen. Noch mehr als durch ihren Abschluss überzeugt die Isländerin aber durch ihre Kreativität, mit der sie schon mehrere Spiele für Bayer 04 entscheiden konnte.
Nur Essens Natasha Kowalski hat bisher in der Frauen-Bundesliga mehr Tore und Vorlagen zu Buche stehen. Die Leihe scheint die absolut richtige Entscheidung für alle Seiten gewesen zu sein - denn bei Bayern ist das zentrale bzw. offensive Mittelfeld mit Harder, Dallmann, Stanway, Lohmann und Damnjanovic bekannterweise sehr gut besetzt.
Auch Vilhjálmsdóttir ist zufrieden mit ihrer Saison, wie sie in dem Interview mit dem kicker erklärte: "Es war definitiv ein positives Halbjahr. Ich habe mich von sehr wenig Einsatzzeit zu sehr vielen Minuten in dieser Saison gesteigert. Durch den Wechsel zu Bayer 04 habe ich mich sehr gut weiterentwickelt", sagte sie. "Der Klub legt viel Wert darauf, schönen Fußball zu spielen. Das gefällt mir sehr gut und erhöht die Vorfreude auf das nächste halbe Jahr." Es ist wohl kein Zufall, dass neben ihr auch Emilie Bragstad von Bayern zu Bayer verliehen wurde - die Werkself ist einer der wenigen Klubs, die auf ballbesitzorientierten Fußball setzen, ebenso wie Bayern.
Luft nach oben sieht Vilhjálmsdóttir aber auch noch - bei Leverkusen, die ihre Spiele "mehr dominieren" sollten, und bei sich selbst. Die Isländerin kann flexibel in der Offensive eingesetzt werden, spielt am liebsten aber im offensiven Mittelfeld, wo sie den Takt vorgibt. Defensiv wolle sie noch stärker werden, sagte Vilhjálmsdóttir, und mehr Vorlagen abliefern.
Natürlich werden ihre guten Leistungen auch am Bayern-Campus wahrgenommen. Über ihre Zukunft sagte sie: "Ich werde sicherlich Gespräch mit dem FC Bayern führen." Wie es konkret weitergeht, steht für Vilhjálmsdóttir noch nicht fest. Ihr Vertrag läuft im Sommer 2025 aus - falls es in München keine Perspektive gibt, sollte sie es nicht schwer haben, einen anderen Klub zu finden.
Bayern sieht in ihr nach 90min-Infos durchaus viel Potenzial und will Vilhjálmsdóttir gerne weiter aufbauen. Durch den Abgang von Lina Magull und einen eventuellen Sommer-Wechsel von Sydney Lohmann könnte mehr Platz im Mittelfeld frei werden, auch wenn es vermutlich (noch) nicht für einen Stammplatz reichen würde.