"Identität kreieren": Bayern-Trainer Straus über den Saisonstart und seine Spielidee
Von Daniel Holfelder
Alexander Straus hat sich in einem Interview ausführlich über seine ersten Monate als Trainer der FC Bayern Frauen geäußert. Der Norweger will dem Klub eine neue Spielidee vermitteln. Sein Ideal hat die Mannschaft noch nicht erreicht, befindet sich aber auf einem guten Weg.
Das erklärte Straus gegenüber dem Online-Portal miasanrot.de. Sein taktischer Ansatz sehe vor allem vor, im Zentrum des Spielfeldes dominant zu sein. "Wir wollen die Kontrolle über die zentralen Korridore haben und dementsprechend haben wir dort auch die meisten Spielerinnen", sagte er. "Wir sprechen oft über Kompaktheit, wenn wir verteidigen, das liegt in der Natur der Sache, aber wir wollen auch Kompaktheit haben, wenn wir angreifen."
"Wie soll ein Team des FC Bayern spielen?"
Im Moment befinde sich sein Team noch in einem Entwicklungsprozess, konstatierte der 47-Jährige. "Wenn wir kürzere Abstände beim Passspiel haben, haben wir ein höheres Tempo. Wenn wir irgendwann an diesem Punkt sind, werden unsere Kombinationen noch schneller sein und wir können noch häufiger in den zentralen Räumen und in den Halbräumen durchbrechen", kündigte er zugleich an.
Straus betonte, dass er ein Trainer mit einem klaren Konzept sei. Aus diesem Grund habe er vor seiner Ankunft von den Verantwortlichen als erstes wissen wollen, welche Spielphilosophie sie sich für ihre Mannschaft wünschen. "Die erste Frage, die vor meiner Ankunft diskutiert wurde und die für mich die wichtigste überhaupt ist, war: Was möchte der Klub, wenn es darauf ankommt, eine Identität zu kreieren? Wie soll ein Team des FC Bayern spielen? Daraufhin entscheidet man sich für einen Trainer", so der Nachfolger von Jens Scheuer.
"Können Barça schlagen"
Mit dem Saisonstart (Platz drei nach sieben Spieltagen) zeigte sich Straus nur teilweise zufrieden. Einerseits verwies er darauf, dass die Münchnerinnen mit Ausnahme der beiden schweren Auswärtsduelle in Frankfurt und Wolfsburg alle Spiele gewonnen hätten. Andererseits bemängelte er fehlende Konstanz und Effizienz.
Die Effizienz stelle auch am Donnerstag in der Champions League gegen den FC Barcelona einen entscheidende Faktor dar. Für das Spiel gegen die Katalaninnen habe er bereits einige Ideen im Kopf, verriet der Norweger. Insbesondere gehe es darum, Barça nicht den gewohnt hohen Ballbesitzanteil zu überlassen und das Gegenpressing zu überwinden. Der 2:1-Vorbereitungssieg beim "Women's French Cup" in Toulouse habe gezeigt, "dass es möglich ist, sie zu schlagen."
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