Bayern-Umbruch? Warum Lewandowski ihn schon vor zwei Jahren kommen sah
Von Simon Zimmermann
Am Montagabend gelangen Robert Lewandowski bei Barças 4:2-Sieg gegen Valencia drei Tore. Für den ehemaligen Bundesliga-Star waren es in La Liga die Saisontore 14, 15 und 16. Dazu bereitete der 35-jährige Pole acht Treffer vor.
Mit den Katalanen wird Lewandowski seinen Titel aber sehr wahrscheinlich nicht verteidigen können. Und auch in der Champions League musste Barça die Segel streichen. Im Gespräch mit der Sportbild blickte Lewandowski auf die beiden Halbfinal-Duelle in diesem Jahr voraus - schließlich stehen mit dem FC Bayern und dem BVB seine beiden Ex-Klubs in der Vorschlussrunde. Es könnte ein zweites Wembley mit einem rein deutschen Finale geben. 2013 trug Lewandowski im Endspiel Schwarzgelb und musste sich den Bayern mit 1:2 geschlagen geben.
"Zu 30 Prozent. Für mich ist Paris gegen den BVB der Favorit."
- Wembley 2.0? Lewy über die Chancen
Wembley 2.0? Lewandowski würde Bayern die Daumen drücken
Sollte es tatsächlich zu einem "Wembley 2.0" kommen, würde Lewandowski den Bayern die Daumen drücken. "Ich habe acht Jahre für Bayern gespielt. Daher ist der Platz für den FC Bayern in meinem Herzen etwas größer als der für Dortmund. Ich wäre für Bayern", so der 35-Jährige im Sportbild-Gespräch.
"Mein Wunsch ist, dass Bayern Real Madrid schlägt. Ich drücke ihnen die Daumen."
- Robert Lewandowski
Zunächst müsste der FCB aber Real Madrid aus dem Weg räumen. Für Lewandowski ein ausgeglichenes Duell. Die Königlichen dürfe man nie abschreiben: "Für Bayern ist es ein sehr wichtiges Spiel - nach einer so schwierigen Saison. Sie haben die Chance, das Finale zu erreichen. Es ist jedoch eine große Aufgabe. Es wird ein 50:50-Spiel. Mit Real Madrid muss man immer rechnen. Sie gewinnen Spiele, bei denen man es nicht glauben kann, in denen es keine Erklärung für einen Real-Erfolg gibt.
"Ich habe schon vor zwei Jahren gemerkt, dass diese Mannschaft irgendwann erneuert werden muss, dass es dort einen Umbruch braucht."
- Lewandowski über den FCB-Umbruch
Lewandowski über den nötigen Umbruch beim FC Bayern
Nach vier Jahren beim BVB und acht beim FC Bayern verließ Lewandowski 2022 die Bundesliga. 45 Millionen Euro Ablöse zahlte Barça für den Weltklasse-Torjäger. Ein Grund für Lewandowskis Wechselwunsch dürfte damals auch das Gefühl gewesen sein, dass der Rekordmeister einen Umbruch benötigt.
"Ein Umbruch ist nicht so leicht umzusetzen. Manchmal gibt es einen Moment, in dem entschieden wird: Es braucht frisches Blut. Aber dadurch ändert sich die Mentalität, die Balance. Während eines Umbruchs kann man nicht erwarten, dass es mit Siegen und Titeln weitergeht wie zuvor. Das ist ein Projekt, das längere Zeit andauert", erklärte der Pole.
In diesem Sommer könnte an der Säbener Straße einiges an Bewegung in den Kader kommen. Neben einem neuen Trainer ist auch die Zukunft des ein oder anderen Stars im Team noch offen.
"Ich habe schon vor zwei Jahren gemerkt, dass diese Mannschaft irgendwann erneuert werden muss, dass es dort einen Umbruch braucht. Die Mannschaft ist sehr lange zusammen. Vielleicht ist es notwendig, dass es nun neue Impulse gibt. Aber: Dabei weiter die gleiche Mentalität zu haben ist die große Herausforderung", so Lewandowski.
Mit dem aktuellen Wunsch-Trainer Ralf Rangnick wäre ein solcher Umbruch wohl anzugehen. Der "Fußball-Professor" soll vom österreichischen Verband kommen und in München auch Kompetenzen in Sachen Kaderplanung erhalten. Kommt Rangnick, dürfte es tatsächlich eine Art Umbruch bei den Bayern geben.